Im Fokus: Zusammenarbeit verschiedener Berufsgruppen zum Thema Demenz
Die ersten Absolventen des deutschlandweit einmaligen Studiengangs „Multiprofessionelle Versorgung von Menschen mit Demenz“ stellen die Themen ihrer Abschlussarbeiten vor
Demenz ist eine Erkrankung, die immer größere Herausforderungen an die Gesellschaft stellt und auch zukünftig stellen wird. Daraus ergeben sich zahlreiche Aufgaben, die nicht nur von Medizinern und Pflegenden, sondern von vielen verschiedenen Berufsgruppen gemeinsam angegangen werden müssen. Die Universität Witten/Herdecke (UW/H) hat darauf bereits im Jahr 2011 reagiert und den multiprofessionellen und berufsbegleitenden Masterstudiengang „Versorgung von Menschen mit Demenz“ ins Leben gerufen. Die ersten Studierenden des deutschlandweit einmaligen Studiengangs haben ihr Studium im Jahr 2012 aufgenommen. Am 25. September 2015 (10 bis 18 Uhr, Stockumer Str. 10, Witten) präsentieren sie nun die Ergebnisse ihrer Masterarbeiten. Die interessierte Öffentlichkeit ist herzlich eingeladen, multiprofessionelle Einblicke in dieses innovative Forschungsfeld zu gewinnen und sich an der Diskussion zu beteiligen.
„Mit dem steigenden Durchschnittsalter in Deutschland steigt auch rein statistisch die Zahl der Demenzerkrankungen“, erläutert Studiengangsleiterin Prof. Dr. Ulrike Höhmann. „Die Versorgung der Patienten wird in Zukunft nicht mehr allein von Ärzten und Pflegenden zu gewährleisten sein – es geht darum, wie Demenzpatienten im Stadtviertel leben, wie Läden und Nachbarschaften einbezogen werden können, um zum Beispiel eine Selbstgefährdung auszuschließen. Dazu sind ganz neue Ideen nötig, die auch neue Berufsgruppen und deren Wissen einbeziehen müssen.“ Neben professionell Pflegenden ist der Studiengang auch für Berufsgruppen wie Städteplaner, Architekten, Technikentwickler, Versicherungsangestellte und Mediziner zugänglich. „Diese Berufsgruppen müssen zur Bewältigung dieser Zukunftsaufgabe auf jeden Fall involviert werden“, so Prof. Höhmann. „Wenn wir die auf uns zukommenden Herausforderungen als Gesellschaft bewältigen wollen, müssen wir bereit sein, auch über den jeweiligen professionellen Tellerrand hinauszublicken und zusammenzuarbeiten.“
Im Studiengang wird diese Zusammenarbeit bereits aktiv gelebt. Dies zeigt sich nicht nur an verschiedenen Auszeichnungen, die UW/H-Studierende bereits zum Thema Demenz erhalten haben (www.uni-wh.de/universitaet/presse/presse-details/artikel/zwei-uwh-studentinnen-mit-preisen-fuer-innovative-versorgungskonzepte-zum-thema-demenz-ausgezeichnet), sondern auch an der bunten Zusammenstellung der Masterarbeits-Themen der ersten Absolventen:
- Monika Bringe: Weiterentwicklung des demenz balance-Modells für Betreuungskräfte von Menschen mit Demenz
- Munja Brücher: Aufgabenverständnis von Mitarbeitern in der Alltagsgestaltung einer Wohngemeinschaft von Menschen mit Demenz – eine explorative Untersuchung
- Susanne Fudalla: Die Berücksichtigung von demenziell erkrankten Menschen in der Pflegeversicherung: Die Perspektive des neuen Begutachtungsassessments (NBA)
- Britta Keil / Steffen Knopp: Konzeption und Entwicklung eines Leitfadens zur nutzerorientierten Bewertung innovativer Wohnformen für Menschen mit Demenz
- Helga Nottebohm: Der Einsatz eines standardisierten Assessments für die Schmerzbehandlung von Menschen mit schwerer Demenz in stationären Einrichtungen der Altenhilfe
- Katja Petrilos: Teilhabe am Leben in der Gesellschaft – Begründung für eine Rahmenkonzeption auf Grundlage des Wohn- und Teilhabegesetzes für Menschen mit Demenz in geschlossenen vollstationären Einrichtungen mit Unterbringungsbeschluss nach §1906 BGB
- Laura Schwarz: Ermittlung neuer Kompetenzanforderungen an professionell Pflegende: inhaltliche Schwerpunkte und Messinstrumente
- Gabriele Wolpers: Die Darstellung von Demenz in den Printmedien – eine Analyse ausgewählter Tageszeitungen
Weitere Informationen: www.uni-wh.de/demenz
Kontakt: Otto.Inhester@uni-wh.de
Hinweis an die Redaktionen: Medienvertreter sind zu den Vorträgen und der anschließenden Diskussion herzlich eingeladen!
Über uns:
Die Universität Witten/Herdecke (UW/H) nimmt seit ihrer Gründung 1982 eine Vorreiterrolle in der deutschen Bildungslandschaft ein: Als Modelluniversität mit rund 2.100 Studierenden in den Bereichen Gesundheit, Wirtschaft und Kultur steht die UW/H für eine Reform der klassischen Alma Mater. Wissensvermittlung geht an der UW/H immer Hand in Hand mit Werteorientierung und Persönlichkeitsentwicklung.
Witten wirkt. In Forschung, Lehre und Gesellschaft.
Die semantisch ähnlichsten Pressemitteilungen im idw
