„Wozu ist das Böse gut?“
Die Preisträger der Wissenschaftlichen Preisfrage 2015 des Forschungsinstituts für Philosophie Hannover stehen fest: Dr. Zachary J. Goldberg, Regensburg (1. Preis), Dr. Marcel Vondermaßen, Freiburg (2. Preis) und Dr. Dennis Badenhop, Greifswald (3. Preis) konnten mit ihren Beiträgen die Jury überzeugen.
„Wozu ist das Böse gut?“ lautete die bislang zehnte Wissenschaftliche Preisfrage, die das Forschungsinstitut für Philosophie Hannover (FIPH) ausgeschrieben hatte. Die Menge der eingesandten Essays spiegelte deutlich das Interesse und die ungebrochene philosophische Aktualität der Frage nach dem Bösen wider. In ihren Beiträgen befragen die Preisträger die Rede vom Bösen in besonders orgineller und fachkundiger Weise auf ihre Sinnhaftigkeit und ihr Potential hin.
Zachary Goldberg stellt vor allem den Aspekt der Übernahme von Verantwortung im Angesicht (unausweichlichen) menschlichen Fehlverhaltens in den Vordergrund und unterstreicht die menschliche Fähigkeit zu moralischer Argumentation und Wahlmöglichkeit. Marcel Vondermaßen nimmt das Böse als Instrument der Selbstvergewisserung, als Abgrenzungsmechanismus nach außen in den Blick. Aus der Perspektive der Theorie der identitätsprägenden Gruppen plädiert er für eine Pluralisierung statt Reduzierung von Identitäten und damit für eine andere Art des gesellschaftlichen Zusammenlebens. Dennis Badenhop bringt unter Rückgriff auf Mythologie und Fiktion Literatur und Philosophie ins Gespräch. Er zeigt, wie der, der Böses tut, als rational Handelnder aufgefasst werden kann.
Die Übergabe der Preise wird am 11. September 2015 im Rahmen eines akademischen Festaktes in der Dombibliothek Hildesheim erfolgen. Die Laudatio wird Prof. Dr. Birgit Recki (Universität Hamburg), Mitglied des Vorstands und der Jury, halten. Anschließend haben die Preisträger die Gelegenheit, ihre Beiträge zu präsentieren.
Das FIPH vergibt den mit insgesamt 6000€ dotierten Essaypreis seit 2002. Prämiert werden bislang unveröffentlichte philosophische Essays, die durch innovative Ideen und ungewohnte Perspektiven die Beantwortung der gestellten Frage weiterbringen und sich auf der Höhe der philosophischen Diskussion befinden, ohne diese nochmals zu referieren. Die Jury zur Auswahl der Preisträger/innen wird gebildet vom Vorstand der Stiftung Forschungsinstitut für Philosophie Hannover.
Termin: 11.09.2015, 19.30h
Ort: Dombibliothek Hildesheim, Domhof 30, 31134 Hildesheim
Eine Anmeldung ist erforderlich:
Forschungsinstitut für Philosophie Hannover
Frau Anna Maria Hauk M.A.
Gerberstraße 26
30169 Hannover
Tel. (0511) 1 64 09 10 . Fax (05 11) 1 64 09 40
e-mail: hauk@fiph.de
Die Teilnehmerzahl ist aufgrund der räumlichen Gegebenheiten begrenzt. Anmeldungen werden in der Reihenfolge des Eingangs berücksichtigt.
Weitere Informationen:
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