Antrittsvorlesung von Prof. Peter Klein: „Familienunternehmen verkörpern eine Haltung."
Dieses Zitat von Dr. Angela Merkel trifft im Kern, was Prof. Dr. Klein im Rahmen seiner Antrittsvorlesung am 26. August an der HSBA Hamburg School of Business Administration über die Motivation familienferner Manager ausführte.
Zunächst einmal räumte er mit einem Mythos auf. Das tradierte Image von Familienunternehmen „klein, fein und national“ trifft in Zeiten der Globalisierung nicht mehr zu. Viele Familienunternehmen sind mittlerweile weltweit aktiv. Mit der Globalisierung steigt allerdings auch der Komplexitätsgrad. Der führe Familienmitglieder dieser Unternehmen schnell an ihre Grenzen. Das erhöhe den Druck, das Unternehmen für familienfremde Mitglieder in der Geschäftsführung zu öffnen. Zwar halten laut einer Studie 80 Prozent diesen Schritt für eine Notlösung, aber diejenigen Familienun-ternehmer, die selbstkritisch genug sind, erkennen die Notwendigkeit.
Ob dieser Schritt zum gewünschten Erfolg führt, hängt laut Prof. Klein in hohem Maße davon ab, ob es gelingt, die familienfremden Manager intrinsisch zu motivieren und ob die Chemie zwischen Eigentümer und Fremdmanager stimmt. Ein positives Beispiel dafür sei die Helm AG in Hamburg. Zunächst habe der Eigentümer Dieter Schnabel gesagt: „eine firmenfremde Person wäre nie in Frage gekommen.“ Er ließ sich dann vom Gegenteil überzeugen. Mittlerweile leitet Hans-Christian Sievers sehr erfolgreich das Chemiehandelsunternehmen und hat sich somit nach über 30 Jahren vom Lehrling zum Vorstandsvorsitzenden entwickelt. „Er scheint etwas Wichtiges zu haben“, so Klein, „nämlich Vertrauen.“. Ganz wichtig seien als Charaktereigenschaften auch ein gewisses Maß an Demut, Rückgrat und Flexibilität.
Ein familienfremder Manager müsse damit umgehen können, dass geschäftliche Entscheidungen vor dem Hintergrund privater Einflüsse stattfinden und sich als Diener des Unternehmens sehen. Auf Seiten des Eigentümers sei entscheidend, dass man familienfremden Managern ausreichend Autonomie einräumt. Viel zu häufig würde bei der Motivation auf monetäre Faktoren gesetzt. Klein ist der festen Überzeugung „Der Schlüssel zum Erfolg liegt in der intrinsischen Motivation, nur dann behandelt ein familienfremder Manager das Unternehmen, als sei es sein eigenes“. Wie erfolgreich dies für Familienunternehmen sein kann, hätten Manager wie Mark Wössner bei Bertelsmann, Wendelin Wiedeking bei Porsche oder Mathias Döpfner bei Axel Springer gezeigt.
„Wenn es gelingt, die intrinsische Karte des psychologischen Eigentums zu spielen“, so Professor Klein, „sind Familienunternehmen für angehende Manager im hohen Maße attraktiv“.
Prof. Dr. Peter Klein ist seit 2013 Professor für Familienunternehmen an der HSBA Hamburg School of Business Administration. Nach seiner kaufmännischen Ausbildung bei der Karstadt AG und seinem Studium der Betriebswirtschaftslehre an der Westfälischen Wilhelms-Universität in Münster begann er seinen beruflichen Werdegang bei der Robert Bosch GmbH. 1998 promovierte Professor Klein an der Gesamthochschule Siegen. Insbesondere bei der Bertelsmann AG und der Systematics AG sammelte er umfangreiche Erfahrungen als Manager in Familienunternehmen. Insgesamt verfügt Professor Klein über extensive Managementerfahrungen aus mehr als 20 Jahren Geschäftsführungs- und Vorstandsverantwortung in verschiedenen Branchen. Seit 2003 ist Professor Klein selbständiger Unternehmensberater. Zusätzlich engagiert er sich als Aufsichtsrat in verschiedenen Familienunternehmen.
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