Philosophische Tagung auf den Spuren der Selbstverständlichkeit und Gewissheit
Moderne Gesellschaften sind fragile Gebilde, in denen Gewissheit und Orientierung immer auf dem Spiel stehen. Dies zeigt sich in den Diskussionen um Integration aber auch in der Auseinandersetzung um die Reichweite und Sicherheit wissenschaftlicher Erkenntnisse. „Lebensform und Lebenswelt“ heißt die diesjährige Tagung der Deutschen Gesellschaft für phänomenologische Forschung e.V. (DGPF), die vom 9. bis 12. September 2015 an der Universität Koblenz-Landau, Campus Landau stattfinden wird. Die internationale Tagung greift aktuelle wissenschaftliche und gesellschaftliche Themen auf, um sie in philosophischer Perspektive zu klären. Es ist insbesondere die Phänomenologie, die mit ihren Diskussionen um die Lebenswelt wesentliche Beiträge dazu beisteuert, wie sich Verbindlichkeit und Gewissheit in menschlichen Praktiken realisieren.
Begründer der Phänomenologie war der deutsche Philosoph Edmund Husserl (1859-1938). Sie wurde und wird vielfach rezipiert und weiterentwickelt. Weitere Vertreter der phänomenologischen Methode sind Martin Heidegger, Max Scheler, Maurice Merleau-Ponty, Jean-Paul Sartre oder Edith Stein. Mit der Phänomenologie tritt im 20. Jahrhundert eine der wirkmächtigsten philosophischen Strömungen auf, die mit den Konzepten der Intentionalität, der Beschreibung und der Lebenswelt international zu einer grundlegenden Neuausrichtung der Philosophie beigetragen hat.
Über 50 Vorträge zu verschiedenen Themen stehen auf dem Programm der Tagung: Lebenswelt und Lebensform in Kontexten, Lebenswelt und Selbstverständlichkeit, Ethik, Handeln, Politik und soziale Welt, Philosophische Anthropologie und Kulturphilosophie, Theorie der Lebenswissenschaften und Ästhetik. Damit werden die zentralen Begriffe der „Lebenswelt“ und „Lebensform“ diskutiert, die auch in den Human- und Lebenswissenschaften oder den Kultur- und Sozialwissenschaften, aber auch in der Politik und in den gesellschaftlichen Diskursen benutzt werden.
Die Tagung wird ausgerichtet von der Deutschen Gesellschaft für phänomenologische Forschung e.V., die ihren Sitz derzeit an der Universität Koblenz-Landau hat. Sie ist eine der größten Gesellschaften der Philosophie im deutschsprachigen Raum und ein internationaler Zusammenschluss von Wissenschaftlern, die sich mit der Phänomenologie, ihrer Thematik, Methode und Geschichte verpflichtet sehen. Die DGPF wurde 1969 gegründet. Ihre erste Tagung richtete sie 1971 in München aus. Nähere Informationen zur Gesellschaft und dem Tagungsprogramm gibt es unter
www.phaenomenologische-forschung.de
Weitere Informationen:
http://www.phaenomenologische-forschung.de
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