TU Dortmund verzeichnet großes Interesse am „Seiteneinstiegs-Master Berufskolleg“
Die TU Dortmund verzeichnet großes Interesse für ihren Studiengang „Seiteneinstiegs-Master Berufskolleg“. Dieser Masterstudiengang qualifiziert für die Aufgaben als Lehrerin oder Lehrer an Berufskollegs. Er ist ein attraktives Angebot für Absolventinnen und Absolventen eines Fachbachelors. Im Mai war der „Master of Education“ vom Arbeitgeberverband Gesamtmetall zum Studiengang des Monats gekürt worden. Ein vergleichbares Studienprogramm gibt es parallel auch für Absolventinnen und Absolventen elektrotechnischer Bachelor-Studiengänge.
Benedikt Schwuchow (27) hatte eigentlich geplant, Ingenieur in einem metallverarbeitenden Betrieb zu werden: Im Rahmen eines Verbundstudiengangs absolvierte er eine Ausbildung bei einem Armaturenhersteller im Sauerland und studierte gleichzeitig Maschinenbau an der Fachhochschule Südwestfalen in Iserlohn. Sein ursprüngliches Ziel, in der Konstruktionsabteilung des Mittelständlers zu arbeiten, revidierte Schwuchow schnell – vor allem als er feststellte, wie viel Spaß ihm die Arbeit mit den Auszubildenden machte, die er bei dem Armaturenhersteller betreute. Nachdem er das FH-Studium mit dem Bachelor abgeschlossen hatte, „schnupperte“ er im Rahmen eines Praktikums bei einer Berufsschule. Als dann der neue Studiengang an der TU Dortmund angeboten wurde, stieg er ein und gehört zu den Pionieren.
Die Arbeit mit jungen Menschen reizt ihn. „Wenn ich als Ingenieur bei einem Werkstoff einen Impuls setzte, kann ich genau berechnen, wie der Werkstoff reagiert“, berichtet er. „Wenn ich in einer Berufsschulklasse einen Impuls setze, ist die Reaktion der Schülerinnen und Schüler nur begrenzt vorhersehbar. Die Klasse kann sogar je nach Tagesform auf den scheinbar identischen Impuls unterschiedlich reagieren. Sehr spannend.“
Voraussetzung für die Zulassung zum Master of Education ist ein Bachelor-Abschluss im Maschinenbau oder einer anderen Ingenieurwissenschaft. Ob die Interessierten die Voraussetzung erfüllen, erfahren sie im Gespräch mit den TU-Fachberaterinnen und -beratern. Mit Roland Hirsch zum Beispiel, der prüft, ob die Zulassungsvoraussetzungen erfüllt sind oder ob spezielle Inhalte nachstudiert werden müssen. Grundsätzlich aber reicht ein Bachelor-Abschluss – ganz gleich, ob er an einer Universität oder einer Fachhochschule erworben wurde. Das Studienangebot der TU Dortmund richtet sich auch an Ingenieurinnen und Ingenieure, die schon länger im Beruf
stehen. „Studieninteressierte kommen auch über die Empfehlung unserer Studierender zu uns“, berichtet Hirsch. Der Studiengang wird vom Bereich „Technik und ihre Didaktik“ der Fakultät Maschinenbau und vom Bereich für Berufspädagogik getragen.
Der Schwerpunkt des Masterstudiengangs liegt bei den Erziehungswissenschaften. „Unsere Studierenden beherrschen das Ingenieurwesen“, so Hirsch. „Im Master wird ihnen in Modulen beispielsweise Schulpädagogik, Fachdidaktik, aber auch Deutsch für Schülerinnen und Schüler mit Zuwanderungsgeschichte vermittelt.“ Dazu gibt es ein Modul „Vertiefung Maschinenbautechnik“ sowie ein sechsmonatiges Praktikum in einer Berufsschule. An den Master schließen dann 18 Monate Referendariat an. Danach steht die Übernahme in die Aufgabe als Berufsschullehrerin oder -lehrer.
Und dafür sind die Berufsaussichten hervorragend: Die Berufsschulen und -kollegs klagen über einen Mangel an Pädagoginnen und Pädagogen gerade im Bereich Maschinenbautechnik und anderen gewerblich-technischen Fachrichtungen der technischen Berufe. Auch Benedikt Schwuchow hat in seinen Praktika erlebt, wie hoch der Bedarf in seinem Aufgabengebiet ist.
Weitere Informationen:
http://www.tu-dortmund.de/uni/studierende/studienangebot/kurzinfos/lehramt/ing_wiss/fk07_berufsb_mb_ma/index.html
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