Mit Sicherheit gut versorgt: Symposium Patientensicherheit in Heidelberg
Am 17. September ist Internationaler Tag der Patientensicherheit / Erstes Interdisziplinäres Symposium Patientensicherheit der Anästhesiologischen Universitätsklinik Heidelberg für Ärzte, Pflegende, Studierende am 25. und 26. September 2015 / Themen u.a. Fehlermeldesysteme, Kommunikation nach Zwischenfällen und individuelle Sicherheitsstrategien für die Praxis / Journalisten sind herzlich eingeladen
Wie man die Sicherheit der Patienten optimieren kann, ist Thema des ersten Interdisziplinären Symposiums Patientensicherheit der Anästhesiologischen Universitätsklinik Heidelberg am 25. und 26. September 2015. Ziel ist es, das Thema mit allen an der Versorgung Beteiligten aus verschiedenen Blickwinkeln zu betrachten, sich auszutauschen und fortzubilden. Damit es im hochkomplexen Gesundheitswesen, vor Operationen und bei der Gabe von Medikamenten nicht zu Fehlern kommt, sind alle Ärzte und Pflegenden gefordert. Das Symposium beleuchtet Fehlermeldesysteme, Kommunikation nach Zwischenfällen und individuelle Sicherheitsstrategien für die Praxis unter dem Aspekt der Etablierung einer Sicherheitskultur in der Klinik. Die Heidelberger freuen sich Referenten wie u.a. Professor Dr. Tanja Manser, Leiterin des Instituts für Patientensicherheit der Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn, und Joe Kiani, Gründer der US-amerikanischen Patient Safety Movement Foundation, begrüßen zu können. Zudem wagen die Gesundheitsexperten auch einen Blick über den Tellerrand und haben u.a. Referenten aus der Luftfahrt geladen, um von deren Sicherheitsmanagement zu lernen. Journalisten sind herzlich zu der Veranstaltung in der Print Media Academy Heidelberg eingeladen.
Patientenarmbänder, spezielle Etiketten für Medikamente und ein Meldesystem für Gefahren
Eine Reihe von Sicherheitsstrategien nutzt die Klinik für Anästhesiologie bereits: So erhalten Patienten vor Operationen Armbänder, die später ihre Identifikation sicherstellen. Im Operationssaal selbst gibt es vor jedem Eingriff einen Sicherheitscheck, das sogenannte „Time out“, bei dem das OP-Team noch einmal den Patienten identifiziert und die Besonderheiten des Eingriffs sowie den Eingriffsort kurz wiederholt und bestätigt. Außerdem werden Medikamente mit genormten Aufklebern versehen: Einheitliche Muster und Farben für bestimmte Wirkstoffe, erleichtern das Wiedererkennen. So erhöht die Klinik angesichts der vielfältigen Herstelleraufkleber die Übersichtlichkeit und hilft Verwechslungen zur vermeiden. Für eine Vielzahl komplexer oder kritischer Situationen, wie Atemwegsprobleme, Antibiotikatherapie oder Ernährung auf Intensivstationen, gibt es Handlungsanweisungen und Leitfäden, die zusätzlich Orientierung geben.
„Passieren dennoch Fehler, sollten diese immer konstruktiv besprochen werden. Im Zentrum steht die Frage, was man das nächste Mal besser machen kann“, betont Dr. Christopher Neuhaus, Anästhesiologische Universitätsklinik Heidelberg. Um die Schwelle potentielle Gefahren zu benennen für die Mitarbeiter möglichst gering zu halten, nutzt die Klinik ein bundesweites Netzwerk. Hier können Mitarbeiter über eine Internetplattform anonym melden, wenn ihnen eine mögliche Gefahrenquelle auffällt. Dabei erfährt nicht nur der Administrator der jeweiligen Klinik von der Meldung, um vor Ort für Sicherheit zu sorgen, sondern jeder Nutzer der Webseite kann die anonymen Fälle lesen und aus ihnen lernen. Wie solche Meldesysteme optimal genutzt werden können, wird ebenfalls Teil des Symposiums sein. „Man muss nicht jeden Fehler selber machen“, erklärt Neuhaus. „Oft helfen die Berichte aus anderen Kliniken, Sicherheitslücken bei uns zu identifizieren und zu beheben, bevor jemand dadurch zu Schaden kommt.“
Maßgeschneiderter Einweisungsparcours verbessert den Umgang mit Medizintechnik
Teil des Symposiums ist auch der in der Anästhesiologischen Klinik bereits seit einigen Jahren bewährte „Einweisungsparcours“, den die Klinik zweimal im Jahr veranstaltet. Bei dem Parcours weisen die Produktspezialisten der Herstellerfirmen Ärzte, Pflegekräfte und Studenten in die Bedienung einer Vielzahl von Medizinprodukten, z.B. Beatmungsgeräte, Defibrillatoren, ein. Die Teilnehmer können sich ein individuelles, auf ihren Arbeitsbereich zugeschnittenes Programm zusammenstellen. Andere nutzen den Parcours, um ihre Kenntnisse der Geräteanwendung aufzufrischen oder zu vertiefen.
Kontakt:
Dr. Christopher Neuhaus
Anästhesiologische Universitätsklinik Heidelberg
Christopher.neuhaus@med.uni-heidelberg.de
Universitätsklinikum und Medizinische Fakultät Heidelberg
Krankenversorgung, Forschung und Lehre von internationalem Rang
Das Universitätsklinikum Heidelberg ist eines der bedeutendsten medizinischen Zentren in Deutschland; die Medizinische Fakultät der Universität Heidelberg zählt zu den international renommierten biomedizinischen Forschungseinrichtungen in Europa. Gemeinsames Ziel ist die Entwicklung innovativer Diagnostik und Therapien sowie ihre rasche Umsetzung für den Patienten. Klinikum und Fakultät beschäftigen rund 12.600 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und engagieren sich in Ausbildung und Qualifizierung. In mehr als 50 klinischen Fachabteilungen mit ca. 1.900 Betten werden jährlich rund 66.000 Patienten voll- bzw. teilstationär und mehr als 1.000.000 mal Patienten ambulant behandelt. Das Heidelberger Curriculum Medicinale (HeiCuMed) steht an der Spitze der medizinischen Ausbildungsgänge in Deutschland. Derzeit studieren ca. 3.500 angehende Ärztinnen und Ärzte in Heidelberg.
Weitere Informationen:
http://www.klinikum.uni-heidelberg.de/fileadmin/Anaesthesie/fortbildung/pdf/HIP2015.pdf Programm des Symposiums
http://www.klinikum.uni-heidelberg.de/Willkommen.135358.0.html Anästhesiologische Universitätsklinik Heidelberg
http://www.aezq.de/patientensicherheit/cirs Ärztliches Zentrum für Qualität in der Medizin – CIRS Medical
http://patientsafetymovement.org/ Patient Safety Movement Foundation
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