Praktika, Auslandsaufenthalt, Sprachkurs – Studierende investieren in ihre berufliche Qualifikation
Magdeburg, 06. Oktober 2015. Neun von zehn Studierenden in Deutschland legen Wert darauf, neben den Lehrveranstaltungen zusätzliche Erfahrungen für den künftigen Beruf zu sammeln. Das ergab eine repräsentative Befragung von TNS Emnid im Auftrag der Länderübergreifenden Hochschulmarketingkampagne „Mein Campus von Studieren in Fernost“. Wie groß das Interesse an einem Praktikum oder Auslandssemester im Rahmen des Studiums ist, hängt dabei nicht vom Geldbeutel ab.
80 Prozent der Studierenden in Deutschland planen ein Praktikum oder haben bereits eines absolviert. Ungefähr jeder Dritte will einen Sprachkurs belegen (36 Prozent), eine gewisse Zeit im Ausland verbringen (35 Prozent) oder eine Exkursion unternehmen (33 Prozent). Laut Markt- und Sozialforschungsinstitut TNS Emnid unternehmen neun von zehn Befragten einen oder mehrere Schritte, die neben dem Studium im Lebenslauf positiv auffallen. „Viele Studierende haben verinnerlicht, dass Aktivitäten und Erfahrungen jenseits des Hörsaals die fachlichen Kompetenzen und damit die Chancen auf einen Traumjob erhöhen“, betont Marco Tullner, Wissenschaftsstaatssekretär in Sachsen-Anhalt und Koordinator der Länderübergreifenden Hochschulmarketingkampagne „Mein Campus von Studieren in Fernost“.
Aktiv auch mit kleinem Geldbeutel
Ein Umfrageschwerpunkt von TNS Emnid lag auf der Finanzierung. Die insgesamt 3.200 Studierenden an deutschen Hochschulen beantworteten unter anderem folgende Fragen: Wie viel Geld steht Ihnen monatlich zur Verfügung, um laufende Kosten inklusive Miete zu decken? Aus welchen Quellen stammt dieses Budget? Und wie finanzieren Sie Ihr Praktikum oder Ihren Auslandsaufenthalt? Ein ermutigendes Ergebnis ist, dass in ganz Deutschland über alle Länder hinweg das Interesse an zusätzlichen Aktivitäten ähnlich hoch ist – und das unabhängig vom Geldbeutel.
Insgesamt decken rund 70 Prozent der Studierenden ihre Fixkosten mit bis zu 800 Euro monatlich. Knapp ein Viertel (24 Prozent) verfügt über mehr als 800 Euro. Mit weniger als 400 Euro im Monat muss jeder fünfte Studierende in Bayern, Brandenburg, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz auskommen, in Bremen und dem Saarland sogar jeder vierte (24 bzw. 26 Prozent). Studierende, die 800 Euro und mehr im Monat ausgeben können, gibt es besonders häufig in den Stadtstaaten – mit Hamburg als Spitzenreiter (38 Prozent).
Finanzierungsquellen für zusätzliche Aktivitäten
Egal ob es um die laufenden Kosten fürs Studium geht oder um zusätzliche studienrelevante Aktivitäten – bei der Finanzierung greifen die Befragten weitgehend unabhängig vom Studienort auf mehrere Quellen gleichzeitig zurück. Für die tägliche Lebenshaltung, also zum Beispiel für Miete, Lebensmittel und Bücher, kommen überwiegend Eltern und Verwandte auf (69 Prozent). 54 Prozent der Befragten gehen einem Nebenjob nach, um diese Kosten zu decken. Bei den zusätzlichen Aktivitäten ist es genau umgekehrt: Wenn Studierende ein Praktikum absolvieren, eine Exkursion unternehmen oder einen Auslandsaufenthalt planen, gehen fast zwei Drittel jobben (65 Prozent). Etwas mehr als die Hälfte der Befragten (53 Prozent) bezieht zusätzlich Geld von Eltern und Verwandten, um sich etwa den Traum vom Semester in London leisten zu können. 21 Prozent nutzen Ersparnisse, beziehen ein Praktikumsgehalt oder sparen im Alltag für den Sprachkurs. Lediglich 13 Prozent finanzieren ihren Auslandsaufenthalt durch ein Stipendium.
Zur Umfrage:
TNS Emnid befragte im Auftrag der Länderübergreifenden Hochschulmarketingkampagne „Mein Campus von Studieren in Fernost” insgesamt 3.200 Studierende aus ganz Deutschland. Die Befragten studieren an Universitäten, Fachhochschulen sowie Kunst- und Musikhochschulen und sind zwischen 18 und 34 Jahren alt. Die Umfrage fand anhand eines Online-Fragebogens im April 2015 statt.
Über die Kampagne:
Die Länderübergreifende Hochschulmarketingkampagne der ostdeutschen Länder – vormals Hochschulinitiative Neue Bundesländer – macht seit 2008 mit der Kampagne „Studieren in Fernost“ gezielt westdeutsche Studieninteressierte auf Studienangebote in den ostdeutschen Ländern aufmerksam. Seit 2013 wird die Kampagne unter dem Titel „Mein Campus von Studieren in Fernost“ fortgeführt. Ins Leben gerufen wurde sie von den Wissenschaftsministerien der Länder Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen. Das sachsen-anhaltische Ministerium ist für die Koordination verantwortlich. Die Kampagne wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert.
Weitere Informationen:
http://www.studieren-in-fernost.de
https://www.facebook.com/StudierenInFernost
http://www.youtube.com/user/StudierenInFernost
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