Professor Dr. Hans-Werner Sinn ist "Hochschullehrer des Jahres"
Kempen: "Ökonom ist ein Meinungsbildner und Freigeist"
Der Deutsche Hochschulverband (DHV) zeichnet Professor Dr. Hans-Werner Sinn als "Hochschullehrer des Jahres" aus. Sinn hat den Lehrstuhl für Nationalökonomie und Finanzwissenschaft an der Ludwig-Maximilians-Universität München, ist Präsident des ifo Instituts und Leiter des internationalen CESifo-Forscher-Netzwerks. Sinn sagte dazu: "Ich freue mich außerordentlich über diese Auszeichnung, denn die Volkswirtschaftslehre sollte der Gesellschaft dienen, und das kann sie nur, wenn Volkswirte am öffentlichen Diskurs teilnehmen."
"Herr Kollege Sinn ist ein Wissenschaftler, der allein der Rationalität verpflichtet ist und politischen Opportunismus nicht kennt. Als meistzitierter Ökonom in Deutschland gehört er zu den Meinungsführern im politischen Diskurs. Er publiziert nicht nur für die Profession, sondern schreibt mit großem Erfolg auch für ein breites Publikum. Für alle Medien ist er zudem ein hoch geschätzter Gesprächspartner", erläuterte der Präsident des DHV, Professor Dr. Bernhard Kempen. "Herr Kollege Sinn steht für unparteiliche, wissenschaftliche Expertise. Er ist ein meinungsfreudiger Freigeist und unabhängiger Mahner jenseits des politischen Mainstreams, dessen Thesen Debatten anstoßen und beleben. Gerade weil seine Positionen Widerspruch hervorrufen, hat sein Wort Gewicht: Ob zur Flüchtlings-, Umwelt-, Steuer-, Geld-, Lohn- oder Währungspolitik – Sinn steht häufig für unkonventionelle und unbequeme Meinungen. Insbesondere in aktuellen Fragen, wie z. B. der Euro-Krise, führte kein Weg an der Auseinandersetzung mit seinen Positionen vorbei. Dieses vorbildliche Wirken als politischer Hochschullehrer, der einen wichtigen Teil des öffentlichen Diskurses in vielen gesellschaftspolitischen Fragen ausmacht und prägt, soll mit der Auszeichnung „Hochschullehrer des Jahres“ gewürdigt werden." Sinn habe sich in herausragender Weise um das Ansehen des Wissenschaftler- und Professorenberufes in der Öffentlichkeit verdient gemacht.
Der mit 10.000 Euro dotierte Preis wird Herrn Professor Sinn am 4. April 2016 im Rahmen der "Gala der Deutschen Wissenschaft" in Berlin verliehen, auf der auch academics - das Karriereportal für Wissenschaft & Forschung von der ZEIT und der Zeitschrift "Forschung & Lehre" - den Preis für den/die "Nachwuchswissenschaftler/-in des Jahres" vergeben wird. Die mit 5.000 Euro prämierte Auszeichnung erhält Frau Professorin Dr. Jessica Burgner-Kahrs, seit Kurzem Lehrstuhlinhaberin für Kontinuumsrobotik an der Leibniz-Universität Hannover. Die diesjährige Leibniz-Preisträgerin arbeitet u.a. an Methoden, wie Roboter für chirurgische Eingriffe noch präziser und schonender eingesetzt werden können.
Mit dem Preis "Hochschullehrer/-in des Jahres", der mit Unterstützung des ZEIT-Verlags Gerd Bucerius GmbH & Co.KG vergeben wird, wurden bisher geehrt:
- 2006 Professor Dr. Rudolf Guthoff, Direktor der Universitätsaugenklinik Rostock, wegen seines unermüdlichen Einsatzes zur Verbesserung der medizinischen Versorgung in der Demokratischen Republik Kongo,
- 2007 Professor Dr. Werner Franke vom Deutschen Krebsforschungszentrum in Heidelberg für seinen couragierten langjährigen Kampf gegen Doping im Leistungssport,
- 2009 Professorin Dr. Katja Windt von der Jacobs-University Bremen, die als Professorin und Mutter dreier Kinder in vorbildlicher Weise wissenschaftliche Karriere in der Männerdomäne Ingenieurwissenschaften mit der Elternschaft zu verbinden weiß,
- 2010 Professorin Dr. Heather Cameron von der Freien Universität Berlin für ihr Engagement im Rahmen von "Boxgirls International", einem Projekt, das sozial benachteiligte junge Frauen zur gesellschaftlichen Teilhabe ermutigt,
- 2011 Professor Erwin Emmerling von der Technischen Universität München, der sich mit Leib und Seele für den Erhalt von Kulturdenkmälern, insbesondere in Afghanistan, engagiert,
- 2012 Professor Dr. Harald Lesch von der Ludwig-Maximilians-Universität München, der als Wissenschaftsmoderator zahlreicher TV-Formate Sympathieträger und Botschafter für die Wissenschaft ist,
- 2013 Professor Dr. Klaus Lieb, Direktor der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie der Universitätsmedizin Mainz, der Mediziner darin unterstützt, weitestgehend frei von unsachgemäßen Beeinflussungen der Pharmazeutischen Industrie zu arbeiten,
- 2014 Professorin Dr. Anne Bohnenkamp-Renken, Direktorin des Freien Deutschen Hochstifts und des Goethe-Hauses in Frankfurt am Main und Professorin für Neuere Deutsche Literaturwissenschaft an der Universität Frankfurt, die mit beispielhaftem persönlichen Einsatz die Errichtung eines Deutschen Romantik-Museums in Frankfurt am Main vorantreibt,
- 2015 Professor Raúl Rojas, Lehrstuhlinhaber für Informatik auf dem Arbeitsgebiet Intelligente Systeme und Robotik an der Freien Universität Berlin, dem es auf vorbildliche Weise gelingt, Forschung und Lehre miteinander zu verknüpfen. Seine Robotik-Projekte, bei denen Studierenden die Fachgrundlagen in Vorlesungen und Seminaren vermittelt werden, ehe sie anschließend in Projektarbeit die Hard- und Software der Roboter selbst entwickeln, verbinden Forschung, Lehre und Praxis in idealer Weise.
- Der Deutsche Hochschulverband ist die bundesweite Berufsvertretung der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in Deutschland mit über 29.500 Mitgliedern. -
Weitere Informationen:
http://www.hochschulverband.de/cms1/pressemitteilung+M5138111c6a8.html
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