Katholische Theologie: Erste Frau habilitiert
Wenn Dr. Gunda Werner am Mittwoch, 13. Januar ihre Antrittsvorlesung in der Ruhr-Universität Bochum hält, ist das gleich in zweifacher Hinsicht etwas Besonderes: Für ihre Habilitationsschrift hat sie in 14 Monaten insgesamt 16.000 Kilometer auf dem Fahrrad zurückgelegt, zugleich ist sie die erste Frau, die in der über 50-jährigen Geschichte der Katholisch-Theologischen Fakultät habilitiert wird.
Ihre Antrittsvorlesung mit dem Titel „Die zweite Rettungsplanke nach der Taufe – dogmenhermeneutische Überlegungen zum Bußsakrament“ findet am 13.1. um 16.15 Uhr im Beckmanns Hof, Raum Shanghai statt. Die Veranstaltung ist öffentlich, alle Interessierten und die Medien sind herzlich willkommen. Aus organisatorischen Gründen bittet die Fakultät um vorherige Anmeldung per E-Mail (kath-dogma@rub.de).
Die Freiheit der Vergebung
Mit der Habilitation wurde Dr. Werner die Lehrbefähigung für das Fach „Dogmatik und Dogmengeschichte“ erteilt. In ihrer Arbeit geht es um „Die Freiheit der Vergebung“. In einem intensiven interkulturellen und interreligiösen „Sabbatical“ ist sie von August 2010 bis Oktober 2011 mit dem Fahrrad 16.000 km durch Europa und entlang der alten Seidenstraße vor allem durch ehemalige Kriegsgebiete und ethnische Konfliktherde gefahren, um für ihre Habilitationsschrift neben theoretischen Kenntnissen auch praktische Erfahrungen über Vergebung zu gewinnen.
Dass Gunda Werner gern ungewöhnliche Wege geht, zeigte sie auch in der Lehre und Erkenntnisvermittlung: Zusammen mit anderen Nachwuchswissenschaftlern gehörte sie zu den Initiatoren des „Theologischen Salons“ in Bochum, einer erfolgreichen und gut besuchten öffentlichen Veranstaltungsreihe in der Bar „Goldkante“ im citynahen Stadtteil Ehrenfeld. 2014 gestartet, läuft derzeit der dritte Durchgang der Reihe.
Kurzvita: Gunda Werner
Gunda Werner wurde 1971 in Bonn geboren und hat von 1992 bis 1998 Theologie und Philosophie in Münster studiert. Von 1998 bis 2000 arbeitete sie in der Pflege und Seelsorge im Altenheim und Hospiz. Von 2001 bis 2009 war sie hauptberuflich als Referentin in den verschiedenen Bereichen der Seelsorge, der Bildungsarbeit und des Veranstaltungsmanagements im Erzbistum Berlin, im Weltjugendtagsbüro Köln, in der Missionszentrale der Franziskaner und im Zentralkomitee der deutschen Katholiken in Bonn tätig. In den Jahren 1998 bis 2005 forschte sie zudem für ihre Dissertation und wurde 2005 zum Dr. theol. mit summa cum laude promoviert (bei Prof. Dr. Thomas Pröpper zum Thema: „Macht Glaube glücklich? Freiheit und Bezogenheit als Erfahrung persönlicher Heilszusage“). Seit 2011 ist Dr. Gunda Werner wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Dogmatik und Dogmengeschichte an der RUB und vertritt derzeit den Lehrstuhl für Dogmatik an der Universität Bonn.
Weitere Informationen
Prof. Dr. Georg Essen, Brigitte Domanski (Sekretariat), Lehrstuhl für Dogmatik und Dogmengeschichte, Katholisch-Theologische Fakultät der Ruhr-Universität Bochum, Tel. 0234/32-22609, kath-dogma@rub.de
Homepage: www.rub.de/dogmatik
Redaktion: Jens Wylkop
Weitere Informationen:
http://aktuell.ruhr-uni-bochum.de/pm2016/pm00005.html.de - Foto zur Presseinformation
Die semantisch ähnlichsten Pressemitteilungen im idw
