"Qualität in der Breite" - idw-Preis für die besten Pressemitteilungen vergeben
Der Informationsdienst Wissenschaft (idw) e. V. hat am 10. März 2016 die Pressestellen des Karlsruher Instituts für Technologie, der Universität des Saarlandes und der Universität Regensburg mit dem idw-Preis für Wissenschaftskommunikation 2015 ausgezeichnet. Nach Urteil der Jury veröffentlichten sie die drei besten Wissenschafts-Pressemitteilungen des zurückliegenden Jahres. 68 Pressestellen aus Deutschland, der Schweiz, Österreich, Italien und Luxemburg hatten sich beworben. Die Preisverleihung fand auf der idw-Mitgliederversammlung in Potsdam statt. Während es Journalistenpreise zuhauf gibt, ist die Auszeichnung des idw für Arbeiten von Pressestellen einzigartig.
Jury- und idw-Vorstandsmitglied Marco Finetti sprach bei der Preisverleihung von einer „im positiven Sinne des Wortes ‚soliden‘ Wettbewerbsrunde“, die sich am besten unter der Überschrift „Qualität in der Breite“ zusammenfassen lasse. „Es mag für die Arbeit einer Jury leichter sein, wenn es einige wenige handwerklich perfekte Texte zu wissenschaftlichen Sensationen gibt, die mit weitem Abstand vor allen anderen Bewerbungen liegen; aber für das Gesamtniveau eines Wettbewerbs ist das eher bedenklich“, so Finetti. „In diesem Jahr hatten wir vielleicht keine absoluten ‚Knaller‘, aber sehr viele handwerklich gute Texte und sehr interessante Themen. So war die Kür der Sieger durchaus schwieriger.“
Der Siegertext kam aus Karlsruhe: „Nature: Reflexionsarme Flügel machen Schmetterlinge fast unsichtbar“. In den Wettbewerbs-Kategorien „handwerkliche Professionalität“ und „wissenschaftliche Bedeutung“ erhielt die Pressemitteilung des Karlsruher Instituts für Technologie vom 22. April 2015 mehr Punkte als alle andern. Laudator Finetti lobte einen „klar aufgebauten und verständlichen, gut verdichteten Text zu einem wissenschaftlich höchst interessanten Sachverhalt, der einmal mehr zeigt, dass die Natur eben perfekt ist – und zugleich, was der Mensch von ihr lernen kann“. http://idw-online.de/de/news629718
Die Sieger erhielten 2.000 € Preisgeld und eine öffentlich anzubringende Tafel, die den Erfolg dauerhaft dokumentiert.
Der zweitplatzierte Text „Erste Studien über Verletzungs- und Gesundheitsrisiken von Altherren-Fußballern erschienen“ vom 27. Juli 2015 stammt von der Pressestelle der Universität des Saarlandes. Ihm maß die Jury zugleich den höchsten Nachrichtenwert zu. Finetti konstatierte „Wissenschaft mit ausgesprochen hohem Nachrichten- und überdies nicht geringem Unterhaltungswert“. Medizinische Grundlagenforschung habe es hiermit „nicht von ungefähr in die Sport- und Panorama-Ressorts mancher Medien geschafft“. http://idw-online.de/de/news635321
Das Preisgeld für den zweiten Platz betrug 1.000 €.
Auf den dritten Platz kam die Pressemitteilung „Die Farbe Rot bleibt im Gedächtnis – Forscher klären Zusammenhang von Farbe und Erinnerungsleistung“ vom 21. April 2015 der Pressestelle der Uni Regensburg. Der kurze, knappe Text bestätigt Finetti zufolge das, „was wir alle so oder so ähnlich immer schon geglaubt haben, was aber eben erst jetzt erstmals wissenschaftlich nachgewiesen wurde.“ http://idw-online.de/de/news629654
Das Preisgeld für den dritten Platz betrug 500 €.
Die Preise wurden überreicht auf der Mitgliederversammlung des gemeinnützigen idw e. V. am 10. März 2016 im Helmholtz-Zentrum Potsdam - Deutsches GeoForschungsZentrum GFZ.
Der idw-Preis
Journalistenpreise gibt es mehr als 500 allein in Deutschland. Ein wichtiges Rohmaterial für viele journalistische Arbeiten wird jedoch kaum je ausgezeichnet: die Pressemitteilung. Darum verleiht der Informationsdienst Wissenschaft (idw) e. V. seit 2009 den idw-Preis für Wissenschaftskommunikation für die drei besten Pressemitteilungen, die im Vorjahr über den idw veröffentlicht wurden.
Auf der idw-Website werden jährlich rund 20.000 Pressemitteilungen aus rund 950 Hochschulen, Instituten und anderen wissenschaftlichen Einrichtungen verbreitet. Der idw gibt den angeschlossenen Pressestellen Qualitätsstandards für die Inhalte vor, werbliche Aussagen z. B. sind unzulässig. Als Qualitätsanreiz schreibt der idw jährlich den idw-Preis für Wissenschaftskommunikation aus.
Der Preis würdigt im Vorjahr im idw veröffentlichte Pressemitteilungen, die von hoher handwerklicher Professionalität (Qualität), überragendem Nachrichtenwert (Relevanz) und wissenschaftlicher Bedeutung (Originalität) sind. Die Jury gewichtet Qualität und Relevanz mit je 40 % und Originalität mit 20 %.
Die Pressestellen erhalten das Preisgeld für die weitere Qualitätssicherung und -verbesserung ihrer Kommunikationsarbeit.
Die Jury
Der Jury gehörten in diesem Jahr an:
- Prof. Dr. Boris Zernikow, Träger des Communicator-Preises der DFG 2015, Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin, Lehrstuhlinhaber Kinderschmerztherapie und pädiatrische Palliativmedizin, Universität Witten/Herdecke
- Dr. Jeanne Rubner, Leiterin der Redaktion Wissenschaft und Bildungspolitik, Bayrischer Rundfunk
- Claus Morhart, Chefreporter und zuvor Chefredakteur, Main Echo (Aschaffenburg)
- Marco Finetti, Mitglied des idw-Vorstands, Leiter Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG)
- Patrick Bierther, Journalist im idw-Team, zu dessen Aufgaben die Qualitätssicherung der transportierten Pressemitteilungen gehört
Der idw
Neben Pressemitteilungen veröffentlicht der idw auf seiner Website idw-online.de jährlich mehrere Tausend Terminhinweise auf Wissenschaftsveranstaltungen. Außerdem vermittelt er Journalisten Experten aus der Wissenschaft. Für die Empfänger sind die Inhalte kostenlos, sie können sie ganz nach ihren individuellen thematischen und geografischen Interessen filtern. Mehr als 34.000 Abonnenten, darunter 7.400 Journalisten, nutzen Angebote des idw regelmäßig. Dem idw e. V. als Betreiber von idw-online.de gehören mehr als 950 Einrichtungen aus der Wissenschaft an: Hochschulen, Forschungsinstitute, Ministerien und andere wissenschaftliche, forschende oder forschungsfördernde Institutionen.
Für Fragen steht Ihnen das idw-Team unter service@idw-online.de oder telefonisch unter der Tel. +49 (0) 921 34 899 89 70 gern zur Verfügung.
Weitere Informationen:
http://idw-online.de/de/idwaward (über den idw-Preis)