Universität Vechta erhält Promotionsprogramm „Dörfer in Verantwortung"
Großer Erfolg für die Wissenschaft an der Universität Vechta: Das Programm „Dörfer in Verantwortung – Chancengleichheit in ländlichen Räumen sichern“ gehört zu einem der zwölf Anträge für ein strukturiertes Promotionsstipendienprogramm, das aus dem „Niedersächsischen Vorab“ der VolkswagenStiftung mit zehn Millionen Euro gefördert wird. Damit zeichnet die Universität Vechta erstmals für ein eigenes umfassendes kooperatives Promotionsprogramm in größerem Umfang verantwortlich.
Das Programm wird mit 761.400 Euro gefördert. Koordiniert wurde der Antrag dazu an der Universität Vechta von PD Dr. Karl Martin Born vom ISPA (Institut für Strukturforschung und Planung in agrarischen Intensivgebieten) und Prof. Dr. Uwe Fachinger (Institut für Gerontologie). Neben der Universität Vechta sind die Leibniz Universität Hannover und die Hochschule für Angewandte Wissenschaft und Kunst Hildesheim/Holzminden/Göttingen als Partner an diesem Projekt beteiligt.
„Ich freue mich sehr über diese positive Bewilligung. Sie ist eine Bestätigung für die Profilschwerpunkte „Ländlicher Raum“ und „Gerontologie“ an der Universität Vechta“, so Prof. Dr. Burghart Schmidt, Präsident der Universität Vechta. Dieses Programm vernetze interdisziplinär wichtige Forschungsfragen aus der Geographie und Regionalentwicklung mit den Herausforderungen der sich wandelnden und alternden Gesellschaft im Forschungsfeld Gerontologie/Soziale Arbeit. Dass die Universität Vechta zudem an zwei weiteren Promotionsprogrammen beteiligt sei, sei ein schöner Erfolg und bestätige die weitergehenden Profilierungsbestrebungen der Universitätsleitung für die Universität Vechta, so Schmidt.
Das Promotionsprogramm „Dörfer in Verantwortung – Chancengleichheit in ländlichen Räumen sichern“ fokussiert auf die vielfältigen Transformationsprozesse, die vor allem durch den wirtschaftlichen Strukturwandel und aktuelle demographische Entwicklungen ausgelöst wurden. Die gegenwärtigen politischen und planerischen Diskurse der Ausgestaltung von Daseinsvorsorge postulieren dabei einen Wandel vom „Versorgungsstaat“ zum „Gewährleistungsstaat“, der Rahmenbedingungen setzt und gegebenenfalls unterstützend wirkt. Das Ausmaß der Umsetzung hängt ganz entscheidend von Aspekten sozialer, kultureller und ökonomischer Innovation ab, die dazu führen, dass Bürger selbstbestimmt Verantwortung in ausgewählten Feldern der Daseinsvorsorge übernehmen; dies geschieht überwiegend als ein partnerschaftliches und arbeitsteilig organisiertes Netzwerkmanagement öffentlicher und privater Anbieter. „Elementar für Bürger, Verwaltung und Politik ist dabei die zukünftige Ausgestaltung der technischen und sozialen Infrastrukturen, die die Daseinsvorsorge in den Dörfern sichern. Hierzu gehören insbesondere die Nahversorgung, Mobilität, Bildung und Gesundheitsvorsorge“, so Karl Martin Born, Sprecher des Programms. Mit den zwölf durch das Ministerium finanzierten Promotionsstipendien sollen in der Verknüpfung verschiedener Zugangsperspektiven Beiträge zum Verständnis des Spannungsfeldes zwischen Eigenverantwortung der Bürger und der vom Staat zugesprochenen Möglichkeiten innerhalb räumlich und sozial abgegrenzter Bereiche erarbeitet werden.
Weitere Georg-Christoph-Lichtenberg-Stipendien wird es für die Universität Vechta u.a. im Programm „MINT-Lernen in informellen Räumen“ geben. Daran beteiligt ist für die Universität Vechta das Kompetenzzentrum Regionales Lernen unter der Leitung von Prof. Dr. Martina Flath. Hierbei geht es um die Frage inwieweit Prozesse forschenden Lernens beispielsweise in Schülerlaboren oder Umweltzentren erfolgreich initiiert und regionale Angebote sinnvoll aufeinander bezogen werden können. Dies sollen NachwuchswissenschaftlerInnen in diesem Programm untersuchen und dabei abgestimmte Lehr-Lern-Konzepte entwickeln helfen.
Verlängert hingegen wurde außerdem das Förderprogramm „Animal Welfare in Intensive Livestock Production Systems“ unter Beteiligung von Prof. Dr. Christine Tamásy (ISPA) und Prof. Dr. Martin Schweer (Pädagogische Psychologie). Während die erste Projektphase grundlagenorientiert auf zentrale Diskussionsfelder des Tierschutzes in der Intensivtierhaltung ausgerichtet war, fokussiert die zweite Phase nun auf notwendige Transformationsprozesse der intensiven Tierhaltung.
Insgesamt hatten die niedersächsischen Hochschulen 43 Anträge eingereicht. Bei allen ausgewählten Programmen handelte es sich um kooperative Konzepte. Neun davon setzen auf die Partnerschaft von Universitäten mit Fachhochschulen. Die Förderperiode erstreckt sich vom 1. Oktober 2016 bis zum 30. September 2020. Das Niedersächsische Promotionsprogramm wird alle zwei Jahre ausgeschrieben.
Weitere Informationen:
http://www.uni-vechta.de
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