Angehende Unternehmensberater verbinden Prozessoptimierung und Charakterbildung
Dass soziales Engagement und Unternehmensberatung sehr gut zusammenpassen, zeigen Master-Studierende der Hochschule Harz. Ein vierköpfiges Projektteam aus dem Studiengang Business Consulting am Wernigeröder Fachbereich Wirtschaftswissenschaften hat sich im Rahmen eines halbjährigen Beratungsprojektes mit den internen Prozessen der Evangelischen Stiftung Neinstedt befasst. Am Ende stehen nicht nur Vorschläge für effizientere Kommunikationsabläufe – und deren digitale Abbildung – sondern auch wertvolle Einblicke und großer gegenseitiger Respekt. Dies verdeutlichte die Spendenübergabe beim Abschiedstreffen auf dem Stiftungsgelände.
„Für unsere Arbeit haben wir auch einen Transfergutschein in Höhe von 400 Euro erhalten, finanziert durch das Ministerium für Wissenschaft und Wirtschaft des Landes Sachsen-Anhalt. Nachdem wir die Stiftung und ihr Engagement so gut kennengelernt haben, möchten wir, dass dies den Patienten und Bewohnern zugutekommt“, sagt Projektleiterin Angela Brecht (28). Genutzt wird die Spende zur Modernisierung des Therapiebades auf dem Neinstedter Gelände. „Das ist ein Ort, wo Menschen zusammenkommen; schon beim ersten unserer vielen Besuche wurde uns das deutlich – und blieb im Gedächtnis“, erinnert sich der 27-jährige Blankenburger Thomas Karolczak. Der menschliche Faktor spielte eine große Rolle bei dem anspruchsvollen Beratungsprojekt zwischen Informatik, Sozial- und Kommunikationswissenschaften. Theresa Vitera (26) resümiert: „Wir haben wertvolle Einblicke in eine komplexe Institution gewonnen. Nicht nur themenbezogen, auch für unsere Charakterbildung war das unheimlich wertvoll, jeder konnte seine individuellen Stärken einbringen und wir haben alle Perspektiven berücksichtigt.“ Die Teammitglieder wussten ihr Spezialwissen aus dem vorangegangenen Bachelor-Studium zu nutzen. „Theresa und Thomas beleuchteten als Betriebswirte insbesondere Strukturen, Prozesse und Kommunikationswege. Angela und ich sind Wirtschaftsinformatikerinnen, was insbesondere beim Anforderungskatalog für die dazu passende Software ein Gewinn war“, erklärt Simone Müller (25).
Diakon Hans Jaekel äußert sich begeistert über das Projekt: „Ich freue mich auf mehreren Ebenen: Die Zusammenarbeit war ein besonderes Erlebnis, die Studierenden haben tiefe Einblicke in unsere kommunikativen und sozialen Strukturen gewonnen. Und wir einmal mehr gesehen, dass jede neue Generation ein bisschen besser ausgebildet ist“, so der pädagogisch-diakonische Vorstand der Stiftung. Der Blick von außen, die externen Impulse, seien sehr wichtig – „das macht es viel leichter Kritik zu üben“, so Jaekel augenzwinkernd. Sein Kollege Stephan Zwick betont: „Die Spende ist ein deutliches Zeichen der Studierenden für die Identifikation mit ihrer Arbeit und unserer Einrichtung. Sie geben zurück an den Ort der Erfahrung, das ist toll“, so der kaufmännische Vorstand.
Zurückgegeben an den Ort der Erfahrung hat auch Nicole Müller. Die Absolventin der Verwaltungsökonomie am Halberstädter Standort der Hochschule Harz ist seit 2008 bei der Evangelischen Stiftung Neinstedt tätig und für das Qualitätsmanagement zuständig. Als es darum ging, externe Beratung in Anspruch zu nehmen, hat sie sofort an ihre Alma Mater gedacht. „Die Zusammenarbeit mit den Studierenden hat unheimlich viel Spaß gemacht. Wir würden uns über eine Intensivierung der Kooperation mit der Hochschule Harz sehr freuen“, sagt die 33-Jährige.
Weitere Informationen:
http://www.hs-harz.de