Innovative akustische Werkstoffe sollen Geräusche dämpfen
Iserlohn. Mit dem Projekt „Akustik-OPT“ haben sich die Fachhochschule Südwestfalen, das Kunststoff-Institut Lüdenscheid sowie die Unternehmen Leopold Kostal GmbH & Co.KG, MöllerTech Engineering GmbH und TER HELL PLASTIC GmbH erfolgreich im Rahmen des Leitmarktwettbewerbs „Neue Werkstoffe NRW‘“ des Landes Nordrhein-Westfalen durchgesetzt. In den nächsten drei Jahren erhält das Konsortium eine Gesamtförderung von Land und EU in Höhe von fast 1,7 Mio. Euro für die anwendungsbezogene Grundlagenforschung und Erprobung neuer akustischer Werkstoffe. Mehr als 764.000 Euro erhält die Fachhochschule für Forschungsarbeiten.
Bei dem neuen Forschungsvorhaben geht es um die gezielte Materialentwicklung zur Optimierung des akustischen Verhaltens von Leichtbauteilen. „Wir wollen Materialien entwickeln, die keine oder kaum Geräusche entwickeln“, erklärt Michael Gieß, Wissenschaftlicher Mitarbeiter im Projekt, „das ist beispielsweise im Fahrgastinnenraum von PKWs wichtig oder im Handschuhfach. Die Autofahrer sind sehr schnell verunsichert, wenn etwas klappert oder knackt“.
Im Leichtbau spielen Kunststoffe im Verbund mit anderen Werkstoffen eine wichtige Rolle, da sie in der Lage sind Körper- und Luftschall zu dämpfen. Die Iserlohner Professoren Dr. Ulrich Lichius, Dr. Andreas Nevoigt und Dr. Andreas Ujma werden sich in den nächsten Jahren mit Werkstoffentwicklung, Simulation und Erprobung beschäftigen. Prof. Lichius wird das akustische Verhalten untersuchen und entsprechende Akustiksimulationen und Analysen durchführen. Aufgabe von Prof. Nevoigt sind experimentelle Versuche in Bezug auf das Körperschall- und Luftschallverhalten von Werkstoffsystemen. Prof Ujmas Part ist die Entwicklung neuer faserverstärkter Werkstoffe. Dazu sollen Kunststoffe (Thermoplaste) mit Naturfasern wie Hanf, Kokos oder Sonnenblumenkernen oder Füllstoffen wie Glashohlkugeln verbunden werden. Auch Werkstoffkombinationen mit Textilien werden betrachtet.
„Vereinfacht ausgedrückt, werden wir uns damit beschäftigen, das akustisches Verhalten von Leichtbaustoffen zu beeinflussen“ erklärt Gieß, „dazu arbeiten wir mit verschiedenen Füllstoffen und mit Dämpfung“. Die Industrieunternehmen kommen bei der Anwendungsphase der neuen Werkstoffe ins Spiel. Nicht nur für die Automobilindustrie sind die Ergebnisse von Interesse. Auch für Produkte anderer Industriebranchen wie der Luftfahrttechnik, der Möbelindustrie oder der Elektrobranche können die neuentwickelten Werkstoffe zukunftsweisend sein.
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