Welttag des Buches (23. April): HHL-Professoren empfehlen Leadership-Literatur
Buch-Tipps zu Führung und Innovation.
Am 23. April 2016 ist es wieder so weit: Deutschlandweit feiern Buchhandlungen, Verlage, Bibliotheken, Schulen und Lesebegeisterte am UNESCO-Welttag des Buches ein großes Lesefest. Professoren der HHL Leipzig Graduate School of Management empfehlen in diesem Zusammenhang Bücher mit dem Fokus auf Führung („Leadership“) und Innovationsmanagement. Über Leadership als eines der zentralen Zukunftsthemen an der HHL sagt Rektor Prof. Dr. Andreas Pinkwart: „Damit Führungskräfte im Zuge von Digitalisierung und Globalisierung den Überblick behalten und ihre Mitarbeiter motivieren können, müssen sie wissen wofür sie und die ganze Mannschaft brennen. Nur mit einem klaren inneren Kompass lassen sich Unternehmen erfolgreich durch stürmische Zeiten steuern.“ Prof. Dr. Timo Meynhardt, Inhaber des Dr. Arend Oetker Lehrstuhls für Wirtschaftspsychologie und Führung an der HHL, schlägt zum Welttag des Buches den Titel „Gemeinsame Spitze“ von Kai Dierke und Anke Houben vor. Prof. Meynhardt verbindet mit dem Werk „die tiefe Überzeugung, dass auch im Top-Management nichts am steinigen Weg der Selbstreflexion vorbeiführt, um dringend notwendige Leistungssteigerungen zu erzielen.“
Für andere die Bühne bauen: Führung von Innovationen
HHL-Rektor Prof. Pinkwart, der auch Inhaber des Stiftungsfonds Deutsche Bank Lehrstuhls für Innovationsmanagement und Entrepreneurship ist, favorisiert den englischsprachigen Titel „Collective Genius: The Art and Practice of Leading Innovation“ von Linda A. Hill, Greg Brandeau, Emily Truelove und Kent Lineback. Erschienen ist das Buch 2014 bei Harvard Business Review Press. Zur Begründung sagt Prof. Pinkwart: „Zu Innovation und zu Leadership gibt es jeweils viel Lesenswertes, doch nur wenige Bücher befassen sich mit beiden Teildisziplinen der Betriebswirtschaftslehre gleichzeitig - der Führung von Innovationen.“
Im thematischen Vergleich zumeist angelsächsischer Beiträge würde das jüngere Werk von Harvard-Professorin Linda Hill und ihren Co-Autoren hervorstechen. Sie sehen die Rolle des Innovationsführers in den Unternehmen eher darin, für andere die Bühne zu bauen als selbst auf ihr zu glänzen.
„Das auf einer qualitativen Analyse von Innovationsführern aus der ganzen Welt aufbauende Buch wird damit dem heutigen Verständnis der so genannten Open Innovation in besonderer Weise gerecht. So zeigen empirische Studien, dass die Öffnung des Innovationsprozesses gegenüber den eigenen Mitarbeitern für den Unternehmenserfolg mindestens so wichtig ist wie die Einbeziehung von Kunden und Zulieferern. Hill und ihre Kollegen knüpfen damit mittelbar auch an die frühen Arbeiten der deutschen Innovationsforschung um Eberhard Witte und seine Schüler an. Nachdem von ihnen entwickelten so genannten Promotorenmodell stützen sich die für unterschiedliche arbeitsteilige Aufgaben im Innovationsprozess verantwortlichen Akteure auf unterschiedliche Machtquellen im Unternehmen. Sie erlauben es ihnen, den Innovationsprozess gezielt voranzubringen. Linda Hill und ihre Co-Autoren zeigen, in welchem Rahmen und nach welchem Führungskonzept ihnen das am besten gelingt“, so Prof. Pinkwart.
Für eine selbstkritische Auseinandersetzung im Management-Team
Prof. Dr. Timo Meynhardt, Inhaber des Dr. Arend Oetker Lehrstuhls für Wirtschaftspsychologie und Führung an der HHL, empfiehlt zum Welttag des Buches den Titel „Gemeinsame Spitze“ von Kai Dierke und Anke Houben. In dem 2013 bei Campus in Frankfurt erschienen Buch wird nüchtern beschrieben, wie Manager von der Wucht allgegenwärtiger Komplexität getroffen und dabei immer mehr gezwungen werden, über ihren Schatten zu springen und im Team zusammenzuarbeiten. Die Quelle der Leistungssteigerung sind laut Dirke/Houben gemeinsame Anstrengungen in einer „disziplinierten Reflexionsgemeinschaft“. Die selbstkritische Auseinandersetzung in der Gruppe, so wird deutlich, muss immer wieder neu und kreativ erschlossen werden. Das Autoren-Duo sieht dabei den Vorstandsvorsitzenden (Chief Executive Officer) in der neuen Rolle des „Chief Enabling Officers“, der es sich zur Führungsaufgabe macht, die Qualität der Zusammenarbeit in der oberen Führungsebene als Teil seiner Arbeitsplatzbeschreibung zu sehen. Prof. Meynhardt sagt: „Insgesamt setzt das Buch neue Maßstäbe. Nicht nur, dass der Zugang zur oberen Führung eines Unternehmens geöffnet wird. Die einschlägige Fachliteratur hat hier bis heute ein großes Defizit. Es ist auch die wertschätzende Art, mit der Manager in ihren menschlichen Stärken und Schwächen charakterisiert werden. Entscheider dürften sich mit Gewinn darin wiedererkennen. Bemerkenswert ist auch, mit welcher Leichtigkeit und sprachlichen Eleganz wissenschaftliche Erkenntnisse eingearbeitet werden, so dass auch Forscher die Arbeit mit Gewinn lesen und ihre manchmal etwas blutleeren Theorien daran messen können.“
Die HHL Leipzig Graduate School of Management ist eine universitäre Einrichtung und zählt zu den führenden internationalen Business Schools. Ziel der traditionsreichsten betriebswirtschaftlichen Hochschule im deutschsprachigen Raum ist die Ausbildung leistungsfähiger, verantwortungsbewusster und unternehmerisch denkender Führungspersönlichkeiten. Die HHL zeichnet sich aus durch exzellente Lehre, klare Forschungsorientierung und praxisnahen Transfer sowie hervorragenden Service für ihre Studierenden. Das Studienangebot umfasst Voll- und Teilzeit-Master in Management- sowie MBA-Programme, ein Promotionsstudium sowie Executive Education. Die HHL ist akkreditiert durch AACSB International. www.hhl.de
Weitere Informationen:
http://www.hhl.de
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