Informatik studieren und dabei etwas Gutes tun
Hagen. An der Fachhochschule Südwestfalen in Hagen startet zum kommenden Wintersemester der neue Bachelor-Studiengang Medizintechnische Informatik. Er vermittelt das Wissen rund um die faszinierenden Aspekte von Software in medizintechnischen Geräten. Die Bewerbung ist ab Anfang Mai möglich.
Medizintechnische Geräte wie implantierbare Defibrillatoren, die eigenständig ein Kammerflimmern erkennen und das Herz "wiederbeleben", oder bildgebende Verfahren, die auf Basis von Messungen dreidimensionale Bilder des Körperinneren erstellen, stehen für begeisternde Technik. Damit diese Technik funktioniert, braucht sie eine verlässliche Software. Denn während Handys, Computer oder Fernseher funktionieren sollten, gilt für medizintechnische Geräte: Sie müssen funktionieren.
Wenn auf der Intensivstation plötzlich der Patientenmonitor ausfällt, weil die Software fehlerhaft oder gar nicht mehr arbeitet, dann hätte das wahrscheinlich fatale Konsequenzen. Für die Entwicklung und die Sicherung der fehlerfreien Funktion dieser Software ist spezielles Wissen erforderlich. Zur Vermittlung dieses Wissens gibt es an der Fachhochschule Südwestfalen in Hagen ab dem kommenden Wintersemester den Studiengang Medizintechnische Informatik.
„Wer sich für diesen Studiengang entscheidet, der erschließt sich ein Hightech-Umfeld mit besten Berufsaussichten“, erklärt Prof. Dr. Andreas Brauers, der in dem neuen Studiengang lehrt und ihn mitentwickelt hat. „Aber das ist noch nicht alles“, ergänzt Brauers, „man beschäftigt sich ausschließlich mit Aufgabenstellungen zum Wohle des Menschen. Denn dafür sind medizintechnische Geräte schließlich gedacht“.
Damit diese Geräte auch ausschließlich zum Wohle des Menschen funktionieren, benötigen sie eine hundertprozentig verlässliche Software. „Und Sofware gibt es in allen medizintechnischen Geräten“, weiß Prof. Dr. Norbert Drescher und nennt einige Beispiele. „Röntgen, Computertomographie, hochfiligrane Schlüssellochoperationen basieren auf Software“, führt der ebenfalls im Studiengang engagierte Professor an. Für ein weiteres Beispiel geht es dann wieder auf die Intensivstation. „Dort“, sagt Drescher, „senden nicht nur viele Sensoren viele Daten, die transportiert und gespeichert werden müssen. Dort werden bestimmte Daten von Geräten eigenständig interpretiert und automatisch bestimmte medizinische Maßnahmen eingeleitet.“
Wer jetzt denkt, es handele sich bei diesem neuen Studienangebot angesichts solcher Begriffe wie Datenspeicherung oder Datentransport doch eher um ein klassisches Informatik-Studium, dem entgegnet Prof. Drescher: „Wer Medizintechnische Informatik studiert, der studiert Informatik und tut dabei etwas Gutes.“
Am Dienstag, 29.3., findet übrigens ab 16.30 Uhr wieder die reguläre Studienberatung an der Hagener Fachhochschule statt. Dort kann man dann neben Prof. Dr. Norbert Drescher auch erstmals den neuen Studiengang Medizintechnische Informatik kennenlernen.
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