Kulturhauptstadt Breslau mit neuem Altas entdecken
Das herder-Institut für historische Ostmitteleuropaforschung präsentiert den Städteatlas Breslau am 23. Mai in der Metropole
Der Städteatlas Breslau fokussiert die rasante Entwicklung der Stadt vom 19. Jahrhundert bis zur Gegenwart. Bereits im Mittelalter war Breslau aufgrund seiner günstigen Verkehrslage ein politisches, kulturelles und wirtschaftliches Zentrum in Mitteleuropa.
Mit der Industrialisierung seit etwa 1830 wuchs die Stadt rasant: Der Ausbau der Vorstädte, die Anlage neuer Siedlungen, die Entstehung von Fabriken und moderner Infrastruktur (Eisenbahnnetz, Oder-Häfen usw.) ließen Breslau zu einer Großstadt von europäischem Rang werden. Der Zweite Weltkrieg, insbesondere die Belagerung 1945, brachten Breslau schwere Zerstörungen. Der Wiederaufbau nach dem Krieg orientierte sich teilweise am historischen Vorbild, etwa in der Innenstadt, schlug aber auch eigene Wege sozialistischer Stadtplanung ein. Heute ist Breslau mit über 600.000 Einwohnern viertgrößte Stadt Polens und im Jahr 2016 neben San Sebastian Kulturhauptstadt Europas. Der Städteatlas Breslau erscheint in drei Versionen: deutsch, polnisch und englisch. Er präsentiert Pläne, Karten und Bilder zur Entwicklung der Stadt. Einige dieser Materialien werden im Atlasband erstmals veröffentlicht. Dazu gehören bspw. die Senkrechtluftaufnahmen der Deutschen Luftwaffe von 1944, in denen auch solche Details des Stadtgebiets sichtbar sind, die wegen militärischer Geheimhaltung in Stadtplänen nicht abgebildet wurden.
Präsentationstermine:
23. Mai 2016, 16 Uhr, Breslau/ Wrocław, Instytut Historyczny, ul. Szewska
27. Juni 2016, 18 Uhr, Marburg, Herder-Institut für historische Ostmitteleuropaforschung
Breslau ist der 5. Band der Publikationsreihe zu Schlesischen Städten. Berits erschienen sind: Görlitz/Zgorzelec (2010), Opole/Oppeln (2011), Węgliniec/Kohlfurt (2012) und Nowa Sól/Neusalz (2013).
Weitere Informationen:
http://www.herder-institut.de/staedteatlas-schlesien