Im Bett mit Römern, Minnesängern und 68ern
Von Höhlenmalereien auf der Schwäbischen Alb über frivole Fürsten des Mittelalters bis hin zu den prüden fünfziger Jahren und darüber hinaus zeichnet der Historiker Prof. Dr. Gerhard Fritz von der Pädagogischen Hochschule Schwäbisch Gmünd in seinem neu erschienenen Buch „Geschichte der Sexualität“ die Spielarten der Liebe im Südwesten Deutschlands nach.
Es ist kein Zufall, dass Fritz in seiner Forschung den Fokus auf den deutschen Südwesten gelegt hat. Die Quellendichte ist hier besonders hoch. Die Malereien an den Wänden von einst bewohnten Höhlen auf der Schwäbischen Alb erlauben einen Einblick in das Verständnis von Sexualität in der Steinzeit, Reste römischer Siedlungen verraten Details genauso wie textliche Quellen aus der Zeit des mittelalterlichen Minnesangs.
Doch auch die neuere Geschichte und die Gegenwart mit ihrer Kultur der ständigen Verfügbarkeit werden von Fritz untersucht und eingeordnet. Somit gibt dieser Blick auf die Sexualität in Südwestdeutschland und seinen Nachbargebieten Aufschluss über die Entwicklung eines wesentlichen Aspekts menschlichen Lebens, der durch die Jahrhunderte zwischen Tabuisierung, Verklärung und Instrumentalisierung in jeder Gesellschaft von erheblicher Bedeutung war.
„Die Geschichte der Sexualität“ ist im verlag regionalkultur erschienen.
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http://www.verlag-regionalkultur.de