Barocke Deckenmalerei in Deutschland – Dokumentation, Restaurierung, Digitalisierung
Die Ausgabe 2/2016 der Zeitschrift „Akademie Aktuell“ widmet sich dem neuen
kunsthistorischen Projekt „Corpus der barocken Deckenmalerei“ (CbDD) und
seinen digitalen Arbeitsweisen. Das Forschungsprojekt der Bayerischen Akademie
der Wissenschaften nahm 2015 seine Arbeit auf.
Sie lenken den Blick nach oben und ziehen uns auch heute noch in ihren Bann: die farbenprächtigen barocken Wand- und Deckenmalereien in Kirchen, Schlössern oder Bibliotheken. Dazu gehören weltbekannte Raumschöpfungen wie das Treppenhaus der Würzburger Residenz oder die Kuppel der Wieskirche, aber auch eine Fülle unbekannterer Objekte aus der Zeit zwischen 1550 und 1800.
2015 nahm das CbDD seine Arbeit auf. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler dokumentieren und erforschen die erhaltenen sowie verlorenen Decken- und Wandmalereien der Frühen Neuzeit auf dem Gebiet der Bundesrepublik Deutschland und machen sie in einem digitalen Portal zugänglich. Das Projekt wird von der Bayerischen Akademie der Wissenschaften betreut – mit Arbeitsstellen in München und Marburg. Den erfolgreichen Start nehmen wir zum Anlass für den Schwerpunkt dieser Ausgabe. Projektleiter Stephan Hoppe stellt das neue Projekt vor (S. 10), Frank Büttner und Andrea Gottdang erklären uns das anspruchsvolle Medium Deckenmalerei (S. 18).
Kunstgeschichte im digitalen Zeitalter
Mit den Herausforderungen einer angemessenen Visualisierung der Gemälde befassen
sich Hubert Locher (S. 28) und Wiebke Hoffmann (S. 33). Ralf Peters stellt ein Spezialarchiv zur historischen Dokumentation der Kunstwerke vor, das während des Zweiten Weltkriegs entstand (S. 35). Ute Engel erläutert das Konzept des barocken Gesamtkunstwerks (S. 42). Matthias Staschull stellt die Konservierung und Restaurierung der Malereien in den Mittelpunkt seines Beitrags (S. 60). Welche Möglichkeiten die aktuellen 3D-Techniken bieten, um barocke Bilderräume zu visualisieren, fragt Stephan Hoppe (S.66). Werner Köhler beschreibt, wie eine auf die Anforderungen der Kunstgeschichte zugeschnittene digitale Forschungsumgebung entsteht (S. 72). Ute Engel und Karin Guminski machen mit Studierenden der LMU München einen Raum im Neuen Schloss Schleißheim virtuell begehbar (S. 76).
Die Bayerische Akademie der Wissenschaften, gegründet 1759, ist die größte und eine der ältesten Länderakademien in Deutschland. Sie ist zugleich Gelehrtengesellschaft und Forschungseinrichtung von internationalem Rang. Mit rund 450 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern betreibt sie Grundlagenforschung in den Geistes- und Naturwissenschaften. Der Schwerpunkt liegt auf langfristigen Vorhaben, die die Basis für weiterführende Forschungen liefern und die kulturelle Überlieferung sichern. Sie ist ferner Trägerin des Leibniz-Rechenzentrums, eines der größten Supercomputing-Zentren Deutschlands, und des Walther-Meißner-Instituts für Tieftemperaturforschung. Seit 2010 betreibt sie ein Junges Kolleg für den exzellenten wissenschaftlichen Nachwuchs in Bayern.
Weitere Informationen:
http://www.badw.de/de/publikationen/akademieAktuell
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