EBC Hochschule als erste private Fairtrade University ausgezeichnet
Dass Fairtrade mehr bietet, als Kaffee und Schokolade, bewies nun die EBC Hochschule, als sie vom Verein Transfair e.V. als Fairtrade University ausgezeichnet wurde. Die EBC Hochschule erhielt als insgesamt erst sechste Hochschule in Deutschland das Siegel und liegt zeitgleich gleich zweimal auf dem ersten Platz – sie ist die erste private Hochschule Deutschlands und die erste Hochschule Hamburgs mit dieser Auszeichnung.
Präsident Johann Stooß begrüßte neben dem Publikum aus Studierenden, Lehrenden und Angestellten der Hochschule auch Mitglieder des Kuratoriums sowie erfolgreiche Unternehmer aus der Fairtrade-Branche, die im Rahmen einer Podiumsdiskussion im Anschluss an die Übergabe der Urkunde ihre persönlichen Erfahrungen mit Fairtrade und seiner Entwicklung vorstellten. Stooß betonte, dass das Siegel nur den Anfang eines langen Marsches darstelle, der Zündfunke für weitere Entwicklungen sei und man Schritt für Schritt die Kriterien für das Siegel nicht nur erfüllen wolle, sondern langfristig darüber hinaus sich auch seiner sozialen Verantwortung als Hochschule bewusst sei: „Als Hochschule haben wir den Auftrag, den Fairtrade-Gedanken nach außen zu tragen und Bewusstsein dafür zu verankern sowie die Entwicklung kritisch zu begleiten - denn Siegel ist nicht gleich Siegel und Transparenz ist enorm wichtig.“ Die nächsten Schritte der EBC Hochschule sollen das Weitertragen des Fairtrade-Gedankens von Hamburg aus an die weiteren beiden Standorte der Hochschule in Berlin und Düsseldorf sein. Dort soll das Bewusstsein für Fairtrade ebenfalls fest in das Campusleben integriert werden und mit internationalen Netzwerkpartnern in diesem Sinne zusammengearbeitet werden.
Seit dem Jahr 2014 können sich Hochschulen als Fairtrade University bewerben. Das Siegel sei jedoch weit mehr als ein Marketingkonzept, vielmehr solle man es als pädagogisches Lernkonzept begreifen, so der langjährige Vorstandsvorsitzende des Vereins Transfair e.V., Volkmar Lübke, der das Siegel vergibt. Fairer Handel sei heute in vielen gesellschaftlichen Bereichen zu finden. Neben dem steigenden Umsatz fair gehandelter Waren, der bald die 1-Milliarde-Marke knacken wird, zeige sich das Interesse für faires gesellschaftliches Engagement mittlerweile auch in vielen anderen Bereichen, wie beispielsweise durch die Auszeichnung als faire Stadt, Schule oder Hochschule. Die Kriterien, welche die Institutionen dabei erfüllen müssen, fangen bereits damit an, dass die Bewerber „es wollen müssen“, so Lübke. Die EBC Hochschule habe alle Kriterien erfolgreich erfüllt - so werde intensiv daran gearbeitet, dass Fairtrade am Campus implementiert werde, dass Projekte, wie beispielweise die Kooperation mit Tchibo für ein Marketingkonzept zu fair gehandeltem Kaffee, weiter ausgebaut werden, dass mit Corporate Social Responsibility und Business Ethics auf eine verantwortungsvolle Unternehmensführung geachtet werde und dass es eine Perspektive gibt, sich gut weiterzuentwickeln. Darüber hinaus habe er auch die wissenschaftlichen Ansätze dazu mit Freude vernommen.
In der anschließenden Podiumsdiskussion, moderiert von Prof. Dr. Nicole Fabisch aus der Fairtrade-Steuerungsgruppe der EBC Hochschule, ging Lübke darauf ein, dass Fairtrade mit dem Empowerment auch eine politische Dimension habe, da es beispielsweise durch die direkte Unterstützung von Kleinbauern mit der Zahlung von Mindestpreisen Stabilität bringe. Im weiteren Verlauf stellte Robert Bensch vom Kaffeeröster Darboven seinen Weg zur Auszeichnung mit dem Fairtrade-Pionierpreis vor, der Darboven für die erfolgreiche Implementierung des fairen Kaffees Intencion in den Handel verliehen wurde. Jakob Berndt vom fairen Getränkehersteller Lemonaid und Charitea machte deutlich, dass das Unternehmen nicht nur Fairtrade-Standards erfüllen will, sondern diese als Mindest-Standards betrachtet und aus eigenem Antrieb darüber hinaus z.B. die Produktion vor Ort begutachtet und die Bauern kennenlernen möchte.
Und auch die Stadt Hamburg selbst geht mit gutem Beispiel voran und hat die Stadtverwaltung bereits komplett auf fairen Kaffee umgestellt, so die Projektkoordinatorin der Fair Trade Stadt Hamburg Christine Priessner. Sie möchte die Zusammenarbeit der Hamburger Fairtrade-Unternehmen weiter intensivieren, um das Bewusstsein für fairen Handel weiter voranzutreiben. Uli Ott, Geschäftsführerin von Marlowe Nature und damit Pionierin in Sachen fair und ökologisch produzierter Mode, schloss als letzte Rednerin die Diskussionsrunde und wagte die Prognose, dass mindestens 95% des Publikums keine fair gehandelte Kleidung tragen würde und die Verantwortung für das funktionierende Zusammenspiel von Mensch und Natur bei jedem Einzelnen liege. Mit ihrem Appell, dass sich etwas ändern müsse und dies nur funktioniere, wenn jeder einzelne Verantwortung übernähme, fand das Podiumsgespräch seinen Abschluss.
Im Anschluss an die Rahmenveranstaltung in den Räumen der Hochschule, folgte die Hochschule der Einladung von Hamburgs zweiter Bürgermeisterin und Senatorin für Wissenschaft, Forschung und Gleichstellung, Katharina Fegebank, ins Hamburger Rathaus.Dort würdigte Fegebank neben Staatsrat Wolfgang Schmidt die zentrale Rolle der Hochschule und dankte dem Präsidium und der Steuerungsgruppe Fairtrade der Hochschule für ihr Engagement. Insbesondere die Rolle von Hochschulen bei der Sensibilisierung künftiger Fach- und Führungskräfte für den Nachhaltigkeitsgedanken und das Thema Fairtrade hob sie hervor und wünschte sich für die Fairtrade Stadt Hamburg, dass weitere Hochschulen dem Beispiel der EBC Hochschule folgen. Schmidt betonte die Bedeutung einer Hochschule für die Bemühungen, die Fair Trade Stadt Hamburg noch stärker ins Bewusstsein der Bürger zu tragen.
Weitere Informationen:
http://www.ebc-hochschule.de
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