Sind die großen regionalen Unterschiede von psychotherapeutischer Versorgung bedarfsgerecht?
Im Vortrag von Prof. Dr. Jacobi wird eine Studie zur nicht-bedarfsgerechten regionalen Verteilung psychotherapeutischer Versorgungsangebote vorstellen. Danach wird in einem Podiumsgespräch mit dem Publikum über die verschiedenen Perspektiven zu diesem gesundheitspolitisch brennendem Thema diskutiert.
Am 8. September um 19:00 Uhr lädt die Psychologische Hochschule Berlin zum Vortrag mit anschließender Podiumsdiskussion zu Versorgungsangeboten für psychische Störungen in Deutschland ein.
Angesichts der großen Krankheitslast psychischer Störungen liegt in deren flächendeckenden, wohnortnahen und bedarfsgerechten Versorgung eine zentrale Aufgabe des Gesundheitssystems. Die Dichte ambulant tätiger Fachärzte und Psychotherapeuten variiert zwischen den Regionen Deutschlands allerdings erheblich. Ob dies auch mit regionalen Bedarfsunterschieden einhergeht (z.B. größere Versorgungsdichte in Gegenden mit höherer Prävalenz) war Gegenstand einer epidemiologischen Untersuchung, die an der Psychologischen Hochschule Berlin in Kooperation mit dem Robert-Koch-Institut, der DGPPN und dem Zentralinstitut der kassenärztlichen Vereinigungen durchgeführt wurde.
Es zeigt sich, dass die regionale Verteilung von Arztsitzen nicht angemessen durch Bedarfsunterschiede erklärt werden kann. Die Ergebnisse weisen auf Potentiale zur Morbiditätsadjustierung der Bedarfsplanung hin, wobei der Begriff des Behandlungsbedarfs von Menschen mit psychischen Störungen weiter reflektiert werden muss.
Im Vortrag berichtet Prof. Dr. Frank Jacobi (PHB) von dieser Studie, die hinsichtlich ihrer Regionalanalysen die bisherige Versorgungsforschung, welche ausschließlich auf Abrechnungsdaten basiert, entscheidend ergänzt. In der Podiumsdiskussion werden weitere Akteure Stellung zu dem Thema aus ihrer Perspektive nehmen.
Perspektive Kostenträger:
Anne-Kathrin Klemm (BKK Dachverband e.V., Abteilungsleiterin Politik)
Perspektive Leistungserbringer (Psychologische Psychotherapie):
Michael Krenz (Präsident der Psychotherapeutenkammer Berlin)
Perspektive Leistungserbringer (Psychiatrie und Ärztliche Psychotherapie):
Dr. med. Iris Hauth (Präsidentin der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie, Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde, DGPPN)
Perspektive Berliner Politik:
Dr. Thomas Götz (Landesbeauftragter für Psychiatrie, Senatsverwaltung für Gesundheit und Soziales)
In der anschließenden Diskussion sollen diese wichtigen Aspekte von Bedarf und Bedarfsplanung allgemein und für Berlin im Besonderen erörtert werden.
Die Veranstaltung wird in Kooperation mit den Freunden und Förderern der Psychologischen Hochschule Berlin präsentiert.
Hinweise zur Teilnahme:
Eintritt ist frei. Bitte melden Sie sich per Mail an service@psychologische-hochschule.de an.
Weitere Informationen:
http://www.psychologische-hochschule.de/sind-die-grossen-regionalen-unterschiede-bedarfsgerecht-vortrag-und-podiumsdiskussion-zu-versorgungsangeboten-fuer-psychische-stoerungen/#main-content