Alt. Arm. Ausgegrenzt? Altersarmut und das Recht auf Teilhabe
Einkommensarmut im Alter schränkt die grundrechtlich verbürgte Chance auf gesellschaftliche Teilhabe ein, kritisiert KDA-Vorstandsvorsitzende Frank Schulz-Nieswandt in der aktuellen Ausgabe von ProAlter.
Köln, 31. August 2016 Bei keiner anderen Bevölkerungsgruppe wächst die Armut so rasant wie bei den Älteren. Rund 3,4 Millionen Rentner gelten als arm. Der Grund: Immer mehr Menschen mit einer gebrochenen Erwerbsbiografie, die langzeitarbeitslos waren oder im Niedriglohnsektor gearbeitet haben, kommen ins Rentenalter.
Das „Drei-Säulen-Modell“ für den Lebensabend aus gesetzlicher und betrieblicher Rente sowie privater Vorsorge mag zwar wünschenswert sein, ist aber für viele oft „unrealistisch“, sagt der Sprecher der Nationalen Armutskonferenz, Frank Johannes Hensel. Das Modell „ging und geht an den Lebenswirklichkeiten vieler Menschen vorbei“, schreibt er in seinem Beitrag zum Themenschwerpunkt der aktuellen Ausgabe des Fachmagazins ProAlter „Alt. Arm. Ausgegrenzt? Altersarmut und das Recht auf Teilhabe“.
Denn Altersarmut ist mehr als eine Frage der Einkommensarmut, betont der Vorstandsvorsitzende des Kuratoriums Deutsche Altershilfe, Frank Schulz-Nieswandt. Arm zu sein bedeute nicht nur, über wenig Geld zu verfügen. Einkommensarmut schränkt die grundrechtlich verbürgte Chance auf gesellschaftliche Teilhabe ein. Seniorengenossenschaften – wie auch andere Formen der gemeinschaftlichen Alltagsgestaltung – könnten dazu beitragen, zumindest das soziale Ausgegrenzt-Sein zu mindern, sagt Frank Schulz-Nieswandt.
Für die gesellschaftliche Teilhabe von Älteren und ein Altern in Würde engagiert sich auch der neue geschäftsführende KDA-Vorstand, Helmut Kneppe. Den demografischen Wandel versteht der diplomierte Kommunalbeamte als generationenübergreifende Querschnittaufgabe – und als Chance zur Gestaltung. Beteiligungskultur sei ein wesentliches Handlungsfeld: „Die Menschen heute – egal in welchem Alter und in welchen Bezügen – wollen ehrlich und ernsthaft beteiligt werden. Sie wollen mitgestalten. Dies müssen wir aufgreifen und mit Leben füllen“, fordert Kneppe. Das KDA sieht er dabei als Ratgeber, Visionär und manchmal auch als Mahner und als ein „akzeptiertes Bindeglied zwischen Wissenschaft, Lehre und Forschung sowie der Praxis und der Menschen vor Ort.“
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Kuratorium Deutsche Altershilfe (KDA)
Das KDA entwickelt seit mehr als 50 Jahren im Dialog mit seinen Partnern Lösungskonzepte und Modelle für die Arbeit mit älteren Menschen und hilft, diese in der Praxis umzusetzen. Es trägt durch seine Projekte, Beratung, Fortbildungen, Tagungen und Veröffentlichungen wesentlich dazu bei, die Lebensqualität älterer Menschen zu verbessern. ProAlter, das unabhängige Fachmagazin des KDA, bietet allen, die sich beruflich, ehrenamtlich oder privat mit Fragen des Älterwerdens beschäftigen, wertvolle Anregungen und Impulse für ihre Arbeit. Ein Abonnement kostet 30,90 Euro, ein Einzelheft 6,90 Euro.
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