Nachhaltig und modern: Restaurants in der Stadt profitieren vom eigenen Dachgarten
Auf Hochhausdächern rund um den Globus bauen immer mehr Stadtgärtner Obst, Gemüse und Kräuter an. Auch Restaurants könnten vom sogenannten Urban Farming profitieren, meint Hilmar zum Buttel, Absolvent an der Internationalen Hochschule Bad Honnef Bonn (IUBH). In seiner Abschlussarbeit im Studiengang International Hospitality Management untersuchte er, wie sich eigene Dachgärten für Gastronomen in der Stadt rechnen können – auch in Deutschland.
„In den USA ist die Idee des professionellen städtischen Gemüseanbaus schon viel verbreiteter als in Deutschland“, so zum Buttel. Für seine Analyse über die Profitabilität des Urban Farmings führte der 27-jährige daher Interviews mit Köchen und Restaurantbesitzern aus New York, Chicago, Portland und Seattle durch, die eigene Gärten auf dem Restaurantdach betreiben. Das Fazit: Urban Farming lohnt sich – trotz der hohen Eingangsinvestitionen und der Arbeitsintensität. Die interviewten Gastronomen sind sich einig, dass ihnen die Gärten entscheidende Vorteile in Bezug auf Marketing und Produktfrische bieten. Das spiegele sich z.B. in höheren Auslastungszahlen wider.
Den größten Effekt sieht zum Buttel in der Imageaufwertung eines Restaurantbetriebs. „Viele LOHAS – also Menschen, denen ein gesunder Lebensstil und Ökobewusstsein wichtig ist – leben in Großstädten.“ Gerade an Orten mit viel Konkurrenz könne der eigene Gemüsegarten den entscheidenden Imagevorteil für ein Restaurant bringen.
Zudem werden die Produkte direkt nach der Ernte verarbeitet, was sich entscheidend auf Frische und Qualität der produzierten Speisen auswirkt. Regelmäßige Führungen, Workshops und Kochkurse nach gemeinsamer Ernte bieten außerdem die Möglichkeit, Städtern wieder eine Verbindung zu natürlichen Lebensmitteln und den Umgang mit ihnen aufzuzeigen. „Damit können Restaurants eine Vorreiterrolle auf dem Weg zu einem neuen Verständnis von Lebensmittelanbau und Ernährung einnehmen.“ Die Gastronomen sehen jedoch auch die Politik in der Pflicht, die Vorteile der Stadtgärten für die Gesellschaft anzuerkennen und das Urban Farming durch steuerliche Anreize, Substitutionen und den Abbau von Bürokratie für motivierte Pioniere zu vereinfachen.
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