20. Heidelberger Ernährungsforum: Essbiografie als wichtiger Schlüssel zum Ernährungsverhalten
Heidelberg – Rund 100 Teilnehmer aus Wissenschaft, Forschung, Lehre, Wirtschaft und Verwaltung kamen unter dem Leitsatz: „Essbiografie. Warum wir essen wie wir essen“ am 28. und 29. September 2016 zum 20. Heidelberger Ernährungsforum im Conference Center der Dr. Rainer Wild Stiftung zusammen.
Trotz flächendeckender Angebote an Ernährungsberatung und unzähliger Initiativen sind ernährungsabhängige Erkrankungen weiter auf dem Vormarsch und haben endemisches Ausmaß erreicht. Kann Essbiografie, also die Beschäftigung mit der Entwicklung der individuellen Ernährungsmuster im Laufe des Lebens, ein Schlüssel dazu sein, Ernährungsverhalten in einem ersten Schritt besser zu verstehen und in einem zweiten Schritt leichter zu ändern?
Genau darin waren sich die Teilnehmer aus unterschiedlichsten Disziplinen, Branchen und Tätigkeitsfeldern im Bereich der Ernährung einig. Erfahrene Referenten aus Wissenschaft und Praxis präsentierten eindrucksvolle Beispiele dafür, was erreicht werden kann, wenn das große Ganze in den Blick genommen wird: nicht nur der einzelne Menschen und sein Essen, sondern sein Leben mit allen Einschnitten, Wendepunkten und Herausforderungen, nicht nur eine Person in der Beratung, sondern die Gewohnheiten in der Jugend, die der Familie, der Großeltern und Urgroßeltern. Richtig angestellt, bietet die Essbiografie die Chance, Erfolge zu erreichen, die mit den klassischen Methoden der reinen Beratung nicht ohne weiteres möglich sind. Die Experten waren sich abschließend einig, dass Essbiografie ein wichtiger Aspekt in der Ernährungsberatung darstellt, der lohnt genauer erforscht zu werden.
Dr. Monika Wilhelm, Geschäftsführerin der Dr. Rainer Wild Stiftung, zieht ein positives Fazit: „Wir blicken auf zwei intensive Tage die gezeigt haben, dass der interdisziplinäre Ansatz der Stiftung goldrichtig ist, um innovative Ansätze und neue Einblicke zu erzielen.“ Das Thema wurde aus Sicht der Ernährungswissenschaften, Erziehungswissenschaften, Lebensmitteltechnologie, Gerontologie, Psychologie. Psychotherapie und Soziologie betrachtet. „Gemeinsam sieht man einfach mehr“ so Wilhelm weiter. Die Dr. Rainer Wild-Stiftung mit Sitz in Heidelberg ist eine 1991 vom gleichnamigen Stifter gegründete, gemeinnützige, unabhängige Stiftung zur Förderung von Forschung und Entwicklung gesunder menschlicher Ernährung und feierte in diesem Jahr ihr 25-jähriges Jubiläum. Die Stiftung verfolgt einen naturwissenschaftlicher Ansatz sowie eine interdisziplinäre und branchenübergreifende Herangehensweise. Über die enge Zusammenarbeit mit Wissenschaft, Forschung, Wirtschaft, Handel und Politik nimmt die Stiftung nachhaltig Einfluss und richtet sich an alle, die mit dem Thema Ernährung befasst sind, um einen positiven Beitrag im Hinblick auf die Lebensqualität der Menschen zu leisten.
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http://www.gesunde-ernaehrung.org/index.php/presse