„Der Edle ist den ganzen Tag schöpferisch tätig“
Für sein akademisches Werk ist Pater Prof. Dr. Roman Malek SVD am vergangenen Freitag mit einem Festakt des sinologischen Instituts Monumenta Serica gewürdigt worden. Gäste aus der ganzen Welt kamen in das Missionspriesterseminar nach Sankt Augustin, um dem Steyler Missionar und Wissenschaftler zu gratulieren. Anlass war der 65. Geburtstag Maleks am 3. Oktober.
„Der Edle ist den ganzen Tag schöpferisch tätig“– dieses Zitat aus dem klassischen chinesischen Weisheitsbuch Yijing (I-King, das „Buch der Wandlungen“) bot das Leitmotiv für die Würdigung des beeindruckenden wissenschaftlichen Schaffens von Pater Roman Malek SVD.
Malek war von 1988–1998 Direktor des China-Zentrums, einem Verein zur Förderung der Kontakte zur katholischen Kirche im chinesischen Raum. Bis zu seinem Schlaganfall im Jahr 2011 leitete er außerdem über fast zwanzig Jahre das Institut Monumenta Serica als Direktor und Chefredakteur. Durch seine akademische Arbeit wie durch das unermüdliche Knüpfen von Kontakten hat er Sankt Augustin zu einer ersten Adresse für die sinologische Forschung zur Historiographie des Christentums in China und die Ausbildung von Priestern und Schwestern der katholischen Kirche Chinas in Deutschland gemacht.
Das große Echo auf die Einladung des Instituts Monumenta Serica zu dem Festakt demonstriert Maleks weltweites Wirken eindrucksvoll: Insgesamt konnte Pater Piotr Adamek SVD, Nachfolger Maleks als Instituts-Direktor, über achtzig Gäste begrüßen. Weggefährten, Mitstreiter, Schüler und Freunde aus Österreich, der Schweiz, Belgien, Großbritannien, Italien, Polen und der Volksrepublik China fanden sich in Sankt Augustin ein, um dem Steyler Missionar persönlich zu gratulieren.
Dem Festvortrag von Prof. Dr. Roderich Ptak (Ludwig-Maximilians-Universität München) über das mysteriöse „Land der Hunde“ auf der Weltkarte des Jesuiten und großen China-Missionars Matteo Ricci (1552–1610) folgten persönliche Würdigungen durch den Chef-Redakteur des Instituts Monumenta Serica Pater Zbigniew Wesołowski SVD und die Redakteure Barbara Hoster und Dirk Kuhlmann. Als Herausgeber der Festschrift zu Ehren von Malek überreichten sie dem Jubilar zum Abschluss der Veranstaltung ein Vorab-Exemplar des zweibändigen Werks.
Mit Beiträgen von 40 Autorinnen und Autoren aus akademischen wie kirchlichen Kreisen in der ganzen Welt spiegelt die Festschrift Rooted in Hope / In der Hoffnung verwurzelt die vielfältigen Forschungsinteressen Maleks wider: die Geistesgeschichte, Sprache und Literatur Chinas, das Christentum in China in Vergangenheit und Gegenwart, die Geschichte anderer Religionen in China sowie die Begegnung zwischen den Kulturen des Ostens und des Westens.
Der Jubilar, Pater Roman Malek, wurde am 3. Oktober 1951 im polnischen Bytów geboren und trat 1969 in die Gesellschaft des Göttlichen Wortes (Societas Verbum Divini, SVD; Steyler Missionare) ein. 1976 kam er in das Kloster nach Sankt Augustin und nahm an der Universität Bonn ein Studium in den Fächern Sinologie, Japanologie, Vergleichende Religionswissenschaft sowie Kirchengeschichte auf, das er 1984 mit seiner Promotion in Sinologie abschloss. 1998 wurde er zum Professor für Religionsgeschichte an der Philosophisch-Theologischen Hochschule SVD St. Augustin ernannt. Nach seiner Habilitation an der Universität Bonn 2003 lehrte er dort bis 2011 im Fach Sinologie.
Das von ihm geleitete Institut Monumenta Serica ist ein sinologisches Institut in der Trägerschaft der Gesellschaft des Göttlichen Wortes (Steyler Missionare). Es widmet sich der Verbreitung von Kenntnissen über Geschichte, Kultur, Literatur, Philosophie und die Religionen Chinas in der akademischen Welt. Dies geschieht über die Herausgabe der Fachzeitschrift Monumenta Serica. Journal of Oriental Studies, der Buchreihen Monumenta Serica Monograph Series und Collectanea Serica sowie über Vorträge, Konferenzen und Ausstellungen.
Weitere Informationen:
http://www.pth-augustin.eu/pth/presse/2016/161011-professor-roman-malek-geehrt.php
http://www.monumenta-serica.de/monumenta-serica/
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