LWF gewinnt Posterpreis bei der größten deutschen Forsttagung
Zwei Poster der Bayerischen Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft (LWF) zum Projekt „Ressourcenschonung durch grob entastetes Energierundholz“ wurden bei der Auszeichnung der Posterbeiträge anlässlich der Forstwissenschaftlichen Tagung 2016 in Freiburg mit dem ersten und dritten Platz prämiert.
Die Forstwissenschaftliche Tagung ist ein zweijährlich stattfindender Wissensaustausch, der im Wechsel an den Standorten der vier forstlichen Universitäten durchgeführt wird. Die Tagung vom 26. bis 29. September mit mehr als 500 Teilnehmern fand dieses Jahr in Freiburg statt.
Dr. Elke Dietz (Platz 1) und Fabian Schulmeyer (Platz 3) von der LWF konnten mit ihren Postern (insgesamt 150) „Welchen Beitrag können neue Verfahren zur Nährstoffschonung bei der Holzernte leisten?“ und „Ökonomische Betrachtung der groben Entastung von Kronen zur Reduktion von Nährstoffentzügen“ komplexe Informationen zum Verfahren des “groben Entastens“ erfolgreich vermitteln. Unter “groben Entasten“ versteht man die nur teilweise Nutzung der Krone für die Gewinnung von Energieholz. Die Poster präsentierten die Ergebnisse von Untersuchungen, was das Verfahren ökologisch und ökonomisch gegenüber den gängigen Ernteverfahren leisten kann.
Die Technik des „(groben) Entastens“ wirkt sich umso positiver auf die Nährstoffschonung (ökologischer Effekt) aus, je stärker der Zopfdurchmesser ist. Falls zusätzlich noch der Schlagabraum aus Ästen im Stammbereich im Bestand belassen wird, kann je nach Element zwischen 75 - 35 % an Nährstoffentzügen eingespart werden.
In der vollmechanisierten Variante konnten die Mehrkosten der Ernte durch die Produktivitätssteigerung beim Rücken und Hacken kompensiert werden. In der motormanuellen Variante dagegen fielen Mehrkosten von 2,77 €/Schüttraummeter an. Die Hackschnitzelausbeute sank um 63 % (motormanuell) bzw. 41 % (vollmechanisiert). Der Feinanteil und Aschegehalt der Hackschnitzel wurden jedoch deutlich reduziert und damit die Qualität der Hackschnitzel wesentlich verbessert. Beides sind wichtige ökonomische Faktoren.
Das grobe Entasten der Kronen hat sich als ökologisch und ökonomisch brauchbare Alternative zur Nutzung ganzer Kronen herausgestellt. Wo die Standortgüte Zurückhaltung bei der Kronennutzung erfordert, können mit geringem Aufwand die Nährstoffentzüge gesenkt werden. Die Ausbeute wird dabei reduziert, die Hackschnitzelqualität jedoch erheblich gesteigert.
Weitere Informationen:
http://www.lwf.bayern.de/wissenstransfer/forstliche-informationsarbeit/146098/index.php