Drei Top-Wissenschaftler aus den USA und Italien schlagen ihre Zelte auch in Deutschland auf
Neben Nobelpreisträger Brian Kobilka unterstützt die Stiftung Charité neue Berliner Forschergruppen in Neurobiologie und Genetik für mindestens drei Jahre
Die Stiftung Charité hat drei exzellente Wissenschaftler zu neuen Einstein BIH Visiting Fellows ernannt. Neben dem Nobelpreisträger Brian Kobilka von der Stanford Universität (siehe dazu gesondert http://www.stiftung-charite.de/fileadmin/data/service_downloads/pressemitteilungen/PM2016-10-02_Nobelpreisträger_Brian_Kobilka.pdf) werden die folgenden Personen zunächst einmal für drei Jahre in Berlin präsent sein und eine neue Arbeitsgruppe aufbauen:
Professor Dr. David H. Gutmann ist Neurologe an der renommierten Washington University School of Medicine. Als Visiting Fellow der Stiftung Charité wird er ein neues Berliner Labor zur Erforschung einer bestimmten Art von Hirntumoren aufbauen – den niedergradigen Gliomen im Bereich des Sehnerves oder Opticusglioma. Sie sind eine der häufigsten Krebsarten bei Kindern und Jugendlichen. Zusammen mit Helmut Kettenmann, Professor am Berliner Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin (MDC), möchte David Gutmann die Entstehung des Tumors besser verstehen und neue Therapien entwickeln. Die bisherigen Therapiemöglichkeiten sind zumeist zu aggressiv für das sich noch entwickelnde Gehirn von Kindern und Jugendlichen.
Ein weiterer Einstein BIH Visiting Fellow kommt aus Italien: Mario Nicodemi ist Professor für Theoretische Physik an der Universität Neapel und wird seine Forschungsexpertise auf dem Gebiet der Polymerphysik in Berlin einbringen. Die Anwendung seiner Methoden soll eine genauere Analyse von großen Mengen an Patientendaten erlauben. Insbesondere geht es um eine bessere Auswertung von Genomkartierungen, die Professorin Dr. Ana Pombo vom Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin (MDC) für Erbkrankheiten des Nervensystems und des Skeletts erstellt hat. Durch die Zusammenarbeit in dem neuen Labor sollen bessere personalisierte Diagnose- und Therapiemöglichkeiten angeboten werden können.
Alle Visiting Fellows bleiben an ihren Heimatinstitutionen im Ausland beschäftigt, erhalten jedoch durch die Förderung der Stiftung Charité die Möglichkeit, eine zusätzliche Arbeitsgruppe am Berliner Institut für Gesundheitsforschung (Berlin Institute of Health, kurz: BIH) aufzubauen. Mit jeweils bis zu 450.000 Euro an Fördermitteln für zunächst drei Jahre können die Visiting Fellows wissenschaftliches Personal in Berlin einstellen, Geräte und Forschungsmaterialien beschaffen und mehrere Male pro Jahr zwischen den Standorten reisen. Die Stiftung Charité fördert nunmehr insgesamt neun Einstein BIH Visiting Fellows, darunter mit Professor Dr. Thomas C. Südhof und Professor Dr. Brian Kobilka zwei Nobelpreisträger. Die Stiftung Charité vergibt die Einstein BIH Visiting Fellows in Kooperation mit der Einstein Stiftung Berlin. Das Förderprogramm existiert seit dem Jahr 2014 und ist Teil der Privaten Exzellenzinitiative, die von der Unternehmerin Johanna Quandt zur Stärkung der Berliner Gesundheitsforschung gestiftet wurde.
** Neu von der Stiftung Charité geförderte Einstein BIH Visiting Fellows in Übersicht **
Fellow: Prof. Dr. Brian Kobilka, Stanford Universität (USA)
Gastgeber: PD Dr. Peter Hildebrand & Prof. Dr. Christian Spahn, Institut für medizinische Physik und Biophysik, Charité – Universitätsmedizin Berlin
Titel des Vorhabens: In silico GPCR: ‘A computational microscope to determine receptor – G protein coupling specificity and functional selectivity‘
Fellow: Prof. Dr. David Gutmann, Washington University – School of Medicine, St. Louis (USA)
Gastgeber: Prof. Dr. Helmut Kettenmann, Forschungsgruppe Zelluläre Neurowissenschaften, Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin
Titel des Vorhabens: Biology and treatment strategies of low-grade gliomas
Fellow: Prof. Dr. Mario Nicodemi, Universität Neapel (Italien)
Gastgeberin: Prof. Dr. Ana Pombo, Forschungsgruppe Epigenetische Regulation und Chromatinstruktur, Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin
Titel des Vorhabens: Understanding chromatin folding and gene regulation in disease associated genomic rearrangements
** Ihr Ansprechpartner **
Dr. André Lottmann
Stiftung Charité
Karlplatz 7
10117 Berlin
Telefon: +49 (0)30 450 570 - 586
Telefax: +49 (0)30 450 7570 - 959
E-Mail: lottmann@stiftung-charite.de
Internet: www.stiftung-charite.de
** Über die Stiftung Charité **
Die Stiftung Charité versteht sich als Schrittmacher und kreativer Impulsgeber für die Charité – Universitätsmedizin Berlin und deren Partner, insbesondere das Berliner Institut für Gesundheitsforschung | Berlin Institute of Health (BIH). Bei ihren Aktivitäten stellt sie Menschen mit ihren Talenten in den Mittelpunkt und fördert Vorhaben, die letztendlich der Gesellschaft zu Gute kommen. Mit ihrer Struktur und Arbeitsweise will die Stiftung Charité ein Modell für die konstruktive Partnerschaft zwischen einer akademischen Einrichtung und einer unabhängigen Stiftung sein. Weitere Informationen: www.stiftung-charite.de
** Über das Berlin Institute of Health (BIH) **
Das Berliner Institut für Gesundheitsforschung | Berlin Institute of Health (BIH) ist eine Wissenschaftseinrichtung für Translation und Präzisionsmedizin. Das BIH widmet sich neuen Ansätzen für bessere Prognosen und neuartigen Therapien bei progredienten Krankheiten, um Menschen Lebensqualität zurückzugeben oder sie zu erhalten. Mit translationaler Spitzenforschung und Innovationen ebnet das BIH den Weg für eine nutzenorientierte personalisierte Gesundheitsversorgung. Die Charité – Universitätsmedizin Berlin und das Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin in der Helmholtz-Gemeinschaft (MDC) sind im BIH eigenständige Gliedkörperschaften.
Weitere Informationen:
www.stiftung-charite.de
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