Lernwerkstatt für Grundschulpädagogik wiedereröffnet
Lehramtsstudierende und Kinder lernen beim Erkunden, Forschen und Experimentieren in anregender Umgebung - so lautet die Devise der Lernwerkstatt an der Erziehungswissenschaftlichen Fakultät der Universität Leipzig, die nach ihrem Umzug auf den Campus Jahnallee am 21. Oktober wiedereröffnet wird. Anlässlich der Neueröffnung findet dazu an diesem Tag ein begleitendes Symposium unter dem Titel "Lernwerkstattsarbeit in der Grundschulpädagogik und -didaktik: Medien, Materialien, Möglichkeiten" statt.
Seit mehr als 20 Jahren nutzen Studierende die Lernwerkstatt, um außerhalb von Seminaren und Vorlesungen Materialien für den Einsatz im Elementar- und Primarbereich kennenzulernen, sich auszutauschen oder Präsentationen und Unterrichtsversuche vorzubereiten. Medien und Materialien für die Grundschuldidaktiken Deutsch, Mathematik, Sachunterricht und Englisch bieten dabei einen besonderen Schwerpunkt. Im März dieses Jahres konnten mit dem Umzug an den Campus Jahnallee neue und großzügige Räumlichkeiten bezogen werden. Die Lernwerkstatt richtet sich vor allem an Studierende der Studiengänge "Staatsexamen für das Lehramt an Grundschulen" sowie "Staatsexamen Sonderpädagogik", steht aber auch Lehrkräften, Lehrkräften im Vorbereitungsdienst und Kindern dieser Schulformen sowie anderen Interessierten offen. Als Einrichtung des Instituts für Pädagogik und Didaktik im Elementar- und Primarbereich wurde die Lernwerkstatt (zunächst unter der Bezeichnung "Studienlabor") im Jahr 1994 ins Leben gerufen und wird seither von den Hochschullehrern der Grundschuldidaktiken konzeptionell weiterentwickelt. Gegenwärtig liegt die Leitung bei der Professur für Grundschuldidaktik Mathematik.
"Die Lernwerkstatt bietet einen Ort für eigenständige Erkundungen von Medien und Materialien, die in Kindertagesstätten, in der Grundschule oder in der Förderschule eingesetzt werden können und einen Beitrag dazu leisten, dass Kinder im Vor- und Grundschulalter nachhaltig und freudvoll lernen. Wir können hier den fachdidaktischen und auch interdisziplinären Austausch zwischen Studierenden, Schülern, Praktikern und Hochschullehrenden anregen. Manchmal kochen wir uns aber auch einfach nur eine Tasse Tee und bieten beispielsweise beim "MA-TEE" Gelegenheit mathematische Spiele während einer Teestunde zu erproben. Da haben dann einfach mal Zeit für Gespräche mit den Studierenden, die im Alltag oft zu kurz kommen", sagt Prof. Dr. Simone Reinhold, Prodekanin der Erziehungswissenschaftlichen Fakultät und Professorin für Grundschuldidaktik Mathematik.
In den vergangenen Jahren hat sich die Arbeit in der Lernwerkstatt - bedingt durch intensive Kontakte zu anderen Lernwerkstätten oder fachdidaktischen Lehr-Lern-Laboren im deutschsprachigen Raum - maßgeblich weiterentwickelt. Dabei spielt die stärkere Zusammenarbeit mit Schulen und Kindertagesstätten eine immer größere Rolle. Zunehmend werden diese Aktivitäten, mit denen ein besonderer Akzent auf das Forschende Lernen von Kindern und Studierenden gelegt wird, auch durch einschlägige Forschungsprojekte der Erziehungswissenschaftlichen Fakultät begleitet. Dazu zählt zum Beispiel das Projekt "MathWerk" (Mathematikdidaktische Werkstattimpulse), in dem Studierende geometrische und arithmetische Lernumgebungen entwerfen, die anschließend mit Vor- und Grundschulkindern erprobt werden. Begleitet werden diese Erprobungen durch kleine diagnostische Erkundungen zu den mathematischen Lernprozessen der Kinder. Ähnliche Projekte haben sich in den vergangenen Jahren auch für die Grundschuldidaktiken Deutsch und Sachunterricht entwickelt.
Auf dem Symposium am 21. Oktober werden den etwa 200 angemeldeten Teilnehmern unter anderem neue Materialien, Lernumgebungen und Konzeptionen vorgestellt, die beispielweise den Schriftspracherwerb, das Experimentieren im Sachunterricht oder auch den Einsatz digitaler Medien im Englischunterricht der Grundschule ansprechen. Thematisiert werden zudem praxisorientierte Konzepte zur Zusammenarbeit von Kindergarten und Grundschule oder von Grundschule und Universität - etwa bei der Förderung rechenschwacher Kinder. Das Programm umfasst Vorträge und Diskussionen im Plenum und Workshopeinheiten für kleine Gruppen.
"In Anbetracht der großen Herausforderungen, denen sich (angehende) sächsische Lehrkräfte an Grund- und Förderschulen gegenwärtig stellen müssen, bietet die Lernwerkstatt mit ihrem Symposium und der täglichen Arbeit damit einen Ort und Zeiten, in denen nachhaltige neue fachdidaktische Konzeptionen für die Arbeit mit Kindern im Vor- und Grundschulalter reifen können - für und mit Kindern", erklärt Simone Reinhold.
Weitere Informationen:
http://www.erzwiss.uni-leipzig.de/institute/paedagogik-und-didaktik-im-elementar-und-primarbereich
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