Oberschlesien aus der Luft
Gemeinsames Ziel dieser deutsch-polnisch-tschechischen Zusammenarbeit ist es, einen Beitrag zur visuellen Geschichte der transkulturellen Industrie- und Kulturlandschaft Oberschlesiens zu leisten.
Projektleitung: Dr. Dietmar Popp, Projektbearbeitung: Dariusz Gierczak M.A.
Projektpartner im von der Bundesbeauftragten für Kultur und Medien (BKM) bis 10/2018 geförderten Projekt sind: Professur für Europäische Zeitgeschichte an der Universität Siegen (Prof. Dr. Claudia Kraft), Schlesisches Museum in Kattowitz (Muzeum Śląskie, Katowice), Schlesisches Landesmuseum in Troppau (Slezské zemské muzeum, Opava) und Haus der deutsch-polnischen Zusammenarbeit in Oppeln (Dom Współpracy Polsko-Niemieckiej, Opole)
Das Projekt stützt sich zum einen auf den in den Wissenschaftlichen Sammlungen des Herder-Institut vorhandenen Bestand historischer Schräg- und Senkrechtluftbilder, die im Zeitraum 1920-1945 entstanden sind, sowie auf aktuelle Schrägluftbilder, die der Berliner Fotograf Thomas Voßbeck, ein ausgewiesener Spezialist für Industriefotografie, erstellt.
Die Idee zu dem Vorhaben ist aus bereits abgeschlossenen Buch- und Ausstellungsprojekten des Herder-Instituts hervorgegangen, deren Fokus die historischen Luftbilder der für die mitteleuropäische und insbesondere für die deutschpolnische Geschichte so wichtigen Städte Wrocław/Breslau und Gdańsk/Danzig bildeten. Im Rahmen des aktuellen Vorhabens ist die Erstellung dreisprachiger (deutsch/polnisch/tschechisch) Bildbände geplant. Im ersten Band werden die historischen Aufnahmen und im zweiten die aktuellen Luftfotografien dokumentiert und erläutert. Diese Bilder und weitere Materialien werden zudem in einer vom Schlesischen Museum in Kattowitz konzipierten Ausstellung gezeigt, die in verschiedenen oberschlesischen und später auch in deutschen Städten zu sehen sein wird.
Die Arbeit mit historischem und zeitgenössischem Bildmaterial verspricht neue Einsichten in Phänomene des Überdauerns von materieller Kultur in sich ändernden politischen und gesellschaftlichen Kontexten mit Hilfe von bislang vernachlässigten bzw. überhaupt erst zu erstellenden Quellenkorpora in den Blick genommen werden. Im Idealfall können durch die Kombination verschiedener kultur-, kunst- und sozialwissenschaftlicher Zugänge und durch die Offenlegung unterschiedlicher im Raum eingeschriebener „Zeitschichten“ neue Narrative und Darstellungsformen der Geschichte Oberschlesiens entwickelt werden.
Weitere Informationen:
https://www.herder-institut.de/go/T9-976f05