Qualität bestätigt: QST-Labor zertifiziert
Gesellschaft für Schmerztherapie lobt hohen Standard der Quantitativen Sensorischen Testung am UKM / Labor eins von nur fünfzehn zertifizierten Stellen europaweit
Das Labor für Quantitative Sensorische Testung (QST) der Klinik für Anästhesiologie, operative Intensivmedizin und Schmerztherapie am UKM (Universitätsklinikum Münster) ist zertifiziert und damit eins von nur fünfzehn zertifizierten Stellen europaweit. Gutachter der unabhängigen Gesellschaft für Qualifizierte Schmerztherapie Certkom e.V. kontrollierten die Vorgehensweisen im Labor und vergaben die Qualitätsauszeichnung nach Münster. „Wir freuen uns nach dem aufwändigen Vorbereitungsprozess sehr, dass uns der hohe Standard im Labor offiziell bestätigt wurde“, weiß Univ.-Prof. Dr. Esther Pogatzki-Zahn, Leiterin der Arbeitsgruppe Experimentelle und klinische Schmerzforschung und des neu zertifizierten QST Labors am UKM.
QST ist eine standardisierte Sensibilitätsprüfung. Bei dem Verfahren werden natürliche Reize imitiert, um die Wahrnehmungs- und Schmerzschwellen der Patienten zu erfassen. „Das können Berührung mit dünnen Härchen und stumpfen Nadeln aber auch Vibration oder Druck sein“, weiß Pogatzki-Zahn. So können beispielsweise geschädigte Nerven lokalisiert und sensorische Besonderheiten bei Patienten mit Schmerzen gefunden werden. QST hat neben dem Einsatz in klinischen Studien auch eine zunehmende Bedeutung in der praktischen Diagnostik sowie der Therapie von Patienten mit neuropathischen Schmerzen. Die Testung kann dabei helfen, das neuropathische Schmerzsyndrom unabhängig von der Ursache des Leidens zu erkennen. Derzeit forscht die Arbeitsgruppe rund um Pogatzki-Zahn an 15 Studien zur Schmerzentstehung und Juckreiz, bei denen die quantitative sensorische Testung eine Rolle spielt.
Im Vorfeld der Zertifizierung nahmen die Labormitarbeiter an speziellen Schulungen teil und entwickelten ein Daten-Analyse-System. Die Standardisierung der Daten ermöglicht nun die Werte von Patienten in Münster mit denen von Standardpatienten und gesunden Probanden zu vergleichen. Die Zertifizierung gilt für drei Jahre.