Neuer SFB "Rationalität und Wettbewerb": DIW-Abteilungsleiter Haan und Menkhoff leiten Teilprojekte
Preise, Löhne, Kaufentscheidungen und Finanzinvestitionen: Wie beeinflussen verzerrte Erwartungen die wirtschaftlichen Entscheidungen von privaten Haushalten? Diesem Fragenkomplex werden sich im Rahmen des neuen Sonderforschungsbereichs „Rationalität und Wettbewerb“ der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) die DIW-Abteilungsleiter Peter Haan und Lukas Menkhoff als Teilprojektleiter widmen.
Der Transregio-Sonderforschungsbereich „Rationalität und Wettbewerb“ (TRR 190) ist an der Ludwig-Maximilians-Universität München und an der Humboldt-Universität zu Berlin angesiedelt und hat vorläufig ein Volumen von über neun Millionen Euro; die erste Förderperiode läuft von 2017 bis 2020. Neben den finanziellen Investitionen stehen Ausbildung, Gesundheit, Arbeitsangebot sowie der Kauf von langlebigen Konsumgütern im Fokus der Wissenschaft, und zwar immer unter besonderer Berücksichtigung von Wettbewerbssituationen auf den Märkten. Peter Haan, Abteilungsleiter Staat am Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin), untersucht, wie verzerrte Erwartungen über Preise und Löhne die Entscheidungen von Menschen beeinflussen und welche wirtschaftspolitischen Implikationen sich daraus ergeben. Lukas Menkhoff, Abteilungsleiter Weltwirtschaft, geht der Frage nach, ob Verhaltensverzerrungen schlechte Finanzentscheidungen mit verursachen und welche Bedeutung dabei der finanziellen Bildung zukommt. Konkret will er die Wirkung von verzerrten Ertragserwartungen, Selbstkontrolle und Sozialvergleich auf zu hohe und überteuerte Kreditaufnahme analysieren. Für die empirischen Analysen werden Laborexperimente und ökonometrische Analysen genutzt.
Von zentraler Bedeutung für beide Projekte sind Informationen über die Erwartungen von Haushalten, die mit einer neuen Stichprobe der am DIW Berlin angesiedelten Längsschnittstudie Sozio-oekonomisches Panel (SOEP) gewonnen werden. Die neue SOEP-Stichprobe wird von der DFG kofinanziert und auch von weiteren am SFB beteiligten Projekten genutzt werden. Um selektives Antwortverhalten sowie Messfehler in den Befragungsdaten besser zu berücksichtigen als bislang, werden auch neue ökonometrische Methoden entwickelt.
Weitere Informationen:
http://www.diw.de/de/diw_01.c.100376.de/ueber_uns/menschen_am_diw_berlin/mitarbeiter/innen/mitarbeiter/innen.html?id=diw_01.c.10786.de&sprache=de Peter Haan
http://www.diw.de/de/diw_01.c.100376.de/ueber_uns/menschen_am_diw_berlin/mitarbeiter/innen/mitarbeiter/innen.html?id=diw_01.c.499896.de&sprache=de Lukas Menkhoff