Bachelor Mikrosystemtechnik der OTH Regensburg feiert 25 Jahre Erfolgsgeschichte
Im Wintersemester 1990/1991 ist der Studiengang Mikrosystemtechnik an der ehemals Fachhochschule Regensburg als erster seiner Art deutschlandweit gestartet. Dessen 25-jähriges Jubiläum hat die OTH Regensburg am 25. November 2016 mit einem Festakt und einem Treffen der Alumni gefeiert.
Geschichte geschrieben hat der Studiengang Mikrosystemtechnik an der OTH Regensburg. Bei seiner Einführung im Wintersemester 1990/1991 war er der erste Studiengang seiner Art deutschlandweit. Anlässlich des 25-jährigen Jubiläums hat am 25. November an der OTH Regensburg ein Treffen der Alumni des Studiengangs und ein Festakt stattgefunden. Im Mittelpunkt standen beim Festakt die Festvorträge von Dr. Erwin Hammerl, Sprecher der Betriebsleitung, Infineon Technologies AG, Regensburg, und von Martin Weigert, Vice President and General Manager Industrial Fiber Products Divison, Avago Technologies, außerdem der Rückblick auf die 25 Jahre des Studiengangs durch die zwei Gründungsväter Prof. Dr. Helmut Hummel und Prof. Dr. Alfred Lechner von der OTH Regensburg. Begrüßt haben die rund 200 Gäste aus Wissenschaft, Politik und Wirtschaft Prof. Dr. Oliver Steffens, Dekan der Fakultät Allgemeinwissenschaften und Mikrosystemtechnik der OTH Regensburg, Prof. Dr. Wolfgang Baier, Präsident der OTH Regensburg, und Joachim Wolbergs, Regensburgs Oberbürgermeister. Für Musik sorgte die Band „Desafinado“.
„Ein Stück Wohlstand dieser Stadt haben wir diesem Studiengang zu verdanken“, so Wolbergs in seinem Grußwort. Er dankte den Gründungsvätern für deren Mut. Er sei stolz, dass der Studiengang erstmals in Regensburg angeboten wurde. Prof. Dr. Baier, Präsident der OTH Regensburg, erlebte die Entwicklung des Studiengangs hautnah mit, da er vier Jahre nach dem Start des Studiengangs Mikrosystemtechnik an die entsprechende Fakultät berufen wurde. Er berichtete von der „absoluten Aufbruchsstimmung“, die damals herrschte. Für ihn schlage die Mikrosystemtechnik die Brücke zwischen den Ingenieurwissenschaften und – wegen den großen Anteilen an Physik und Chemie - den Naturwissenschaften. Insofern sei so auch eine Brücke zwischen der ehemals Fachhochschule und der Universität geschlagen worden, so Prof. Dr. Baier. Er betonte, dass die Einführung und Entwicklung des Studiengangs mit sehr großen Herausforderungen verbunden war. Allein die Dynamik der Technologie selbst sei eine immense Herausforderung, so Prof. Dr. Baier und gratulierte. Prof. Dr. Oliver Steffens zollte in seinem Grußwort den Gründungsvätern Prof. Dr. Helmut Hummel, Prof. Dr. Alfred Lechner und Prof. Hanns Georg Hofhansel Respekt. Jährlich starten rund 30 Studierende der Mikrosystemtechnik in den Arbeitsmarkt und erfahrungsgemäß hätten diese sehr gute Anstellungschancen, so Prof. Dr. Steffens.
Einer, der es mit dem Studiengang Mikrosystemtechnik an der ehemals Fachhochschule ganz weit gebracht hat, hielt einen Festvortrag: Martin Weigert, Vice President and General Manager Industrial Fiber Products Divison, Avago Technologies. Er war Absolvent der ersten Stunde und berichtete in seinem Vortrag von seiner beruflichen Karriere und seinem jetzigen Arbeitgeber. Er bestätigte, dass man alles, was man in dem Studiengang lernt, auch wirklich brauche. Den zweiten Festvortrag hielt Dr. Erwin Hammerl, Sprecher der Betriebsleitung, Infineon Technologies AG, Regensburg. Er schlug den Bogen von vor 2500 Jahren, als erstmals von der Existenz der Atome die Rede war, bis heute. Getreu dem Titel seines Vortrags „Es sind die kleinen Dinge, die die Welt verändern“, ging er dabei auf die Entwicklungsgeschichte der „kleinen Dinge“ ein, bis hin zu der rasanten Entwicklung der Mikrosystemtechnik der vergangenen Jahre. Er erinnerte an die vor nicht allzu langer Zeit vorhandenen Enzyklopädien und Telefonzellen, die heute von Handys und dem Internet ersetzt wurden. Transistoren – elektronische Halbleiter-Bauelemente aus der Mikrosystemtechnik - seien inzwischen ein „Grundmittel“, so Dr. Hammerl. Ein Mensch verbrauche im Schnitt rund 40 Milliarden Transistoren im Jahr. Er wagte auch einen Ausblick auf die neuesten Entwicklungen wie autonomes Fahren, Computer mit Emotionen und Gestensteuerung von technischen Geräten. „Die künstliche Intelligenz ist im Kommen und wird unsere Welt verändern“, so Dr. Hammerl. Die Zusammenarbeit mit der OTH Regensburg sei enorm wichtig, sagte Dr. Hammerl, sie habe schon jetzt massiv zu der Entwicklung der Mikrosystemtechnik beigetragen.
Prof. Dr. Helmut Hummel und Prof. Dr. Alfred Lechner schilderten im Folgenden im Detail die Entstehungsgeschichte des Studiengangs an der OTH Regensburg mit allen Aufs und Abs. 1988 kam Prof. Dr. Hummel an die ehemals Fachhochschule. Der an das Ministerium gestellte Antrag auf den Studiengang erhielt 1989 eine Genehmigung und im Wintersemester 1990/1991 startete er mit 40 Studierenden. Anfänglich musste viel Werbung gemacht werden, sowohl in den Schulen als auch in den Unternehmen, denn der Begriff Mikrosystemtechnik und was sich dahinter verbirgt war noch nicht geläufig. Der Studiengang an der ehemals Fachhochschule war der erste seiner Art deutschlandweit. Für die notwendigen Praktika fuhren die Studierenden die darauffolgenden 13 Jahre an die Hochschulen in Ilmenau und Mittweida, bis dann im Jahr 2003 der eigene, neu gebaute Reinraum der Mikrosystemtechnik in Betrieb genommen werden konnte. 2002 kam zum Bachelor Mikrosystemtechnik der Master Electrical and Microsystems Engineering dazu. 2007 wurde von Diplom auf den Bachelor umgestellt. 2008 wurde neu der Bachelor Sensorik und Analytik aus der Taufe gehoben, 2009 der Bachelor International Relations and Management. Inzwischen gebe es im Bachelor Mikrosystemtechik zwei Studienschwerpunkte, angepasst an die aktuellen Entwicklungen: die Mikrotechnologie und die Optoelektronik. Und der neueste Trend sei die Internationalisierung, so Prof. Dr. Lechner. Es bestehen Kooperationen mit der University of Shanghai for Science and Technology (USST) und der Universiti Tunku Abdul Rahman (UTAR) in Kampar und der Universiti Sains Malaysia in Penang, beide in Malaysia. Im Schnitt starten, laut Prof. Dr. Lechner, zwischen 60 und 90 Studierende jährlich den Studiengang. Waren es 2005 nur neun Prozent weibliche Studierende, sind es inzwischen rund 30 Prozent. Seit 1994 zählt die Fakultät rund 600 Absolventen. Und neben der Lehre sei die Forschung inzwischen ein unverzichtbarer Bestandteil, auf dessen Gebiet sowohl Prof. Dr. Hummel als auch Prof. Dr. Lechner zahlreiche Entwicklungen, Patente und Preise vorzuweisen haben, die sie abschließend kurz vorstellten.
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