Hoher Dokumentationsaufwand: Qualitätssicherung bei Gelenk-OPs braucht Zeit
Freiburg/Berlin – Rund 400.000 künstliche Gelenke setzen Operateure jährlich in Deutschland in Hüfte und Knie ein. Die Deutsche Gesellschaft für Endoprothetik (AE) nutzt ihr 20-jähriges Bestehen für ein Resumee darüber, wie sich die Endoprothetik in den vergangenen Jahren entwickelt hat und wie hohe Qualität in der Behandlung – von der Entscheidung für oder gegen eine OP bis hin zur optimalen Nachsorge – weiterhin gesichert werden kann. Bei ihrer Pressekonferenz am 8. Dezember in Berlin setzten sich Endoprothetik-Experten kritisch mit verschiedenen Instrumenten der Qualitätssicherung auseinander und untermauern ihre Forderung nach einem verpflichtenden Endoprothesenregister.
Pressekonferenz der
Deutschen Gesellschaft für Endoprothetik (AE) anlässlich des 18. AE-Jubiläumskongresses – 20 Jahre AE
und des
Gesundheitspolitischen Symposiums „Patientenversorgung durch Endoprothetik – Analyse eines Gruppenerfolges"
veranstaltet durch die Arbeitsgemeinschaft Endoprothetik (AE),
die Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie (DGOU)
und den Berufsverband für Orthopädie und Unfallchirurgie (BVOU)
Termin: Donnerstag, der 8. Dezember 2016, 10.30 bis 11.30 Uhr
Ort: Repräsentanz des Hauses Bertelsmann, EG, Kleiner Konferenzraum
Adresse: Unter den Linden 1, Berlin
Hoher Dokumentationsaufwand
Qualitätssicherung bei Gelenk-OPs braucht Zeit
Freiburg/Berlin – Rund 400.000 künstliche Gelenke setzen Operateure jährlich in Deutschland in Hüfte und Knie ein. Die Deutsche Gesellschaft für Endoprothetik (AE) nutzt ihr 20-jähriges Bestehen für ein Resumee darüber, wie sich die Endoprothetik in den vergangenen Jahren entwickelt hat und wie hohe Qualität in der Behandlung – von der Entscheidung für oder gegen eine OP bis hin zur optimalen Nachsorge – weiterhin gesichert werden kann. Bei ihrer Pressekonferenz am 8. Dezember in Berlin setzten sich Endoprothetik-Experten kritisch mit verschiedenen Instrumenten der Qualitätssicherung auseinander und untermauern ihre Forderung nach einem verpflichtenden Endoprothesenregister.
Für die Patienten bedeutet ein neues Gelenk weniger Schmerz und mehr Mobilität. Um die Qualität in der Endoprothetik zu erhalten und stetig zu verbessern, ist eine flächendeckende Qualitätssicherung entscheidend. „Hier setzen wir insbesondere auf Register wie das Endoprothesenregister Deutschlands (EPRD), die die Standzeit und mittelfristig auch die Funktion der implantierten Prothesen vergleichen und es uns somit erlauben, die beste Implantatwahl für jeden Patienten zu realisieren“, so Professor Dr. med Carsten Perka, Direktor des Centrums für Muskuloskeletale Chirurgie an der Charité –Universitätsmedizin Berlin. Daher fordert die AE schon seit geraumer Zeit eine verpflichtende Teilnahme an dem EPRD für alle Kliniken, die Gelenkprothesen einsetzen.
Die Qualität eines Registers hängt darüber hinaus von weiteren Faktoren ab: „Wir müssen zahlreiche Daten erfassen, um die richtigen Schlüsse daraus ziehen zu können“, sagt Perka, Präsident der AE und Kongresspräsident des diesjährigen Kongresses. Eine Prothese könne beispielsweise zwar eher locker werden, dies aber Ergebnis einer weit intensiveren Nutzung durch den Patienten sein. „Wir dürfen nicht dem Trend zum einfachen, aber robusten Implantat nachgeben“, so der Endoprothetik-Experte. Entscheidend sei, welche Prothese zu welchem Patienten passt, das heißt welche Aktivitäten die Prothese dem Patienten erlaubt – und das könne der Arzt nur auf Basis einer soliden Datengrundlage entscheiden.
Ein weiterer, entscheidender Faktor für die Ergebnisqualität eines Registers ist die Sorgfalt bei der Dateneingabe. Perka bezweifelt, dass der behandelnde Arzt die zusätzliche Datenpflege mit hoher Qualität leisten kann. „Bei steigenden Fallzahlen pro Arzt und Klinik muss der einzelne Arzt mehr Patienten versorgen. Zusätzliche administrative Aufgaben wie die Pflege eines Registers sind kaum denkbar“, ergänzt auch Professor Dr. med. Karl-Dieter Heller, Generalsekretär der AE. „Daher fordern wir ein verpflichtendes und umfassendes Register – ohne aber die ökonomischen Zwänge außer Acht zu lassen, denen Mediziner in Kliniken ausgesetzt sind.“ Ein verpflichtendes Endoprothesenregister verspreche ein Mehr an Qualität, verursache aber auch ein Mehr an Aufwand, das durch zusätzliches Personal ausgeglichen werden müsse.
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Programm der Pressekonferenz:
Brauchen wir wirklich 400.000 Knie- und Hüftendoprothesen pro Jahr? Wie wir vermeidbare Eingriffe frühzeitig erkennen können
Professor Dr. med Carsten Perka
Präsident der AE, Direktor des Centrums für Muskuloskeletale Chirurgie, Charité-Universitätsmedizin Berlin
Patientenversorgung durch Endoprothetik – Analyse eines Gruppenerfolges
Professor Dr. med. Wolfhart Puhl
Sprecher der AE-Akademie, Ofterschwang
Ökonomisierung der Medizin: Wie aktuelle Gesetzgebung und wirtschaftlicher Druck die Patientenversorgung in der Endoprothetik beeinflussen
Professor Dr. med. Karl-Dieter Heller
Generalsekretär der AE, Chefarzt der Orthopädischen Klinik Braunschweig
Nutzen unsere Qualitätssicherungsinitiativen unseren Patienten? – Sicht eines Klinikdirektors
Professor Dr. med. Henning Windhagen (angefragt)
Pastpräsident DGOU und DGOOC, Direktor der Orthopädischen Klinik der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) im Annastift
Moderation: Dr. Adelheid Liebendörfer, Pressestelle der AE, Stuttgart
Pressekontakt für Rückfragen:
Pressestelle
Deutsche Gesellschaft für Endoprothetik e.V. (AE)
Janina Wetzstein
Postfach 30 11 20
70451 Stuttgart
Tel.: 0711 89 31-457
Fax: 0711 89 31-167
E-Mail: wetzstein@medizinkommunikation.org
www.ae-germany.com/
Weitere Informationen:
http://www.ae-germany.com/
http://www.dgou.de
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