Finale für „SiKomFan“: Forschungsprojekt für mehr Sicherheit im Fußball stellt Ergebnisse vor!
Von 2013 bis 2016 forschten sieben Verbundpartner bundesweit zum Thema „Mehr Sicherheit im Fußball – Verbessern der Kommunikationsstrukturen und Optimieren des Fandialogs“ (SiKomFan). Es ist das bislang größte interdisziplinäre Forschungsprojekt dieser Art in Deutschland. Zur Abschlusskonferenz am 08.12.2016 kamen 140 Gäste aus Sport, Fanarbeit, Politik und Sicherheitsinstitutionen ins Münstersche Schloss, um die Ergebnisse des Projekts zu diskutieren.
Münster, 08. Dezember 2016. Das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Rahmen des Programms "Forschung für die zivile Sicherheit II" der Bundesregierung mit 3,3 Mio. Euro geförderte Forschungsprojekt „SiKomFan“ wurde mit einer umfassenden Abschlusskonferenz mit mehr als 140 Gästen aus Bundesligavereinen, Fanorganisationen, Fanprojekten, Polizeibehörden und Kommunen im Fürstbischöflichen Schloss zu Münster beendet. Das Grußwort hielt als Gastgeber der Rektor der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster Prof. Dr. Johannes Wessels.
Die Projektpartner entwickelten Handlungsempfehlungen zur Verbesserung der Kommunikationsstrukturen und -prozesse aller Akteure und um den örtlichen Fandialog zu optimieren. „Die Qualität der Kommunikation am und um einen Spieltag ist ein Schlüsselfaktor für das Gelingen“, so Thomas Kubera, der im Auftrag der Deutschen Hochschule der Polizei (DHPol) den Verbund der Forscher koordinierte. „Kommunikation kann möglichen Konflikten vorbeugen, bei bestehenden Konflikten zur Moderation beitragen und helfen, Konfliktlagen angemessen nachzubereiten.“
Für die Untersuchungen an 25 Vereinsstandorten der Bundesliga, 2. Bundesliga und 3. Liga wurden zahlreiche Experteninterviews mit Beteiligten aus dem Bereich der Fanarbeit, der Polizeibehörden der Länder und des Bundes, den Vereinen und den zuständigen Kommunen geführt. Darüber hinaus wurden Befragungen von Stadionbesuchern, Fangruppierungen und der Bevölkerung durchgeführt, um z.B. das Sicherheitsgefühl und die Freiheitsansprüche zu erfassen. Weiterhin wurden ergänzend zu verschiedenen Themen rechtliche Stellungnahmen und Empfehlungen einbezogen. Zusätzlich wurde eine technische Kommunikationsplattform entwickelt, die eine effektive Zusammenarbeit verschiedenster Akteure (Sicherheitsbeauftragte der Vereine, Sicherheits- und Ordnungsdienste, Polizei etc.) ermöglicht. Auf dieser Plattform finden Kommunikationsprozesse aller Beteiligten untereinander sowie mit der Öffentlichkeit (Zuschauern, Fangruppierungen, Medien) insbesondere unter Einbeziehung sozialer Medien statt.
Im Laufe des Jahres 2017 werden die erarbeiteten Handlungsempfehlungen in einem lexikalischen Praxishandbuch veröffentlicht und so der breiten Öffentlichkeit und dem Fachpublikum zugänglich gemacht. Zusätzlich wird ein Sammelband erscheinen, der die Projektergebnisse für interessierte akademische Akteure erschließt. Weitere Informationen sind den Websites http://www.sikomfan.de und http://www.fussballundgesellschaft.de zu entnehmen.
Die Verbundpartner des Projekts SiKomFan: Die Deutsche Hochschule der Polizei (Verbund-Koordinator) mit dem Fachgebiet "Polizeiliches Einsatzmanagement" und dem Fachgebiet "Öffentliches Recht mit dem Schwerpunkt Polizeirecht", die Westfälische Wilhelms-Universität Münster mit der Forschungsgruppe BEMA/dem Institut für Soziologie, die Julius-Maximilians-Universität Würzburg mit dem Institut für Sportwissenschaft, das Fraunhofer ESK in München, das Fraunhofer IOSB in Karlsruhe sowie die Firma Airbus Defence & Space mit dem Bereich "Studies & Innovative Concepts".
Weitere Informationen:
http://www.sikomfan.de
http://www.fussballundgesellschaft.de