Free Media Awards 2017 gehen an Meydan TV, Zaruhi Mejlumyan, Anton Naumlyuk und Sergej Jolkin
ZEIT-Stiftung und Stiftelsen Fritt Ord zeichnen unabhängige Journalisten und Medien aus Aserbaidschan, Armenien und Russland aus
Die Free Media Awards 2017gehen an Meydan TV, Zaruhi Mejlmyan, Anton Naumlyuk und Sergej Jolkin. Die Preise sind mit je 15.000 € dotiert. Die Auszeichnungen von ZEIT-Stiftung, Hamburg, und Stiftelsen Fritt Ord, Oslo, werden während der Free Media Awards Conference verliehen, die vom 8. bis 11. Oktober 2017 in Kiew stattfindet.
Prof. Dr. Michael Göring, Vorstandsvorsitzender der ZEIT-Stiftung, unterstreicht: „Wir wollen unabhängigen, unerschrockenen Journalismus würdigen. Die Free Media Awards ermutigen und stärken, damit intensive Recherche und Meinungsvielfalt eine Chance haben. Die Medien sind die vierte Gewalt, ein wichtiges Korrektiv gegen jede Form von Machtmissbrauch. Diesmal zeichnen wir vier Medien bzw. Journalisten aus – sie alle riskieren viel, wenn sie unbestechlich ihren Weg gehen.“
Meydan TV ist eine Onlineplattform aserbaidschanischer Medienmacher. Das Exilmedium https://www.meydan.tv/ wurde 2013 in Berlin gegründet, denn in Aserbaidschan werden Medien und Journalisten zensiert und deren Berichterstattung vielfach unterdrückt. Meydan TV berichtet furchtlos und objektiv – trotz vielfacher Repression. Es informiert in und über Aserbaidschan, insbesondere mit einer hohen Reichweite in den sozialen Medien. Meydan TV wurde nominiert von der Human Rights House Foundation, dem Norwegian Helsinki Committee, dem Organized Crime and Corruption Reporting Project und den beiden Jurymitgliedern Guri Norstrøm und Ane Tusvik Bonde.
Die armenische Journalistin und Juristin Zaruhi Mejlumyan (*1978) schreibt für die Website www.hetq.am über Menschenrechtsverletzungen und die Justiz in ihrem Land, insbesondere über Justizirrtümer und den Umgang damit. Außerdem unterrichtet sie investigativen Journalismus. Ihre Kompetenz und Beharrlichkeit bei der Recherche hat „vergessene“ Fälle wieder aufrollen helfen und unrechtmäßig Verurteilten die Freiheit gebracht Zaruhi Mejlumyan wurde von Karine Asatryan nominiert, Chefredakteurin von A1+.
Der russische Journalist Anton Naumlyuk (*1984) berichtet für die Novaja Gazeta, für Gazeta.ru, Echo Moskau und Radio Liberty/Radio Free Europe über Prozesse der russischen Justiz gegen Bewohner der Krim, insbesondere gegen Krimtartaren. Seine Artikel und Reportagen über extreme Beispiele von Justizwillkür und Menschenrechtsverletzungen in Russland und auf der Krim wurden auch international beachtet. Auch seine Foto-Reportagen zeigen Menschen, die unter der Beugung des Rechts leiden. Anton Naumlyuk wurde vorgeschlagen vom Human Rights Information Centre der Ukraine, von der Human Rights House Foundation sowie dem Jurymitglied Ane Tusvik Bonde.
Der Cartoonist Sergej Jolkin (*1962) aus Moskau arbeitete zunächst als Architekt, seit 1999 machen seine täglich erscheinenden Zeichnungen die politischen Verhältnisse in seinem Land schonungslos sichtbar. Treffend und zugespitzt zeichnet Jolkin die Absurditäten und Zumutungen autoritärer Herrschaft ebenso wie den hemmungslosen Umgang mit der Macht. Jolkins Cartoons erscheinen täglich bei der Deutschen Welle und bei Radio Liberty. Sergej Jolkin wurde vom Norwegian Helsinki Committee und den Jurymitgliedern Alice Bota Guri Norstøm vorgeschlagen.
Eine 6-köpfige Jury entscheidet über die Vergabe der Free Media Awards. Ihr gehören Ane Tusvik Bonde, Regional Manager, Eastern Europe and Caucasus des Human Rights House Oslo, Alice Bota, Moskau-Korrespondentin der ZEIT, Guri Norstrøm, Korrespondentin des Norwegischen Fernsehens in Berlin, Martin Paulsen vom Norwegian Centre for International Cooperation in Education, Stefanie Schiffer, Geschäftsführerin Europäischer Austausch in Berlin, und Stephan Wackwitz, Leiter des Goethe Instituts Tiflis, an.
Fotos der Preisträger sind herunterladbar unter www.zeit-stiftung.de/presse/downloads
Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an die ZEIT-Stiftung, Frauke Hamann, Bereichsleiterin Kommunikation, Tel. 040 41336871 oder 0173 6231953, E-Mail: hamann@zeit-stiftung.de