Blasenkrebs – Nicht einmal jeder Zweite kennt die typischen Symptome
Blasenkrebs zählt zu den zehn häufigsten Krebserkrankungen in Deutschland. Gleichzeitig sind die typischen Symptome nicht einmal jedem Zweiten bekannt – zu diesem Ergebnis kommt eine Umfrage, die anlässlich des Blasenkrebsmonats Mai durchgeführt wurde. Diese Unkenntnis kann gefährlich sein: Gerade im fortgeschrittenen Stadium ist die Prognose für die Betroffenen äußerst ungünstig. Der medizinische Bedarf an neuen Therapien ist hier besonders hoch – einen Fortschritt stellt die Krebsimmuntherapie in Aussicht.
Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) erkranken in Deutschland jedes Jahr mehr als 15.000 Menschen neu an Blasenkrebs. Rechnet man Frühformen der Erkrankung mit ein, sind es sogar fast 30.000 Betroffene. Das Harnblasenkarzinom zählt damit zu den zehn häufigsten Krebserkrankungen in Deutschland, wobei Männer fast drei von vier Patienten ausmachen.[1]
Nur 40 Prozent kennen typische Symptome
Eine aktuelle Umfrage, die anlässlich des Blasenkrebsmonats Mai durchgeführt wurde, zeigt: Blasenkrebs ist neun von zehn Befragten grundsätzlich bekannt – aber nur 40 Prozent können ein typisches Symptom der Erkrankung benennen. Gleichzeitig geben etwa 60 Prozent der Befragten an, mögliche Symptome von Blasenkrebs – das sind in erster Linie Blut im Urin, Schmerzen im Unterleib oder häufige Blasenreizungen – selbst bereits erlebt zu haben. Etwa jeder zehnte Betroffene gibt zudem an, diese Symptome zu ignorieren und keinen Arzt aufzusuchen.[2]
Kaum Therapien im fortgeschrittenen Stadium
Wie bei fast allen Krebserkrankungen ist auch bei Blasenkrebs eine frühzeitige Diagnose für die Überlebensaussichten entscheidend: So kann Blasenkrebs im Frühstadium vergleichsweise gut behandelt werden und etwa 95 Prozent der Patienten überleben mindestens 5 Jahre. Anders im fortgeschrittenen Stadium: Hat der Tumor bereits Metastasen gebildet, sinkt die 5-Jahres-Überlebensrate auf etwa 5 Prozent.[3] „Ein Grund für die schlechte Prognose beim fortgeschrittenen Harnblasenkarzinom ist, dass es uns schlichtweg an gut wirksamen Therapien fehlt“, betont Prof. Dr. Axel Merseburger, Direktor der Klinik für Urologie am Campus Lübeck des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein und Mitglied der Deutschen Gesellschaft für Urologie (DGU) sowie Organgruppensprecher für das Harnblasenkarzinom der Arbeitsgemeinschaft Urologische Onkologie (AUO). „Unser Standard ist momentan eine Chemotherapie – in der Praxis ist aber rund die Hälfte unserer meist älteren Patienten gar nicht fit genug für die Belastungen einer solcher Behandlung. Hier besteht ein dringender Bedarf an neuen Therapien.“
Bringt die Krebsimmuntherapie den Fortschritt?
Eine wichtige Erweiterung der therapeutischen Mittel beim fortgeschrittenen Harnblasenkarzinom stellt die Krebsimmuntherapie in Aussicht. Ziel dieses Ansatzes ist es, die Stärke des eigenen Immunsystems gegen den Krebs zu aktivieren. In den USA wurde 2016 erstmals ein Krebsimmuntherapeutikum – ein sogenannter PD-L1-Antikörper – für Patienten mit fortgeschrittenem Blasenkrebs zugelassen. Dies war gleichzeitig der erste medikamentöse Fortschritt für betroffene Patienten seit gut 30 Jahren. Erste Zulassungen in der EU werden noch für dieses Jahr erwartet. „Die bisherigen Erkenntnisse aus den klinischen Studien sind positiv“, erklärt Merseburger. „Patienten, die auf diese Form der Behandlung ansprechen, können vergleichsweise lange von der Therapie profitieren. Gleichzeitig sind die Krebsimmuntherapien in der Regel verträglicher als Chemotherapien.“
Neue Website zum Thema Blasenkrebs
Umfassende Informationen rund um das Thema Blasenkrebs finden Betroffene und Angehörige ab sofort auf der Website www.info-blasenkrebs.de. Neben grundlegenden Informationen bieten auch Interviews mit Ärzten sowie Erfahrungsberichte von Patienten Unterstützung beim Umgang mit der Erkrankung.
[1] Robert Koch-Institut (RKI): Krebs in Deutschland 2011/2012; Berlin 2015
[2] The 2017 We Care Survey, durchgeführt im Januar 2017 von Atomik Research, UK, im Auftrag von Roche. Ergebnisse hier auf Deutschland (n = 1.601) beschränkt.
[3] National Cancer Institute (NIH): Cancer Stat Facts: Bladder Cancer; online unter: https://seer.cancer.gov/statfacts/html/urinb.html
Roche weltweit
Roche ist ein globales Unternehmen mit Vorreiterrolle in der Erforschung und Entwicklung von Medikamenten und Diagnostika und ist darauf fokussiert, Menschen durch wissenschaftlichen Fortschritt ein besseres, längeres Leben zu ermöglichen. Dank der Kombination von Pharma und Diagnostika unter einem Dach ist Roche führend in der personalisierten Medizin – einer Strategie mit dem Ziel, jeder Patientin und jedem Patienten die bestmögliche Behandlung zukommen zu lassen.
Roche ist das größte Biotech-Unternehmen weltweit mit differenzierten Medikamenten für die Onkologie, Immunologie, Infektionskrankheiten, Augenheilkunde und Erkrankungen des Zentralnervensystems. Roche ist auch der bedeutendste Anbieter von In-vitro-Diagnostika und gewebebasierten Krebstests und ein Pionier im Diabetesmanagement.
Seit der Gründung im Jahr 1896 erforscht Roche bessere Wege, um Krankheiten zu verhindern, zu erkennen und zu behandeln, und leistet einen nachhaltigen Beitrag zur gesellschaftlichen Entwicklung. Zum Ziel des Unternehmens gehört es, durch Kooperationen mit allen relevanten Partnern den Zugang von Patientinnen und Patienten zu medizinischen Innovationen zu verbessern. Auf der Liste der unentbehrlichen Arzneimittel der Weltgesundheitsorganisation stehen heute 29 von Roche entwickelte Medikamente, darunter lebensrettende Antibiotika, Malariamittel und Krebsmedikamente. Ausgezeichnet wurde Roche zudem bereits das achte Jahr in Folge als das nachhaltigste Unternehmen innerhalb der Pharma-, Biotechnologie- und Life-Sciences-Branche im Dow Jones Sustainability Index.
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Weitere Informationen:
http://www.info-blasenkrebs.de
https://www.roche.de/innovation/forschung/krebsimmuntherapie/index.html