Forschungsprojekte, Forschungs- / Wissenstransfer

Untersuchungen zu Verbraucherfragen, etwa zu Fragen der Qualität und Lebensdauer von Produkten, zu Verbraucherrechten im Onlinehandel oder zur Streitbeilegung in Verbraucherangelegenheiten sind bereits jetzt fester Bestandteil der Forschung an der Hochschule Pforzheim. Die verschiedenen Expertisen zu diesen Themen werden nun im „Kompetenzzentrum Verbraucherforschung und nachhaltiger Konsum“ an der Hochschule gebündelt. Am 15. März 2018, dem Weltverbrauchertag, wird das neue Kompetenzzentrum mit einer großen Eröffnungstagung offiziell eingeweiht. Aktuell arbeiten Professoren des Zentrums im Auftrag des Umweltbundesamts an Fragen der besseren Reparaturfähigkeit sowie kundenfreundlichen Mängelgewährleistungsfristen und Garantien.

„Es ist deutlich, dass Spannungen zwischen der Freiheit der Verbraucher und dem Ziel eines nachhaltigen Konsums bestehen“, erklärt Dr. Tobias Brönneke, Professor für Wirtschaftsrecht und Initiator des „Kompetenzzentrums Verbraucherforschung und nachhaltiger Konsum“ an der Hochschule Pforzheim. Die Wünsche der Kunden stehen den Belastbarkeitsgrenzen der Erde und den Rechten Dritter gegenüber. „Dass diese beiden Ziele möglichst weitgehend verwirklicht und Kernbereiche des jeweils gegenläufigen Ziels nicht verletzt werden, ist eine komplexe Aufgabe, die einer wissenschaftlichen Begleitung bedarf. Dies kann das neue Kompetenzzentrum an der Hochschule Pforzheim leisten“, erklärt Tobias Brönneke, der auch Mitglied in der renommierten Verbraucherkommission Baden-Württemberg ist.

Das neue Zentrum vereint Experten aus verschiedenen Bereichen der Hochschule Pforzheim. Dr. Simone Harriehausen, Professorin im Bereich Wirtschaftsprivatrecht, Mediatorin sowie Vorsitzende der Einigungsstelle für Wettbewerbsstreitigkeiten der IHK Nordschwarzwald, wird mit weiteren Kollegen das Forschungsfeld Verbraucherstreitschlichtung vertiefen. Im Themenfeld der Konsumforschung ist die Hochschule traditionell stark, den Gabriele Naderer, Professorin für Marktpsychologie und Käuferverhalten, federführend vertreten wird. Die Koordination des Bereiches Lebensdauer von Produkten und Obsoleszenz übernimmt Professor Dr. Jörg Woidasky aus dem Gebiet der Nachhaltigen Produktentwicklung. Tobias Brönneke selbst vertritt das Verbraucherrecht, das Thema Nachhaltigkeit koordiniert Dr. Adrian Boos, Referent für Nachhaltigkeit & PRME (Principles for Responsible Management Education).

„Die Einbindung von Kompetenzen aus Design und Technik neben den Bereichen Wirtschafts- und Rechtswissenschaften ist ein Alleinstellungsmerkmal unseres Kompetenzzentrums im Bereich der Verbraucherforschung“, betont Tobias Brönneke. „Diese Interdisziplinarität ist einmalig in Deutschland, worauf wir besonders stolz sind.“ Das Zentrum wird nicht nur auf Unternehmens-, sondern auch auf Verbraucherinteressen aufbauen. Es wird einen neutralen Blickwinkel auf die Arbeit der Industrie geben und nicht gegen sie arbeiten. „Wir durchleuchten die Gewährleistung und geben eine Garantie über das, was der europäische Gesetzgeber rät“, so Tobias Brönneke.

Am 15. März 2018, dem Weltverbrauchertag, wird das neue Kompetenzzentrum Verbraucherforschung an der Hochschule Pforzheim mit einer großen Eröffnungstagung offiziell eingeweiht. Zum Thema „Konsum und Nachhaltige Entwicklung: Verbraucherpolitik neu denken“ laden die Organisatoren um Tobias Brönneke zum Austausch ein. Als Keynote Speaker konnten bereits jetzt Professorin Dr. Lucia Reisch, Vorsitzende des Sachverständigenrates für Verbraucherfragen, sowie Professorin Dr. Angelika Zahrnt, Initiatorin der bekannten Studien „Zukunftsfähiges Deutschland“, gewonnen werden.

Anfang Juli findet an der Hochschule ein Expertenworkshop zu Fragen der Gewährleistungsrechte und Reparaturfähigkeit von Produkten statt, zu dem unter anderem Experten von verschiedenen namhaften Unternehmen, der Stiftung Warentest, des Umweltbundesamtes sowie der Gesellschaft für Verbraucher und Recht erwartet werden.