Aus dem internationalen Vergleich lernen - Forschungsnetzwerk zur Kindheitspädagogik gestartet
Kindheitspädagogische Konzepte, Strukturen und Handlungsweisen hängen wesentlich von kulturellen, gesellschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen ab. Internationale Vergleichsstudien, die diese kulturellen Kontexte und Praktiken untersuchen, ihre Bedeutung für Erziehung und Bildung aufklären und so zu einem tieferen Verständnis internationaler, aber auch nationaler Entwicklungen beitragen, gibt es aber bislang kaum. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Europa, Nordamerika und Asien haben Anfang Juli mit finanzieller Unterstützung der Robert Bosch Stiftung das Forschungsnetzwerk „Cultures of Early Childhood Education“ gegründet, das von der PH Schwäbisch Gmünd koordiniert wird.
Auf dem Gründungstreffen diskutierten die Beteiligten aktuelle frühpädagogische Forschungsarbeiten zu den Themen Diversität, Inklusion/Exklusion, soziale Gerechtigkeit und Professionalisierung im Bereich der Pädagogik der frühen Kindheit – ebenso Dimensionen des internationalen Kulturvergleichs in diesem Zusammenhang. Auf dieser Basis wurden mögliche Forschungskooperationen ausgelotet und eine gemeinsame Publikation zu den Tagungsthemen und -ergebnissen vereinbart. Ein erstes gemeinsames Forschungsvorhaben konnte bereits konkretisiert werden. Inhaltlich geht es dabei um die kulturvergleichende Untersuchung fachwissenschaftlicher und fachpolitischer Diskurse und Praktiken zu Fragen kultureller Vielfalt, Heterogenität sowie entsprechender pädagogischer Ansätze und Entwicklungen in den beteiligten Ländern. Im Rahmen des neu gegründeten Forschungsnetzwerks ist es das Ziel der Pädagogischen Hochschule Schwäbisch Gmünd, bestehende Forschungskooperationen mit Partnern in Hong Kong und den USA zu vertiefen und neue Partnerschaften zu entwickeln; nicht zuletzt auch deshalb, um Nachwuchswissenschaftlern und Nachwuchswissenschaftlerinnen internationale Forschungszugänge zu eröffnen. Zwei aktuelle Promotionsarbeiten an der Pädagogischen Hochschule Schwäbisch Gmünd konnten bereits thematisch direkt an das Forschungsnetzwerk angebunden werden.