Tagung „Die Erde, die uns trägt“ an der Zeppelin Universität
Friedrichshafen. „Die Erde, die uns trägt. Bedingungen einer aufbauenden Agrarkultur“: So lautet das Thema der Jahrestagung des Europäischen Zentrums für Nachhaltigkeitsforschung (European Center for Sustainability Research | ECS) an der Zeppelin Universität (ZU) in Friedrichshafen am Bodensee von Freitag, 29. September, bis Sonntag, 1. Oktober. Eingeladen sind neben wissenschaftlichem Fachpublikum auch alle Interessierten und Praktizierenden einer nachhaltigen und zukunftsfähigen Landwirtschaftskultur.
„Ziel der Tagung neben dem fachlichen und persönlichen Austausch ist es, die Akteure, Good-Practice-Beispiele sowie die praktischen und regulatorischen Bedingungen und Herausforderungen einer aufbauenden Agrarwirtschaft zu identifizieren, darzustellen und so mögliche zukünftige Handlungsoptionen zu entwickeln“, erklärt ECS-Vizedirektor Dr. J. Daniel Dahm. Denn die konventionellen wirtschaftlichen Nutzungsinteressen wirken oftmals einer nachhaltigen, Böden und Humus aufbauenden Landwirtschaft entgegen. Die Diagnose, dass viele bisherige Erfolge aus landwirtschaftlicher Produktion nicht auf der Erzeugung von ökologischem Nutzen und von Ertragsfähigkeit beruhen, sondern auf der Abwälzung von ökologischen Folgekosten mit einer langfristigen Schädigung und Schwächung der agraren Produktionsgrundlagen sowie ihrer ökologischen Integrität, fordert eine strategische Neuausrichtung und die nachhaltige Kultivierung von Böden, Landschaften und Ökosystemen.
Inzwischen, so Dahm, gibt es eine Vielzahl landwirtschaftlicher Betriebe, von Bäuerinnen und Bauern, von Projekten und Initiativen, die eine andere, Böden aufbauende und stärkende Landwirtschaft praktizieren, versuchen und neu entwickeln. Auch viele Akteure der organisierten Zivilgesellschaft flankieren und unterstützen eine lebensdienliche Agrarkultur. Und in der Wissenschaft wird immer weiteres Wissen über Biodiversität, CO2-Bindung, Humusaufbau und eine regenerative, nachhaltige Agroforstwirtschaft gewonnen. Dahm: „Dafür braucht es geeignete politische Rahmenbedingungen, welche die Kultivierung und den Aufbau von Böden, Landschaften und Ökosystemen initiieren und unterstützen. Vorbilder gibt es dafür durchaus, wie zum Beispiel der renommierte Future Policy Award des World Future Council zeigt, der ,Oscar für gute Gesetze‘, der im Jahr 2017 das Thema Böden und Desertifikationsbekämpfung adressiert.“ Der Future Policy Award 2017 wird in Kooperation mit der Konvention zur Bekämpfung der Desertifikation der Vereinten Nationen (UNCCD) im September 2017 auf der 13. UNCCD-Staatenkonferenz in Ordos (Innere Mongolei, China) vergeben und auf der ECS-Jahrestagung von der Geschäftsführerin des World Future Council, Alexandra Wandel, präsentiert.
Der ECS-Vizedirektor: „All die Akteure und Gruppierungen, die dem großen Thema einer zukunftsfähigen Agrarkultur ihre Arbeit widmen, sind ganz herzlich willkommen, sich und ihre Initiativen, Ideen, Betriebe und Motivationen vorzustellen, zu vernetzen und zu diskutieren.“
Während der Jahrestagung präsentieren in Vorträgen und Impulsbeiträgen renommierte Referentinnen und Referenten aus Landwirtschaft, Zivilgesellschaft und Wissenschaft ihre Analysen und Überlegungen zur Thematik, neben vielen anderen Anneliese Schmeh, Ehrenvorsitzende der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft, Stefan Schwarzer, Co-Autor des Buches „Die Humusrevolution“, Christian Hiß, Vorstandsvorsitzender der Regionalwert AG, Prof. Dr. Dirk Löhr von der Hochschule Trier und Vorsitzender des Vorstands der Vereinigung für Ökologische Ökonomie, und der Agrar-, Ernährungs- und Umweltethiker Prof. Dr. Franz-Theo Gottwald von der Humboldt-Universität zu Berlin und Vorstand der Schweisfurth Stiftung.
Die ECS-Jahrestagung wird auf dem ZU-SeeCampus als Werkstatttagung in Kooperation mit dem World Future Council ausgerichtet. Weitere Informationen und Anmeldungen unter www.zu.de/ecs
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