„Sprache. Macht. Politik.“ - Sprache im 21. Jahrhundert
Im Rahmen des Zeit Forum Wissenschaft diskutieren Prof. Dr. Wolfgang Klein, Direktor (em.) des Max-Planck-Instituts für Psycholinguistik, Dr. Olaf Kramer, Professor für Rhetorik und Wissenskommunikation und die Schriftstellerin Teresa Präauer am 21. September 2017 um 19.00 Uhr in der Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften Markgrafenstraße 38, 10117 Berlin die Wirkmächtigkeit und Veränderung von Sprache im 21. Jahrhundert.
Sprache kann Brücke sein oder Barriere. Sie kann Wissen vermitteln oder ‚Fake-News‘ verbreiten. Mit Sprache wird Krieg geführt und Frieden geschlossen.
Sprache ist im beständigen Wandel begriffen. Neue, kürzere Redeformate entstehen. Talkshows haben Konjunktur, die klassische politische Debatte scheint dagegen zu verschwinden. Es gibt sie noch, die große Festrede. Aber auf Youtube breiten sich 2-Minuten-Beiträge aus. Und selbst wichtige Nachrichten erscheinen nur noch als kurze, flüchtige Zeilen in der Timeline von Facebook und Co.
Der politische Umgangston wird rauer, nicht nur in Ungarn, der Türkei oder Nordkorea – auch im Pegida- und AfD-Umfeld. US-Präsident Donald Trump sprengt via Twitter die bisher geltenden Regeln politischer Rhetorik. Und Bundestagspräsident Norbert Lammert muss zum Abschied an die demokratische Kultur im Bundestag erinnern.
Wie tiefgreifend verändern die (sozialen) Medien die Sprach- und Redekultur? Was macht Sprache mit uns? Wie wandeln sich die Maßstäbe guter Rhetorik? Bedeutet ‚sprachmächtig’ sein überhaupt noch politisch ‚mächtig’ sein? Gibt es das überhaupt, eine Redemacht? Und kann man sie erwerben?
Diese Fragen diskutieren am 21. September 2017 um 19.00 Uhr in der Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften, Markgrafenstraße 38, 10117 Berlin:
Prof. Dr. Wolfgang Klein wurde 1946 in Spiesen im Saarland geboren. Nach seinem Studium der Germanistik, Romanistik und Philosophie und der anschließenden Promotion in Saarbrücken war er Professor an der Universität Heidelberg und Frankfurt am Main. 1980 wurde er Direktor am Max-Planck-Institut für Psycholinguistik in Nijmegen (Niederlande). Seine Forschung wurde mit dem Gottfried-Wilhelm-Leibniz-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft gewürdigt. Seit 2014 ist Prof. Klein Vizepräsident der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung. 2015 veröffentlichte er in dem Buch „Von den Werken der Sprache“ eine Sammlung seiner Aufsätze, welche die Beschaffenheit der menschlichen Sprache analysieren.
Prof. Dr. Wolfgang Klein ist Mitglied der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und Leiter des Projekts ‚Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache‘.
Prof. Dr. Olaf Kramer ist Professor für Rhetorik und Wissenskommunikation am Seminar für Allgemeine Rhetorik an der Universität Tübingen und Leiter der Forschungsstelle Präsentationskompetenz. Kramer promovierte 2008 in Tübingen mit einer Arbeit zur Rhetorik bei Goethe. 2010/2011 übernahm er die Professur für Allgemeine Rhetorik. 2014 rief Kramer die Vorlesungsreihe „Rhetorik und Wissen“ ins Leben, ehe 2015 seine Habilitation mit einer Arbeit zum Thema Virtuelle Realität erfolgte. 2016 wurde Kramer auf die Klaus Tschira Professur für Rhetorik und Wissenskommunikation berufen. Ebenfalls seit 2016 ist er Faculty Member der durch die Exzellenzinitiative geförderten LEAD Graduate School.
Zu seinen wichtigsten Forschungsfeldern gehören Kommunikative Kompetenz, Politische Kommunikation, Digitale Rhetorik, Science Communication und Virtualität.
Teresa Präauer, geboren 1979 in Linz, ist Schriftstellerin und bildende Künstlerin. Sie studierte Deutsche Philologie an der Universität Salzburg und der Humboldt-Universität zu Berlin sowie Malerei am Mozarteum Salzburg. Für ihre Romane wurde Präauer mehrfach ausgezeichnet, so erhielt sie für ihren Debüt-Roman „Für den Herrscher aus Übersee“ den aspekte-Literaturpreis für das beste deutschsprachige Prosadebüt. Es folgte der Friedrich-Hölderlin Preis für „Johnny und Jean“ und zahlreiche Nominierungen, unter anderem für den Preis der Leipziger Buchmesse und den Ingeborg-Bachmann-Preis. Im Sommersemester 2016 übernahm Teresa Präauer die Samuel-Fischer-Gastprofessur für Literatur Freien an der Universität Berlin. Im selben Jahr erschien ihr Roman ‚Oh Schimmi‘ im Wallstein Verlag. Sie lebt in Wien.
Der Eintritt ist frei, um eine Online- Anmeldung unter http://www.vf-holtzbrinck.de/de/veranstaltungen/wissenschaft/zeit-forum-wissenschaft/zeit-forum-anmeldung.html wird gebeten.
Weitere Informationen:
http://www.vf-holtzbrinck.de/veranstaltungen/wissenschaft/zeit-forum-wissenschaft.html
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