Thorsten Dullweber mit Preis der Stiftung Industrieforschung ausgezeichnet
Thorsten Dullweber vom Institut für Solarenergieforschung Hameln hat den 1. Preis der Stiftung Industrieforschung für die Entwicklung einer beidseitig lichtempfindlichen industriellen PERC+ Solarzelle erhalten. Durch die beidseitige Nutzung des Sonnenlichtes sind mit dieser Solarzelle je nach Anteil des Streulichtes an der einfallenden Sonnenstrahlung Mehrerträge bei der Stromerzeugung von bis zu 25% möglich. Kooperationspartner ist der Solarzellenhersteller SolarWorld AG in Freiberg, der die neue PERC+ Solarzelle produziert.
Dr. Thorsten Dullweber, Abteilungsleiter am Institut für Solarenergieforschung Hameln (ISFH), hat den mit 7.500 € dotierten 1. Preis der Stiftung Industrieforschung für seine Entwicklung der beidseitig lichtempfindlichen industriellen PERC+ Solarzelle erhalten.
Die Stiftung Industrieforschung zeichnet exzellente wissenschaftliche und technologische Arbeiten aus, die ein hohes Nutzenpotenzial für mittelständische Unternehmen aufweisen. Dem Kuratorium der Stiftung gehören unter anderem Vertreter des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie sowie Geschäftsführer mehrerer mittelständischer Unternehmen an. Der Preis wurde Dr. Dullweber am 28. September 2017 im Rahmen des 13. Petersberger Industriedialoges der Industrie und Handelskammer (IHK) in Bonn überreicht.
Dr. Dullweber hat mit seiner Forschungsgruppe eine neuartige, beidseitig lichtempfindliche Solarzelle entwickelt, bei der der ganzflächige Aluminium-Rückkontakt durch eine Fingerstruktur ersetzt und zudem die Optik der Zellrückseite verbessert wurde. Da die Aluminium-Finger nur noch einen Bruchteil der Zellrückseite bedecken, kann die Solarzelle Sonnenlicht sowohl von der Vorderseite als auch von der Rückseite absorbieren. Je nach Anteil des Streulichtes an der einfallenden Sonnenenergie sind durch die beidseitige Nutzung des Sonnenlichtes Mehrerträge bei der Stromerzeugung von bis zu 25% möglich.
Zudem verringern sich die Materialkosten, da pro Solarzelle nur noch 0,15 statt 1,6 g Aluminium-Paste benötigt werden. Diese neue PERC+ genannte Solarzelle ist eine Weiterentwicklung der industriellen „Passivated Emitter and Rear Cell“ (PERC) Solarzelle und lässt sich daher sehr schnell in die industrielle Produktion überführen.
Die Jury der Stiftung Industrieforschung begründet die Vergabe des 1. Preises an Dr. Dullweber mit der "großen wissenschaftlichen Detailtiefe in Experiment und Rechnung, aus denen wertvolle Schlüsse gezogen wurden". Die Arbeiten zur PERC+ Solarzelle stellten Meilensteine im Bereich der angewandten Forschung zu Siliziumsolarzellen dar.
Die Ergebnisse sind in Kooperation mit dem Solarzellenhersteller SolarWorld AG in Freiberg entstanden, welcher die neue PERC+ Solarzelle produziert. Zudem forscht das ISFH, ein An-Institut der Leibniz Universität Hannover, mit mehreren mittelständischen Firmen aus dem Maschinenbau und der Materialherstellung an der Weiterentwicklung der spezifischen Herstellverfahren für diesen neuen PERC+ Solarzellentyp.