Digitale Editionen. Herzog August Bibliothek ist Herausgeber einer neuen Reihe
Als ein Beispiel für „Selbstzeugnisse der Frühen Neuzeit in der Herzog August Bibliothek“ ist jetzt das Tagebuch von Herzog August dem Jüngeren in der neuen Schriftenreihe „Wolfenbütteler Digitale Editionen“ erschienen. Damit ist es auch im öffentlich zugänglichen Onlinekatalog (OPAC) der Bibliothek auffindbar und als digitale Ausgabe der historischen Quelle für einen größeren Kreis von Forschenden zugänglich.
Die Erstellung und Betreuung digitaler Editionen steht im Zusammenhang mit der Funktion der Bibliothek als Forschungseinrichtung und kulturelles Gedächtnis für das Mittelalter und die Frühe Neuzeit. Es ist ein erklärtes Ziel, die editorische Arbeit in die sonstigen Forschungs- und Erschließungsaktivitäten der Bibliothek zu integrieren. Im Vordergrund steht dabei die digitale Edition von Quellen, die einen Bezug zu den Sammlungen der Herzog August Bibliothek (HAB) aufweisen. Edition wird dabei in einem weiten Sinne verstanden und reicht von digitalen Faksimileeditionen, die mit einleitenden Bemerkungen versehenen sind, bis zu traditionellen historisch-kritischen Editionen.
Innerhalb der Wolfenbütteler Digitalen Bibliothek (WDB) bietet die Herzog August Bibliothek eine Infrastruktur zur Publikation digitaler Editionen an. In diesem Rahmen werden Editionsprojekte zum Mittelalter und zur Frühen Neuzeit neu konzipiert, fachlich und technisch betreut und beraten. Das Angebot richtet sich an Editionsvorhaben, die mit digitalen Methoden auf dem neuesten Stand der Forschung arbeiten und ihre Ergebnisse frei im Internet publizieren möchten.
Die Bibliothek pflegt auf nationaler und internationaler Ebene den fachlichen Austausch über Entwicklungen in diesem Feld. Sie will mit der Förderung digitaler Editionen zu einem gemeinsamen Forschungsraum beitragen, in dem Forscherinnen und Forscher mit digitalen Werkzeugen und digitalisierten Quellen oder Dokumenten virtuell oder hybrid zusammenarbeiten und ihre Arbeitsergebnisse langfristig archivieren und zugänglich machen können. Von der Bibliothek werden auch speziell in diesem Bereich Forschungsstipendien vergeben.
Im Rahmen des vom Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur (PRO*Niedersachsen) geförderten Projektes „Selbstzeugnisse der Frühen Neuzeit in der Herzog August Bibliothek. Digitale Edition des Diariums von Herzog August dem Jüngeren, Selbstzeugnis-Repertorium und Forschungsportal“ wurden die handschriftlichen Selbstzeugnisse der Herzog August Bibliothek systematisch verzeichnet. Parallel dazu wurde die digitale Edition des Tagebuches von August dem Jüngeren, Herzog zu Braunschweig und Lüneburg (1579-1666), erstellt. Weitere Projektergebnisse sind für die Selbstzeugnisforschung relevante Recherche- und Arbeitsmittel, zum Beispiel eine Bibliographie und Verweise auf themenspezifische Websites und Fachportale.
Bis 2017 wurden bereits 16 hauseigene digitale Editionen in der Reihe „Editiones Electronicae Guelferbytanae“ veröffentlicht und sind ebenfalls im OPAC nachgewiesen.
Weitere Informationen:
http://diglib.hab.de?link=084. Link zu der neuen Reihe „Wolfenbütteler Digitale Editionen“
http://selbstzeugnisse.hab.de/ Link zum Forschungsportal "Selbstzeugnisse der frühen Neuzeit"