Die Endlosschleife in der Kulturgeschichte
Leihgaben in der Ausstellung NEVER ENDING STORIES im Kunstmuseum Wolfsburg
Die Herzog August Bibliothek unterstützt die Ausstellung „NEVER ENDING STORIES. Der Loop in Kunst, Film, Architektur, Musik, Literatur und Kulturgeschichte“ des Kunstmuseums Wolfsburg mit neun Exponaten.
Mit „Never Ending Stories“ präsentiert das Kunstmuseum eine interdisziplinäre Recherche zum Phänomen der Endlosschleife in Kunst, Film, Architektur, Musik, Literatur und Kulturgeschichte. Das Kreisen in geschlossenen Systemen spannt sich vom alt-ägyptischen Uroboros – der Schlange, die sich in den eigenen Schwanz beißt – bis zu zeitgenössischen Multimedia-Installationen und kennzeichnet in der menschlichen Psyche zugleich Traum und Trauma. Aus der Herzog August Bibliothek präsentiert die Ausstellung eine Reihe von Buchillustrationen, die den Einsatz des Uroboros-Symbols von der Alchemie zur Religion und Architektur zeigen sowie philosophisch die Endlosschleife thematisieren oder literarisch die Endlosschleife konstituieren. Die Objekte sind in der Wolfburger Ausstellung noch bis zum 18. Februar 2018 zu sehen.
Das Uroboros-Symbol in der Alchemie wird repräsentiert durch den „Senior Philosophus“ aus „De Chemia Senioris“ von 1560, einer lateinischen Übersetzung von Senior Zadiths Original „Kitāb al-Mā’ al-waraqī“, das Anfang des 10. Jahrhunderts entstanden ist.
Unter den Exponaten befindet sich auch eine Ausgabe von „Also sprach Zarathustra. Ein Buch für Alle und Keinen“ mit Portrait und Brieffaksimile (1883) von Friedrich Nietzsche, in dem er sein zyklisches Zeitverständnis entwickelt: die ewige Wiederkehr der ewigen Wiederkehr“. Gott und Mensch befinden sich in einem geschlossenen System der Endlosschleife.
Die Endlosigkeit des Chaos kommt besonders gut in „Escalier des Sages“ von Barent Coenders van Helpen zum Ausdruck, das 1689 in Groningen entstanden ist.
Der Uroboros findet sich auch in religiösen Zusammenhängen wie in dem Kupferstich „Die Ewigkeit. Die gute Rahtgeberin“, 1651-1725, eines unbekannten Stechers mit der Inschrift: „Vermeid der Höllenweg, mit Rosen überstreut und geh den Dornensteg, zur lieben Seligkeit“