Gute Nachrichten zum „Deutschen Lebertag“: Neue Medikamente verbessern Heilungschancen deutlich
Die Therapiechancen einiger Lebererkrankungen sind durch den Einsatz neuer Medikamente deutlich gestiegen. Die größten Therapieerfolge werden momentan bei der Behandlung der chronischen Hepatitis C gemeldet. Mit den neuen interferonfreien Kombinationstherapien ist die Hepatitis-C fast immer heilbar.
Weltweit sind ca. 71 Millionen Menschen mit dem Hepatitis C Virus infiziert. In Deutschland leiden rund 200 bis 400.000 Menschen an einer HCV Infektion. Die Heilung von der Infektion befreit Patienten von der Sorge, dass sich ihre infizierte Leber krankhaft verändert und sich zum Beispiel eine Leberzirrhose oder ein Leberzellkrebs (HCC) entwickelt. Es gibt keinen Impfstoff gegen Hepatitis C. Seit 2014 wurden in Deutschland zahlreiche Medikamente zur Behandlung der HCV-Infektion zugelassen, die direkt in den Vermehrungszyklus des Virus eingreifen. Die Behandlungsqualität ist in Deutschland sehr hoch. Noch vor 25 Jahren lag die Heilungsquote bei nur fünf bis zehn Prozent. Aktuell liegt der Behandlungserfolg bei etwa 95 Prozent.
Prof. Elke Roeb, die Vorsitzende des Kuratoriums der Deutschen Leberstiftung führt weiter aus: „Wir ruhen uns nicht auf diesen Erfolgen aus. Wir müssen nun die Patienten identifizieren, die noch nichts von ihrer Erkrankung wissen“.
Gemeinsam mit der Deutschen Leberstiftung und zahlreichen Leberspezialisten in Kliniken und Praxen wurde im Jahr 2014 das Deutsche Hepatitis C Register gestartet. Die Leberstiftungs-GmbH Deutschland führt dieses Register in Kooperation mit dem Berufsverband niedergelassener Gastroenterologen Deutschlands. Ebenso wichtig wie die Prüfung, ob die Behandlungsergebnisse im tatsächlichen Therapiealltag denen der klinischen Zulassungsstudien entsprechen, ist die Ausweitung der Zulassungen auf weitere Patientengruppen. Im Juli 2017 wurde ein Hepatitis C Medikament für Jugendliche zwischen 12 und 18 Jahren zugelassen. Ergänzende Studien konnten zeigen, dass das Medikament auch in dieser Altersgruppe sehr wirksam ist. „Es ist wichtig, dass wir auch jüngeren Patienten eine optimale Therapie zur Verfügung stellen können. Häufig werden neue Medikamente zunächst nur für Erwachsene entwickelt und zugelassen. Erst nach umfangreichen Testphasen erfolgt eine Zulassungserweiterung für erkrankte Kinder und Jugendliche“, erläutert Prof. Roeb.
Neue Medikamente sind also zugelassen oder befinden sich in klinischer Prüfung. Aber auch die Mitarbeit von Betroffenen ist wichtig. Nur eine frühzeitige Diagnose und die anschließende Behandlung nach aktuellen Therapiestandards optimiert die Behandlungschancen. Das Motto des diesjährigen Lebertages „An die Leber denken!“ ist ein Aufruf an alle Patienten und Ärzte. Der Schwerpunkt Gastroenterologie am hiesigen Universitätsklinikum steht für Fragen und Diskussionen zur Verfügung.
Kontakt:
Universitätsklinikum Gießen und Marburg GmbH (UKGM)
Rudolf-Buchheim-Straße 8
35390 Gießen
UKGM Medizinische Klinik II
Schwerpunkt Gastroenterologie
Leitung: Univ. Prof. Dr. med. Elke Roeb
Klinikstr. 33
35392 Giessen
Tel.: 0641 985 42338
E-Mail: Gastroenterologie@innere.med.uni-giessen.de
Weitere Informationen:
http://www.ukgm.de/ugm_2/deu/ugi_pne/8058.html
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