Warum sind arme Frauen noch ärmer als arme Männer und reiche Frauen ärmer als reiche Männer?
Warum sind arme Frauen noch ärmer als arme Männer, und reiche Frauen ärmer als reiche Männer? Die Frage nach dem Zusammenhang zwischen sozialer und ökonomischer Ungleichheit im Allgemeinen und nach der Geschlechtergerechtigkeit im Besonderen steht im Fokus der 15. Jahrestagung des Ökonominnen-Netzwerks „efas“ an der Berliner Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW Berlin). Zu der Veranstaltung am Freitag, 1. Dezember 2017, haben sich rund 60 Teilnehmer_innen angemeldet. Verliehen werden auch zwei Nachwuchsförderpreise für exzellente wirtschaftswissenschaftliche Abschlussarbeiten mit Genderbezug.
Gleich drei hochkarätige Expertinnen sind bei der Jahrestagung zu Gast. Monika Queisser, Sozialpolitikexpertin bei der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) in Paris und dort Koordinatorin der Aktivitäten im Bereich Gender Equality, stellt nicht nur die neuesten Zahlen aus der OECD-Studie „The Pursuit of Gender Equality – An Uphill Battle“ vor, sondern bezieht auch weitere Studien der OECD zur Entstehung und Verfestigung sozialer Ungleichheit ein. Ihr Ausblick auf unterschiedliche OECD-Länder zeigt einerseits die enormen Defizite in der sozialen und Geschlechtergleichstellung auf, andererseits aber auch Beispiele positiver Entwicklungen. Christina Klenner vom Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Institut (WSI) in der Hans-Böckler-Stiftung geht der Frage nach, wie Arbeitszeit-Optionen für verschiedene Be-schäftigungsgruppen zugänglich gemacht werden und zu welchen Folgen dies führt. Margareta Kreimer, Professorin an der Karl-Franzens-Universität Graz untersucht, wie Reichtum und Ausbildung vererbt werden und welche Rolle dabei der jeweilige Migrationshintergrund bzw. das Geschlecht spielen.
Die beiden Nachwuchsförderpreise für exzellente wirtschaftswissenschaftliche Abschlussarbeiten mit Genderbezug gehen in diesem Jahr an eine Masterabsolventin der Berliner Humboldt Universität - Carla Wember beschäftigte sich in ihrer Masterarbeit im Studiengang Integrated Natural Ressource Management mit der Kategorie Geschlecht in alternativen Ernährungssystemen – sowie an eine Promovendin der Universität Tübingen. Die Wirtschaftswissenschaftlerin Stefanie Seifert untersuchte in ihrer Dissertation Ausmaß, Ursachen und Folgen von Geschlechterunterschieden auf dem deutschen Arbeitsmarkt. Die Preise sind mit 500 Euro (Masterarbeit) sowie 750 Euro (Dissertation) dotiert und werden von der HTW Berlin finanziell gefördert.
„efas" ist ein im Jahr 2000 gegründetes Netzwerk von 365 Ökonominnen und Wissenschaftlerinnen angrenzender Disziplinen im deutschsprachigen Raum, das auf den Informationsaustausch an der Schnittstelle von Lehre, Forschung und Praxis zielt und Nachwuchswissenschaftlerinnen fördert.
Ansprechpartnerin für die Presse:
Lilly Schön, HTW Berlin
E-Mail: Lilly.Schoen@HTW-Berlin.de
Weitere Informationen:
http://efas.htw-berlin.de/
Die semantisch ähnlichsten Pressemitteilungen im idw
