Maryam Mirzakhani- Leipziger Gespräch über Ruhm und frühen Tod einer Mathematikerin
Das Leben und Wirken der iranischen Mathematikerin und Fields-Medaillen-Gewinnerin Maryam Mirzakhani steht im Fokus des Leipziger Gesprächs zur Mathematik am Montag, dem 22. Januar um 19.00 Uhr in der Alten Handelsbörse am Naschmarkt. Referent des populärwissenschaftlichen Vortrags ist Mathematikprofessor Wilhelm Singhof von der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf. Der Eintritt zu der von Stadt Leipzig, Mathematischem Institut der Universität sowie Max-Planck-Institut für Mathematik in den Naturwissenschaften organisierten Veranstaltungsreihe ist frei.
Maryam Mirzakhani verstarb im Juli 2017 im Alter von nur 40 Jahren. Ihr gelang eine beeindruckende wissenschaftliche Karriere. Seit 2008 war sie Professorin an der renommierten Stanford University und als erste und bisher einzige Frau erhielt sie im Jahr 2014 die Fields-Medaille, eine der hochrangigsten Auszeichnungen im Bereich der Mathematik. Ihr Leben und ihre Karriere sowie die Geschichte der Fields-Medaille stehen im Fokus des Leipziger Gespräches zur Mathematik.
Das Werk fast aller Fields-Medaillisten ist nur einer kleinen Zahl von Spezialisten zugänglich. Im Fall von Mirzakhani ist dies glücklicherweise anders. Der Vortrag beleuchtet eines ihrer Arbeitsgebiete und ein besonders schönes, von ihr erzieltes Resultat. Maryam Mirzakhani befasste sich mit der Hyperbolischen Geometrie, der Untersuchung gewisser gekrümmter Flächen. In ihrer Doktorarbeit studierte sie Geodätische auf diesen Flächen. Dies sind Kurven, die eine möglichst kurze Verbindung zwischen Punkten darstellen. Es gelang ihr, eine ganz einfache Formel für die Anzahl solcher Kurven zu finden. Damit löste sie ein jahrzehntealtes Problem.
Professor Dr. Wilhelm Singhof, geboren 1948, studierte Mathematik an der Universität Mainz. Er schrieb seine Diplom- und seine Doktorarbeit über Themen der Nichtlinearen Analysis. Während der Vorbereitung der Promotion war er zu einem Studienaufenthalt an der University of Washington in Seattle, USA, und wandte sich unter dem Einfluss von Peter Hilton der Topologie zu. Nach der Habilitation an der Universität zu Köln hielt er sich dank eines Heisenberg-Stipendiums zu längeren Forschungsaufenthalten in Oxford und am IHES in Bures-sur-Yvette bei Paris auf. Seine erste Professorenstelle hatte er an der Universität Kaiserslautern. Von 1987 bis zum Eintritt in den Ruhestand 2014 hatte er den Lehrstuhl für Topologie an der Universität Düsseldorf inne.
Weitere Informationen:
http://www.mis.mpg.de/calendar/gespraeche-zur-mathematik Informationen zur Veranstaltungsreihe