Digital Hub: Hochschule Biberach wird Kompetenzzentrum für Digitalisierung der Bauwirtschaft
Mit dem Aufbau eines Kompetenzzentrums für Building Information Modeling (BIM) ist die Hochschule Biberach (HBC) an der Digitalisierungs-Strategie der Regionen Ulm, Alb-Donau und Biberach beteiligt, die gemeinsam die Digitalisierung der Region vorantreiben wollen. Dafür haben die Landkreise erfolgreich an einer Ausschreibung des Ministeriums für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau Baden-Württemberg teilgenommen.
23 regionale Akteure haben an dem Antrag mitgewirkt, der unter der Federführung der IHK Ulm entstanden ist und ein Digitalisierungszentrum (Digital Hub) am Standort Ulm vorsieht. 43 000 Unternehmen und 500 000 Einwohner sollen dort eine Anlaufstelle für Digitalisierungsfragen finden. Das regionale Digitalisierungszentrum soll noch in diesem Jahr entstehen. Für die Umsetzung habe die Vollversammlung der IHK Ulm nach eigenen Angaben eine Förderung von 750 000 Euro beschlossen und damit rund die Hälfte der regionalen Kofinanzierung sichergestellt.
Professor Alexander Glock, Dekan der Fakultät Bauingenieurwesen und Projektmanagement, hat die Kompetenz „Digitalisierung für die Bauwirtschaft“ der Hochschule Biberach in das Projekt eingebracht. Seit rund zwei Jahren baut sein Kollege Professor Christof Gipperich den Bereich Building Information Modeling (BIM) für Lehre und Weiterbildung an der HBC auf. Im nächsten Jahr wird eine weitere Professur mit dem Schwerpunkt „Digitalisierung der Bauprozesse“ besetzt; das entsprechende Berufungsverfahren wird voraussichtlich noch in diesem Jahr abgeschlossen, so der Dekan.
Bereits entstanden ist u. a. ein BIM-Labor mit Virtual Reality-Lösungen, das den Studierenden eine Testumgebung für diese innovative Arbeitsmethode bietet. Alle Informationen zu einem Bauwerk werden in einem digitalen, dreidimensionalen Bauwerksmodell zusammengetragen und für alle Projektbeteiligten verfügbar gemacht. Damit können Bauwerke über ihren gesamten Lebenszyklus mit allen relevanten Informationen abgebildet werden.
Ansätze für eine solche Vernetzung der Wertschöpfungsketten nach dem Muster „Industrie 4.0“ gebe es in der regionalen mittelstandgeprägten Bauwirtschaft bisher kaum, so Professor Glock, obwohl dadurch erhebliche Potenziale zur Produktivitätserhöhung gehoben werden könnten, um die regionale Bauwirtschaft zukunftssicher zu machen. Hier will das Biberacher Kompetenz- und Transferzentrum für die Digitalisierung der Bauwirtschaft konkret ansetzen und die vielen kleinen und mittelständischen Bauunternehmen und Handwerksbetriebe in der Region Ulm, Alb-Donau und Biberach unterstützen, den Anschluss an die Digitalisierung der Wirtschaft zu bekommen. Das BIM-Lab der Hochschule Biberach in Verbindung mit dem Labor für Design Thinking – eine Methode zur Entwicklung von nutzerorientierten Ideen – bieten hierfür ideale Rahmenbedingungen, so der Dekan.
Um den „Digital Hub“ weiter ausbauen zu können, hat sich die Hochschule Biberach bereits an einer weiteren Ausschreibung beteiligt. Das Wirtschafts-Ministerium hatte dazu aufgerufen, Projektvorschläge mit dem Ziel des Technologie- und Wissenstransfers für die Digitalisierung der Wirtschaft einzureichen. Sollte die HBC auch hier erfolgreich abschneiden, sollen weitere Investitionen für das BIM-Kompetenzzentrum getätigt werden, so Professor Gipperich. „Die Technik entwickelt sich exponentiell, deshalb muss das BIM-Lab stetig weiterentwickelt und modernisiert werden.“
In jedem Fall wird das Kompetenzzentrum an der Hochschule Biberach die Intensivierung des Wissenstransfers, die Schaffung einer Trainingsumgebung im Umgang mit den digitalen Werkzeugen sowie die Schaffung einer Möglichkeit zur Vernetzung der Wertschöpfungsketten im Bau vorantreiben. Aufgabe des in Ulm ansässigen Digitalisierungszentrums ist es, das Biberacher Angebot zu vermarkten und mit Informationsständen sowie Veranstaltungen für die Methode Building Information Modeling zu sensibilisieren und über BIM zu informieren.
„Zusammen mit Studierenden können wir die Möglichkeiten der digitalisierten Bauwelt erkunden“, so Professor Gipperich. Das sei für die Ausbildung didaktisch wichtig, wertvoll sei das „topaktuelle Wissen“ aber auch für die regionale Bauwirtschaft. „Mit dem Digital Hub haben wir eine weitere Plattform, diesen Wissenstransfer zu gestalten.“
Weitere Informationen:
http://www.hochschule-biberach.de
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