Wenn chronische Körperbeschwerden und einhergehende Ängste zur unerträglichen Belastung werden
Wissenschaftliche Studie zu chronischen Körperbeschwerden – Teilnehmer gesucht
Chronische Körperbeschwerden und unklare Körpersymptome sind sehr weit verbreitet. Studien haben gezeigt, dass Ärzte bei fast jedem fünften Patienten dessen Symptome nicht ausreichend mit einer körperlichen Ursache erklären können. Besonders problematisch sind in der Regel nicht nur die körperlichen Beschwerden selbst. Häufig gehen damit auch Sorgen über die Ernsthaftigkeit der Symptome einher, oftmals bis hin zu starker Angst über die Gesundheit oder die jeweiligen Symptome, sowie ein exzessiver Zeit- und Energieaufwand in der Beschäftigung mit der Symptomatik. Den Betroffenen fällt es meist sehr schwer, sich von ihren Gedanken an die Symptome oder an eine Krankheit zu lösen. Dies kann den Alltag bestimmen und erheblichen Einschränkungen in der Lebensqualität nach sich ziehen. Viele Menschen kennen solche Belastungen. Nimmt dies jedoch ein krankheitswertiges Ausmaß an, sprechen Fachleute bei chronischen Körperbeschwerden von einer „somatischen Belastungsstörung“.
Das Psychologische Institut der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) forscht seit vielen Jahren zu diesen Themen und bietet kognitive Verhaltenstherapien an, um diesen Belastungen zu begegnen. Hierzu soll nun unter der Leitung von Prof. Dr. Michael Witthöft eine wissenschaftliche Studie zum Thema „Emotionsregulation bei chronischen Körperbeschwerden“ durchgeführt werden, um die Therapiemöglichkeiten zu verbessern.
Studien haben gezeigt, dass psychische Belastungen häufig mit Veränderungen im Umgang mit Gefühlen einhergehen, was jedoch für den Bereich der chronischen Körperbeschwerden weitgehend unerforscht ist. Es erscheint jedoch offensichtlich, dass chronische Körperbeschwerden höchst beeinträchtigend sind und mit emotionalen Belastungen einhergehen können. Unter „somatischer Belastungsstörung“ lässt sich im Zusammenhang mit psychischer Beeinträchtigung eine Vielzahl an Symptomen zusammenfassen. Betroffene berichten am häufigsten über Schmerzen im Rücken, im Kopf, in den Gelenken oder im Bauch sowie über Schwindel, Schweißausbrüche, Herz- und Atembeschwerden. Auch Lähmungserscheinungen, Hautirritationen, Seh- und Hörprobleme können auftreten.
Teilnehmerinnen und Teilnehmer für Studie über somatische Belastungsstörung gesucht
Tiefergehende Forschungserkenntnisse über den Zusammenhang zwischen somatischer Belastungsstörung und Emotionsregulation würden zur weiteren Verbesserung der therapeutischen Möglichkeiten bei diesem Störungsbild beitragen. Für das Forschungsprojekt werden noch Teilnehmerinnen und Teilnehmer gesucht, die unter chronischen Körperbeschwerden und damit einhergehenden psychischen Belastungen leiden. Ebenso sucht das Psychologische Institut der JGU gesunde Menschen ohne chronische Beschwerden und ohne psychische Belastungen, die an der Studie teilnehmen möchten. In einer computergestützten Untersuchung soll in verschiedenen Testdurchläufen ermittelt werden, wie Teilnehmer mit negativen Gefühlen umgehen und welche Strategien sie dabei verwenden.
Interessenten für die Studie melden sich bitte unter der Studien-Telefonnummer 06131 39-39128, ein Anrufbeantworter nimmt Namen und Telefonnummer entgegen. Oder aber Interessierte schreiben eine E-Mail mit ihren Kontaktdaten (Telefonnummer) an SOMA-Studie@uni-mainz.de; eine Studienmitarbeiterin ruft dann zurück.
Kontakt:
Prof. Dr. Michael Witthöft / Dipl.-Psych. Katharina Schnabel/ Stephanie Grüßner
Abt. Klinische Psychologie und Psychotherapie
Psychologisches Institut
Johannes Gutenberg-Universität Mainz
55099 Mainz
Tel. 06131 39-39128
E-Mail: SOMA-Studie@uni-mainz.de
https://www.blogs.uni-mainz.de/fb02-kp-pt-epp/forschung/
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