Doing Social Work
In der Reihe „Rekonstruktive Forschung in der Sozialen Arbeit“ ist das Buch „Doing Social Work – Ethnografische Forschung als Theoriebildung“ erschienen. Mitherausgeberin ist Prof. Dr. Kathrin Aghamiri vom Fachbereich Sozialwesen der FH Münster.
Kinderschutz, Schulsozialarbeit, stationäre Jugendhilfe, offene Drogenarbeit, aber auch Hochschullehre als Ort Sozialer Arbeit – um diese Felder geht es in den Beiträgen des neuen Buches „Doing Social Work – Ethnografische Forschung als Theoriebildung“.
„Soziale Arbeit ereignet sich in der Praxis. Dort wird sie quasi erst realisiert – und zwar im gemeinsamen Handeln von Fachkräften, Adressaten, Organisationen und Verfahren. Mit Hilfe der Ethnografie lassen sich viele soziale Situationen, in denen Soziale Arbeit sozusagen ,gemacht‘ wird, beobachten und in Hinblick auf spezifische Bedingungen des Entstehens analysieren. Wir bekommen also ziemlich interessante Einblicke darin, wie Soziale Arbeit eigentlich strukturiert ist“, sagt Mitherausgeberin Prof. Dr. Kathrin Aghamiri von der FH Münster.
So haben die Herausgeberinnen beispielsweise institutionelle Ordnungen von Einrichtungen Sozialer Arbeit verglichen, wie etwa: Welche Regeln gelten in einem Jugendzentrum? Lässt sich das Agieren von Professionellen dort vielleicht mit dem Handeln von Fachkräften im Kinderschutz vergleichen? Die Herausgeberinnen fragen also danach, was diese sehr unterschiedlichen Felder verbindet. Gibt es einen gemeinsamen ,Herstellungsmodus‘ Sozialer Arbeit? Was ist professionellem Handeln in unterschiedlichen Feldern gemein? Aber auch wie nutzen eigentlich die Adressaten Sozialer Arbeit die Angebote? Gibt es zum Beispiel Gemeinsamkeiten zwischen Grundschulkindern, die sich in einem Angebot der Schulsozialarbeit bewegen, und Nutzern offener Drogenarbeit? Aghamiri: „Auf den ersten Blick geschieht etwas völlig anderes, es sind zwei sehr unterschiedliche Settings. Auf einen zweiten – ethnografisch verdichteten – Blick fällt dann aber auf, wie geschickt dort beispielsweise mit Diffusitäten umgegangen wird oder wie Soziale Arbeit auch immer im Alltag versucht, zu disziplinieren.“
Die Herausgeberinnen schlagen verschiedene Kategorien der Herstellung Sozialer Arbeit auf Grundlage einer Sekundäranalyse der einzelnen Beiträge vor. Das ist gleichzeitig sehr praxisnah und führt aber zu interessanten Abstraktionen“, berichtet die Erziehungswissenschaftlerin, die am Fachbereich Sozialwesen Sozialpädagogik mit Schwerpunkt Soziale Arbeit und Schule lehrt.
Die Publikation wendet sich an Studierende, Lehrende und Forscher in der Sozialen Arbeit.
Zum Thema: Die Publikation „Doing Social Work – Ethnografische Forschung als Theoriebildung“ hat Prof. Dr. Kathrin Aghamari gemeinsam mit Prof. Dr. Anja Reinecke-Terner von der Hochschule Hannover, Prof. Dr. Rebekka Streck von der Evangelischen Hochschule Berlin und Prof. Dr. Ursula Unterkofler von der KSH München, Campus Benediktbeuern herausgegeben.
Verlag Barbara Budrich, 2018. 220 Seiten, 34,90 Euro, ISBN 978-3-8474-2049-1
Weitere Informationen:
https://www.fh-muenster.de/fb10/personen/aa-professorinnen-automatisch.php?pId=9253 Prof. Dr. Kathrin Aghamari
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