Gold oder Risiko: Der Rhein im wissenschaftlichen Fokus
Der Rhein ist verbindendes Element zwischen Ländern und Städten, ein komplexes Ökosystem, eine natürliche Sprach- und Kulturgrenze und das Rheintal Heimat für Millionen Europäer. Die Graduate Academy SERIOR näherte sich Mitteleuropas bedeutendster Wasserstraße bei der Veranstaltung „Rheingold oder Source de risque?“ am Campus Landau aus gesellschaftlicher, ökonomischer und ökologischer Perspektive.
Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler verschiedener Disziplinen sowie Unternehmensvertreterinnen und Unternehmensvertreter aus Deutschland, Frankreich und der Schweiz schilderten im Rahmen einer Veranstaltung am Campus in Landau unterschiedliche Sichtweisen auf den Rhein. Eröffnet wurde der wissenschaftliche Austausch von Prof. Dr. Ralf Schulz, Projektleiter von SERIOR und TMO-Beauftragter der Universität Koblenz-Landau, und Dr. Björn Brömmelsiek, wissenschaftlicher Koordinator von SERIOR.
Im Anschluss folgten Vorträge zur historischen Betrachtung von Chemikalienrisiken im Rhein (Dr. Jochen Zubrod, Uni Koblenz-Landau), den Auswirkungen und Lösungen invasiver Fischarten im Rhein (Dr. Philipp Hirsch, Uni Basel), zu Schwierigkeiten interkultureller Kommunikation in der trinationalen Oberrheinregion (Dr. habil. Jaqueline Breugnot, Uni Koblenz-Landau) und zu den Überschwemmungsrisiken im Rheingraben (Brice Martin, Uni Haute-Alsace).
In einem sogenannten „Elevator Pitch“, einer Kommunikationsform, die davon ausgeht, eine Idee in der Zeit einer Fahrstuhlfahrt kurz und prägnant zu erläutern, hatten Doktorandinnen und Doktoranden der beteiligten Universitäten am Oberrhein 180 Sekunden Zeit, um ihre Forschungsthemen vor dem Publikum zu präsentieren. Dabei ging unter anderem Andreas Scharmüller (Uni Koblenz-Landau) in seinem Pitch auf die Risiken von Pflanzenschutzmitteln für das Kleingewässer-Ökosystem in der Agrarlandschaft ein. Miriam Klein (Karlsruher Institut für Technologie) stellte ein Entscheidungsunterstützungs-Framework zur Stärkung der Katastrophen-Resilienz in Grenzgebieten vor. Karen Bussmann (Uni Basel) präsentierte Lösungsansätze zur Bekämpfung der invasiven Schwarzmundgrundel im Rhein.
Begleitet wurde die Veranstaltung durch eine Podiumsdiskussion mit den Unternehmensvertreterinnen und -vertretern Patricia Erb-Korn (Rheinhäfen Karlsruhe), Sabine Schädle (Holcim GmbH), Dr. Michael Schubert (RSK Group), Dr. Jürgen Ott (L.U.P.O. GmbH) sowie dem SERIOR-Projektleiter Prof. Dr. Ralf Schulz. Dabei stellte sich heraus, dass gleiche Problemfelder für Unternehmen und Wissenschaftler bestehen. Zukünftig soll der grenzüberschreitende Dialog zwischen Theorie und Praxis im Bereich Risikomanagement weitergeführt und intensiviert werden.
Die Graduate Academy SERIOR ist ein gemeinschaftliches, trinationales und interdisziplinäres Projekt von sechs Universitäten am Oberrhein – den fünf EUCOR-Universitäten sowie der Universität Koblenz-Landau als Projektträgerin. Ziel des Forschungsprojekts mit seinen rund 50 Doktorandinnen und Doktoranden, Postdocs sowie Professorinnen und Professoren ist es, ein neues interkulturell, interdisziplinär und praxisnah geprägtes Qualifizierungsprogramm und Netzwerk für Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler im Themenfeld Risikomanagement am Oberrhein anzubieten.
SERIOR steht für SEcurity, RIsk und Orientation. Die Schlagworte 'Risikomanagement' und 'Risikokompetenz' fassen diese drei Begriffe zusammen. Gefördert wird das Projekt durch die EU im Programm Interreg V A Oberrhein, die Schweizerische Eidgenossenschaft sowie die Kantone Basel-Landschaft und Basel-Stadt.
Die nächste öffentliche Veranstaltung „Digitale Kommunikation: Zwischen Bequemlichkeit und Sicherheit“ findet am Dienstag, 15. Mai, an der Universität Freiburg statt.
ANSPRECHPARTNER
Dr. Björn Brömmelsiek
Wissenschaftlicher Koordinator SERIOR
E-Mail: broemmelsiek@serior.eu
Weitere Informationen:
http://www.serior.eu/
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