Alexander Neumann-Delbarre gewinnt den Niedersächsischen Sportjournalistenpreis 2017
Alexander Neumann-Delbarre von Playboy Publishing hat mit seiner packenden Reportage über den „unkaputtbaren“ Boxer Suleyman Dag den Niedersächsischen Sportjournalistenpreis 2017 gewonnen. Dieser wurde bereits zum fünften Mal von der Fachhochschule des Mittelstands (FHM) vergeben. In der Kategorie TV/Hörfunk setzte sich Boris Poscharsky vom Norddeutschen Rundfunk mit einem Rugby-Beitrag über das Stadtduell Germania List gegen Hannover 78 durch. In der neu geschaffenen Kategorie „Digital“ überzeugte die Mediengruppe Kreiszeitung (Syke) mit ihrem crossmedialen Projekt DeichStube. Die Preisträger nahmen ihre Ehrung aus den Händen des Ministers für Inneres und Sport, Boris Pistorius, entgegen.
Alexander Neumann-Delbarre beschreibt in seinem Sieger-Beitrag den Werdegang des Sulinger Boxers Suleyman Dag. Einst ein talentierter Nachwuchsboxer, der den Schritt in die Profiwelt nicht geschafft hat, fährt Dag nun als Journeyman quer durch Deutschland und verliert mit Absicht einen Kampf nach dem anderen, um damit die Bilanzen der Nachwuchsboxer zu verbessern. Eine packende Geschichte über die Person und die Welt des Profiboxsports. Platz zwei ging an Daniel Cottäus von der Kreiszeitung Syke, der sich mit einer Reportage rund um ein historisches Foto von Werder Bremen durchsetzte. Den dritten Platz entschied Lili Maffiotte von der Nordsee-Zeitung für sich. Die vielen Tattoos eines Bremerhaveners Eishockeyprofis setzte sie visuell innovativ und textlich spannend um.
Den ersten Platz in der Kategorie TV und Hörfunk belegte Boris Poscharsky (NDR) mit seiner anspruchsvollen TV-Reportage über das ewige Stadtduell Germania List gegen Hannover 78 in Hannover. Dabei beleuchtet er die Faszination Rugby und zeigt auf, wie fest dieses Duell und die Sportart in Hannover verankert sind. Platz zwei ging an Burkard Tillner, ebenfalls vom NDR, mit seiner Hörfunk-Reportage über das Ehrenamt im Sport. Heinz Schindler wurde von der Jury auf Platz drei gewählt - mit seinem Hörfunk-Beitrag über das Sportjahr 2017/2018 aus Sicht von Eintracht Braunschweig.
Auch die beiden Kategorien Nachwuchs und Digital zeigen, dass im Medienland Niedersachsen viel Innovation zuhause ist: Max Schrader und Jan Eric Mergelkuhl brillierten mit ihrer Reportage über den erst zehnjährigen Gabriano Shelton und seinen Traum vom Leben als Profi-Fußballer.
Das crossmediale Projekt „DeichStube“ der Mediengruppe Kreiszeitung setzt neue Akzente in der lokalregionalen Sportberichterstattung über den SV Werder Bremen. Im Kern präsentiert die „DeichStube“ eine Multimedia-App, die immer den SV Werder Bremen im Mittelpunkt der sportjournalistischen Aufbereitung hat.
Insgesamt sind rund 70 Beiträge in vier Kategorien von den relevantesten Medien Niedersachsens sowie zahlreichen überregionalen Tages- und Wochenzeitungen, Fernseh- und Rundfunkanstalten eingegangen. Gefördert von der Niedersächsischen Lotto-Sport-Stiftung vergibt das Institut für Sportkommunikation (IfS) der Fachhochschule des Mittelstands (FHM) Hannover den renommierten Sportjournalistenpreis. Neu bei der diesjährigen Ausschreibung: die Volkswagen-Sportkommunikation förderte erstmals die Kategorie Nachwuchs und die neu geschaffene Kategorie Digital.
Der niedersächsische Minister für Inneres und Sport, Boris Pistorius, der gleichzeitig auch als Schirmherr des Sportjournalistenpreises fungiert, zeigte sich anlässlich der Verleihung gestern Abend in der Akademie des Sports von den Preisträgern sehr angetan: „Der Sportjournalistenpreis hat sich in den vergangenen Jahren zu einer festen Größe in der niedersächsischen Medienlandschaft entwickelt. Gerade in Zeiten von Fake News und sozialen Medien nimmt die Bedeutung von gut recherchierten Informationen vor Ort und in lokalen Kommunikationsräumen immer mehr zu. Deswegen ist es wichtig, diese Arbeit entsprechend zu würdigen.“
Zur guten Tradition des Sportjournalistenpreises gehört neben der offiziellen Preisverleihung auch eine Podiumsdiskussion mit prominenter Besetzung: Boris Pistorius, Reinhard Rawe (Vorstandsvorsitzender des Landessportbundes Niedersachsen), Katja Kraus (geschäftsführende Gesellschafterin Jung von Matt/sports), WDR-Moderatorin Anke Feller und rbb-Moderator Thomas Kroh diskutierten vor rund 180 Gästen das zentralen Thema des Abends: Zwischen Medaillenspiegel und (fehlender) gesellschaftlicher Akzeptanz – der deutsche Spitzensport und seine große Reform. Ob und wie die Leistungssportreform funktionieren wird, konnte nicht abschließend bewertet werden. Die Podiumsgäste waren sich jedoch einig, dass der Sport generell wieder mehr Bedeutung innerhalb der Gesellschaft bekommen muss, um die Akzeptanz zu steigern. Ein guter Spitzensport brauche eine funktionierende Basis aus dem Breitensport und der wiederum müsse in Deutschland wieder als Kulturgut angesehen werden. FHM-Studierende des Studiengangs Sportjournalismus & Sportmarketing führten in Einzelinterviews mit Ruth Spelmeyer, Andreas Toba und Klaus Scheerschmidt ins Thema ein. „Ich bin gespannt, wie das Mammut-Projekt anrollt“, kommentierte die 27-Jährige Leichtathletin Spelmeyer skeptisch die anstehende Reform. Klaus Scheerschmidt hofft, dass der Trainerberuf mehr Anerkennung bekommt. Andreas Toba, Kunstturner und Olympia-Teilnehmer 2016, wünscht sich insbesondere in der Nachwuchsförderung eine positive Entwicklung durch die Reform.
Die Jury des 5. Niedersächsischen Sportjournalistenpreises setzte sich aus dem Vorjahresgewinner der Kategorie Print Lars Brockbalz (Leiter Sportredaktion Nordsee-Zeitung), Silke Tobias (Sportredakteurin NDR), Hans-Joachim Zwingmann (Vorsitzender der Niedersächsischen Sportpresse), Gerd Voss (Leiter Volkswagen-Sportkommunikation) und Professor Dr. Jens Große (Wissenschaftlicher Leiter FHM Hannover) zusammen.
Weitere Informationen:
http://www.fh-mittelstand.de/sportjournalistenpreis
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